172. Kapitel

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Sicht Andreas:

Ich hatte eigentlich von Anfang an ein ungutes Gefühl dabei Chris seinen Laptop mitzunehmen, aber er musste die Nachrichten die er bekommen hat sehen und es war wichtig. Der Termin für die Verfahrensfortsetzung stand fest. Das genaue Datum stand in der Email. Ich wusste ihn schon, aber es hätte ja etwas anderes sein können.

Als Chris sein PC startete wurde uns das ganze Medienausmaß der letzten Tage bewusst. Es waren wirklich alle unsere persönlichen Katastrophen und Fehltritte in Bild und Ton zusammengefasst, was mich schockierte, ich aber erwartet hatte. Als wir so die ersten Schocks verdaut hatten öffnete Chris einen Artikel der ihm angezeigt wurde und der setzte tatsächlich noch einen drauf.

Ich hatte mit Chris einen Artikel gelesen das Sabine hingeschmissen hatte und das war echt ein Schock. Nicht nur für mich, auch für Chris.
Es brach nicht nur grade unser beider Privatleben zusammen, jetzt auch noch unsere berufliche Perspektive. Wir hatten nur eine Pause erbeten, um alles geregelt zu bekommen und nun sollte alles vorbei sein? weil sich unsere Managerin feige und ohne ein Wort aus dem Staub macht. Uns stellt sich die Frage, warum sie das getan hat.

Während ich in meinen Gedanken gefangen war, warum um uns grade alles in Scherben lag, merkte ich das Chris der Artikel doch mehr zu schaffen machte als er mir mit Worten sagte. Seine Werte sagten grade etwas anderes. Er hatte sich doch ziemlich aufgeregt, obwohl er versucht hatte ruhig zu bleiben.
In mir brodelte es auch mächtig. Ich musste selber grade zusehen das ich ihn mit meiner inneren Wut nicht noch mehr in Panik versetzte. Ich ging nach draußen und rief meine Frau an, um ihr von dem Artikel zu erzählen. Sie war nicht überrascht das ich anrief, denn sie hatte es nicht wie wir aus den Printmedien, sondern aus einem Fernsehbericht aus den Mittagsnachrichten erfahren. Ich wollte von Teresa wissen ob sich Sabine bei ihr gemeldet hatte, aber sie war anscheinend nicht erreichbar.

Ich schrieb Sabine daraufhin selber eine Nachricht das ich sie morgen bei uns im Büro treffen möchte um mit ihr darüber zu sprechen. Teresa fand das es eine gute Idee war, das nicht lange aufzuschieben. Ich sagte ihr Bescheid das ich noch mal zu Chris gehe und dann im Laufe des Tages zurück kommen werde. Ich wollte für Chris den Verkauf des Hauses klären, das hatte ich ihm versprochen.
Als ich wieder zurück kam wurde wegen Chris hohen Blutdruck bereits gegengesteuert. Er hing am Tropf. Ich hatte es als ich raus ging schon geahnt das es für ihn Folgen hatte. Ich hoffe nur das es nicht noch schlimmer wird durch die Aufregung.
Ich berichtete Chris was ich mit Teresa besprochen hatte und machte mich nachdem es Chris wieder besser ging dann auf den Weg nach Hause.

Ich freute mich auch auf meine Kinder, aber vor dem Gespräch mit Sabine hatte ich doch Angst. Ich weiß das ich mich beherrschen muss und ich weiß auch das mir das sicher sehr schwer fallen wird. Chris hatte mir noch eine Bitte über mein Handy geschickt. Er hatte ein Haus entdeckt, was ich mir mit ihm in der Liveschalte ansehen sollte. Den Gefallen tue ich ihm gern.

Das der vereinbarte Termin durch das Gespräch mit Sabine knapp werden wird und sich die Gemüter erst mal beruhigen müssen konnte ich nicht wissen. Wenn Chris das Haus durch die Lappen geht, wäre er ziemlich sauer, denn das Haus ist wirklich Klasse.

Der Abend verlief bei uns ganz normal. Ich hatte seit langem mal wieder Zeit für meine Frau und wir genossen nachdem die Kinder in ihren Betten waren auch mal wieder ausgiebig Zweisamkeit mit allem drum und dran für uns.

Die Frage warum Sabine uns jetzt wo wir sie so dringend brauchen hängen ließ, beschäftigte mich auch in der Nacht im Schlaf weiter, aber morgen Mittag werde ich es sicher wissen.

Ich hatte unruhig geschlafen. Ich machte mir zum einen Sorgen ob es Chris besser geht und zum anderen hatte Teresa Andeutungen gemacht das die Kinder einiges von dem Medienrummel um uns mitbekommen haben und wir mit ihnen darüber reden müssen. Vor allem über die Verhaftung hatten meine beiden Jungs wohl doch einiges mitbekommen. Teresa konnte sie leider nicht von allem fernhalten.

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