62.Kapitel

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Sicht Andreas:

Als ich Lea bei Chris sitzen sah, beobachtete ich sie, wie sie zu Chris sprach, während sie seine Hand hielt und zärtlich streichelte. Es fiel ihr von Tag zu Tag schwerer diese Situation und diesen Anblick zu ertragen. Es schlugen zwei Herzen in ihr und das dritte machte ihr das Herz schwer. Ich wusste das Lea das nicht mehr lange ertragen kann und so lag ich schon Nächte lang wach, um nach einer Lösung zu suchen die uns allen weiterhelfen konnte.

Lea hoffte das Chris wach wurde, während sie zugleich mit ihrer Schwangerschaft kämpfte. Sie freute sich auf die Kinder, aber ihr fehlte Chris zunehmend mehr auch als ihr Partner. Ihr fehlte der wichtigste Teil und das machte ihr schwer zu schaffen.

Ich beschloss einen Termin mit seinem behandelnden Arzt Dr.Fiedler zu vereinbaren. Ich überlegte, ihn so schnell wie möglich nach Herford bringen zu lassen. Denn da war er seinem zu Hause deutlich näher und seine Familie konnte zu ihm wann immer sie wollte. Ich sprach mit Lea über die Idee und sie war für diesen Gedanken sehr dankbar. Ich wollte sie gern bei dem Gespräch dabei haben, denn es betraf sie als seine Verlobte genauso, die Risiken abzuwägen. Sie sollte auf jeden Fall auch wissen wie es weiter gehen kann. Die Betreuung ist hier zwar auch sehr gut, aber es ist eben doch nicht sein zu Hause und ich denke das er deswegen so blockiert ist und den Weg nicht ins Leben zurück findet.

Ich kenne meinen Bruder und mir würde es da nicht anders gehen. Mir geht die Familie auch über alles und ich weiß nicht, wie Teresa damit umgehen würde, wenn wir diese Sitation hätten.

Ich erklärte Lea meine Beweggründe ganz genau und wir unterhielten uns noch sehr lange darüber. Sie konnte mich auf jeden Fall verstehen, da es mit ihren Gefühlen sehr ähnlich bestellt war.

Es machte ihr extrem zu schaffen das Chris von den Zwillingen immer noch nichts wusste. Lea war nach unserem Gespräch damit einverstanden, so das wir uns mit Dr.Fidler in Verbindung setzen konnten.

Am Abend telefonierte ich noch mit meiner Mutter und meiner Frau. Ich berichtete ihnen nacheinander, was ich mit Lea wegen Chris besprochen hatte. Ich erzählte ihnen das ich Chris nach Hause holen möchte, weil sich hier an seinem Zustand nichts ändert. Ich wollte auch gerne die Meinung meiner Mutter hören, was sie dazu sagt. Sie war der selben Meinung wie Lea und ich, dass er bei uns zu Hause besser aufgehoben ist als hier, also war es für uns alle beschlossene Sache.

Ich ließ alles von heute noch mal sacken und so ging ich doch recht spät ins Bett, aber die Gedanken kamen so wie sonst auch, nicht wirklich zur Ruhe. Durch die ganzen Telefonate habe ich die Zeit ziemlich aus den Augen verloren.

Meine Mutter wollte es nicht zugeben, aber sie litt doch sehr unter der aktuellen Situation. Sie hatte echt Angst um Chris ihn zu verlieren. Die Erinnerungen an Papas Tod kamen immer wieder hoch, weil es auch noch nicht lange her war. Die Tatsache das Chris nicht wach wurde, lag ihr auch schwer im Magen. Sie schickte täglich Gebete zu Papa nach oben in der Hoffnung ihre Gebete werden erhört. Wir hofften, dass das Gespräch, welches wir mit Dr.Fiedler führen wollen gut ausgehen wird und wir die Erlaubnis bekommen Chris ausfliegen zu lassen.

Wie wird das Gespräch mit Dr.Fiedler an nächsten Tag ausgehen?

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt