143.Kapitel

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Sicht Andreas:

Ich habe Chris heute morgen abgeholt und mit zu Dr.Handke auf die Station begleitet. Das war uns beiden wichtig, denn Chris brauchte mich grade mehr denn je. Er wirkte nervös und innerlich angespannt. Das machte sich auch bei mir mit bemerkbar, denn mein Blutdruck war genauso außer Rand und Band wie seine Herzfrequenz die grade mächtig hoch war und kurz vor dem Alarm war. Ich hatte es aber geschafft ihn zu beruhigen und so ging auch mein Blutdruck wieder etwas runter. Das konnte ich sehen als das Gerät gerade gemessen hatte.
Er packte seine Sachen so gut es mit einer Hand ging in die Schränke und lief ohne Worte zum Fenster und schaute raus. Es war ein schönes und helles Zimmer, nicht so steril wie auf den anderen Stationen. Selbst das Bad war sehr groß und mit einer Badewanne zum entspannen.

Das ihm diese noch fast zum Verhängnis werden wird, sollte sich bald rausstellen.

Ein Krankenhausbett war das einzigste was daran erinnert in einer Klinik zu sein. Ich beobachtete wie er regungslos und in Gedanken zwischen den Vorhängen dort stand. Zu gern hätte ich grade gewusst an wen er dachte. Ich konnte es mir aber denken. Er nahm den Arm hoch und hielt ihn mit der rechten Hand an der Narbe gestützt fest, weil ihm der Arm grade weh tat. Ich ging zu ihm und drückte ihn ohne etwas zu sagen. Das brauchte es grade auch gar nicht. Er dachte an Papa da war ich mir sicher und auch an Lea. Er ließ seine Tränen raus während ich ihn im Arm hielt. Sowie damals als Papa gestorben war und er lange daran zu knabbern hatte. Manchmal habe ich das Gefühl er hat es auch nach all den Jahren immer noch nicht richtig verarbeitet. Seine Mauer fing langsam an zu bröckeln und das war für den Anfang ein gutes Zeichen.

Ich konnte aber nicht ahnen das er das alles nicht aushalten wird und wir schneller als gedacht noch mal um Chris bangen müssen.

Der Arzt holte Chris zum Aufnahmegespräch wo ich vor der Tür warten musste. Ich wurde dann noch mal zu ihm rein gerufen und sollte mich dann erstmal von ihm verabschieden. Es wird hier feste Besuchszeiten geben an die sich gehalten werden muss. Das bekam ich noch gesagt. Dr. Handke fragte mich ob sie mich Tag und Nacht anrufen könnten wenn was ist? Ich horchte auf, sah Chris warnend an und sagte ,,Klar. Sie können mich jederzeit anrufen und auch meine Frau". Ich umarmte Chris noch mal fest und ging dann.  Ich ging mit einem mulmigen Gefühl bei Chris grade weg und ließ ihn nur ungern zurück, aber wir hatten keine andere Wahl. Es war Punkt 12 für ihn. Ich fuhr sehr nachdenklich nach Hause. Auch zu Hause ließen mich die Gedanken an Chris nicht los. Ich hatte eine Vorahnung das er es nochmal versuchen wird sich seinem Leben ein Ende zu setzen. Als ich die Badewanne sah beschlich mich ein sehr komisches Gefühl und ich konnte mir nicht helfen den Gedanken bei Seite zu schieben, dass die Wanne noch eine Rolle spielen wird.
Ich sprach mit Lea über alles was die letzten Stunden passiert war und erzählte ihr auch von meinen Ängsten.
Lea erkundigte sich auch bei mir wie ich Chris Verfassung bewertet hatte als er dort ankam. Ich erzählte auch ihr alles bis auf meine Gedanken die ich mit der Badewanne verbunden hatte.

Der Abend ging rum und ich ging ins Bett. Ich lag noch lange wach. Irgendwann schlief ich doch vor Übermüdung ein. Auch Teresa schlief unruhig, weil sie meine Unruhe spürte.

Ich war nach einem Traum hellwach und stand auf.

Traum

Ich ging zu dem Gästezimmer und stand vor der verschlossenen Tür. Ich hatte die Augen geschlossen, so als würde ich schlafwandeln. Ich hörte genau zu, was hinter der Tür zu passieren schien. Ich hörte leises Rauschen als würde ich einen Wasserhahn laufen hören. Ich öffnete meine Augen und sah auf den Boden. Plötzlich bekam ich unerwartet nasse Füße, denn Wasser kam unter der Tür durch. Ich öffnete schreckhaft die Tür und sah überraschter Weise, nicht das Bett von Chris vor mir, sondern stand in einem Badezimmer. Mein Blick fiel sofort auf eine Badewanne die aus irgendeinem Grund am Überlaufen war. Das Wasser schwabbte schwallweise immer wieder über den Wannenrand. Ich ging vorsichtig und ängstlich näher ran. Das Wasser lief weiter unaufhaltsam ins Bad. Ich stellte erst mal instinktiv das Wasser ab und zog den Stöpsel damit das Wasser nicht mehr weiter überlief. Ich bemerkte erst beim zweiten hinsehen das da wer im Wasser lag und die Augen geschlossen hatte und sich nicht rührte. Jetzt wurde ich richtig panisch, denn ich erkannte am Verband, um den Arm wer es war. Ich sah neben der Wanne eine Lichtgestalt stehen die mit dem Arm auf die im Wasser liegende Person zeigt. Ich erkannte das es Chris war und wollte handeln, doch als ich ihn rausziehen wollte war aufeinmal alles wieder trocken, die Wanne war weg und ich stand an der Stelle an der ich zuvor Chris gefunden hatte nachdem er sich die Pulsader aufgeschnitten hatte. Die Blutflecken waren plötzlich wieder da und die Bettwäsche war auch blutig. Ich realisierte grade was ich auch dort zuvor sehen musste. Ich hatte nur reagiert und gehandelt, weil nur Chris wichtig war.

Ich ließ mich auf das Bett fallen und versank in Tränen als mir jemand gefühlt auf die Schulter klopfte. Ich schreckte auf und sah meinen Vater neben mir sitzen der auch Tränen in den Augen hatte aber kein Wort mit mir sprach. Er zeigte mir nur Bilder. Er wollte das ich mich bewusst noch mal damit auseinander setze und mich auch in Teresa reinversetzen sollte um sie zu verstehen. Ich verstehe sie jetzt viel besser. Ich schaute noch mal zum Boden. Die Flecken und die blutige Bettwäsche waren weg. Papa zeigte mir ganz traurig nur noch ein letztes Bild und das versetzte mich in Panik. Es war Chris sein Grabstein mit seinem Geburtstag und seinem Tosesdatum. Gleich daneben war ein weiterer Grabstein mit dem Geburtstag und dem Sterbedatum von Lea. Es war das Datum des Prozesses in 2 Wochen. Eins sagte er dann doch.

Das ist ein möglicher Ausgang, aber nur wenn Du die Signale nicht richtig deutest und zu spät handelst.

Traum Ende

Ich schloss meine Augen und griff nach der Bettwäsche die Teresa frisch auf Chris sein Bett gezogen hatte und ließ mich auf sein Bett fallen.
Ich zog meine Beine an meinen Körper ran und fiel in einen schlechten und traumlosen Schlaf, zumal ja da Blutdruckmessgerät jede halbe Stunde los ging. 
Der nächste morgen war angebrochen und Teresa merkte das ich nicht neben ihr im Bett lag und suchte mich. Sie sah die Tür vom Gästezimmer offen stehen und entdecke mich in Chris seinem Bett liegend und schlafend. Sie setzte sich zu mir und wartete das ich vom nächsten messen des Gerätes mit wach wurde. Ich schreckte vollkommen zusammen als ich Teresa neben mir sitzen sah. Ich dachte erst Papa wäre es nochmal. Nochmal so einen Traum würde ich nicht durchstehen. Aber mein Alarm war geweckt und ich wollte mit Dr.Handke darüber auf jeden Fall sprechen. Der Traum deckte sich mit meinem miesen Gefühl was ich hatte als ich die Wanne da im Bad bei Chris sah. Ich kenne meinen Bruder und ich weiß das er auf so eine Idee kommen würde, grade jetzt wo es ihm so schlecht geht und er das alles noch mal durchleben muss, um sich das alles bewusst zu machen und so verarbeiten zu können. Danke Papa für den Tipp.
Ich erzählte Teresa von dem Traum und auch sie war geschockt. Sie war genauso geschockt das nur ich scheinbar immer Nachrichten bekomme um Chris den Arsch zu retten. Ich hoffe nur das mein Traum von letzter Nacht und der letzte Traum von Lea nicht wahr werden und Dr. Handke einen Weg finden wird an Chris ran zu kommen und so  seine hohe Mauer zum Einsturz bekommen wird. Ich hab noch immer Papas Worte im Ohr das seine Mauer wenig Licht durchlässt.

Doch das es schwieriger werden wird als gedacht und das ich Chris nochmal das Leben retten muss sollte sich schon bald zeigen.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt