170.Kapitel

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Sicht Andreas:

Ich war so glücklich meine Frau und meine Kinder wieder zu haben und hinter die beiden schrecklichen Tage in Isolation einen Haken setzen zu können.

Dass das aber nicht so einfach werden würde, würde ich erst später richtig zur Kenntnis nehmen und die Folgen davon spüren. Welche Auswirkungen das auf uns als Ehrlichs haben wird, stellte sich erst dann raus und würde uns die entsprechende Richtung weisen. Ich dachte immer, das ist doch nicht so schlimm wenn ich das so in Krimis sah, aber in Wirklichkeit war es anders. Ich hatte nie Angst in engen Räumen, aber so eingesperrt zu sein, schürte diese Angst jetzt nun grade zu, so das ich unruhig war wenn es dunkel war und ich leicht Panik in der Nacht entwickelte. Ich hatte Herzrasen und das Gefühl die Wände um mich rum würden sich auf mich zu bewegen. Ich hatte Scheißsausbrüche und wälzte mich in meinem Bett hin und her, während ich mich immer wieder mit den Händen in der Bettdecke festkrallte und hoffte das dieses Gefühl schnell wieder aufhören würde. Damit hätte ich nie gerechnet, dass es mich so fertig machen würde. Ich dachte ich wäre stärker, aber da hatte ich mich geirrt.

Meine Platzangst sollte mir später im Hotel noch zu einem großen Problem werden.

Es war inzwischen Nachmittag und es dämmerte schon draußen, wie ich im Hotel ankam. Ich ließ mir die Karte für mein Zimmer geben und ging nach oben. Da ich nicht wusste ob Mama da ist, klopfte ich erst mal. Als es aber leise blieb ging ich rein. Es war niemand da, also setzte ich mich und schrieb Mama eine Nachricht das ich da bin und im Zimmer auf sie warte, in der Hoffnung das sie schnell zurück kommen würde. Ich schickte sie ab und legte mich auf mein weiches und bequemes Bett. Auch wenn es nur 2 Tage waren, ich hatte mein Bett vermisst und jetzt muss ich schon wieder in einem fremden Bett schlafen, aber diesmal mit mehr Komfort. Ich war nach der Fahrt doch mehr müde als ich dachte, so das ich einschlief und hochschreckte als ich plötzlich unvorbereitet Geräusche an der Zimmertür hörte. Ich war froh das es Mama war die ca. eine Stunde später durch die Tür kam. Sie sah mich an und merkte das ich mich fast zu Tode erschrocken hatte und ich schwer und schnell atmete. Sie versuchte mich schnell zu beruhigen, was ihr auch gelang. Wir hatten uns zur Begrüßung lange im Arm und tauschten uns aus. Ich erfuhr was hier genau los ist und sie bekam von mir Infos wie es mir in den 2 Tagen hinter Gittern ergangen war. Ich merkte schon wie Mama reinkam, das was bei mir anders war, aber ich wusste nicht genau was, aber dem würde ich schon noch auf den Grund gehen.

Sie kam gerade von Chris und sagte mir das ich erst mal nicht zu ihm darf, was mir schon sehr weh tat. Ich war immerhin extra hergefahren um bei ihm zu sein. Ich weiß, dass wir noch einiges zu klären hatten und das möglichst schnell. Mir ließ das keine Ruhe. Ich erzählte ihr von den Neuigkeiten die ihr aktuell noch fehlten, als sie mit Anne telefonierte.

Sie sah dann irgendwann nach langem hin und her ein, das ich zu ihm muss und ich ja schließlich alt genug bin und für mich alleine entscheiden kann was für mich wichtig ist. Ich würde es auch in Kauf nehmen selber krank zu werden, aber das musste ja nicht zwangsläufig so der Fall sein und so kommen.

Ich lenkte dann geschickt kurzfristig vom Thema ab. Ich hatte die Bilder der beiden Kids gesehen und freute mich riesig für die zwei und doch stimmte es mich gleich traurig, zu wissen das weder Chris noch Lea momentan die Kinder sehen können. Es tat schon weh. Ihnen fehlt der erste Moment wenn sie die Kinder in den Arm bekommen nach der Geburt. Ich hoffte nur das es Lea bald wieder gut geht und der Arzt sie bald wach werden lässt.

Ich war über die Namen dann doch etwas überrascht. Eigentlich standen die Namen ja schon lange fest und waren in den Kinderzimmern integriert als ich sie vor Weihnachten das letzte mal vor dem Einbruch in Chris Haus gesehen hatte. Ich freue mich sehr Patenonkel zu werden und das auch noch von Chris Kindern. Teresa freute sich genauso als ich ihr das erste Bild von mir mit Conner auf dem Arm schickte. Mama hatte das Foto mit meinem Handy gemacht und dann auch an Chris weitergeschickt. Es kam ein trauriges Emogy zurück als er das Bild bekam. Er schrieb nur noch ,,Bis später" dazu und da wusste ich das er mit mir reden würde. Ob er sich freuen würde mich zu sehen oder nicht, konnte ich an der Nachricht noch nicht erkennen.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt