174. Kapitel

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Sicht Andreas:

Die nächsten zwei Wochen liefen mit weitest gehenst wenig Katastrophen ab.

Drei Tage später war bei Chris das Fieber weg und die verschobene Untersuchung konnte endlich gemacht werden. Die war ziemlich unangenehm für ihn und war mit viel ruhigem liegen verbunden, da die Gefahr einer Nachblutung durch einen kleinen Schnitt in der Leiste bestehen konnte. Chris hielt tapfer durch und es ging ihm auch langsam besser. Die Ergebnisse bekam er umgehend, schockten ihn aber nicht, weil er schon durch die Blutwerte die parallel kontrolliert wurden darauf vorbereitet war.

Von den Medien hielt ich Chris konsequent fern und erzählte auch so nichts darüber. Sabines Pressemitteilung hatte bei den Medien wieder neue Wellen geschlagen, was auch von uns so beabsichtigt war. So waren sie erst mal von Chris abgelenkt. Sabine war darauf gefasst, dass das so kommen würde und steuerte immer in Absprache mit mir gegen.

Auch was die Ermittlungen bei uns im Büro und bei der Polizei anging gab es Neuigkeiten. Man konnte raus bekommen wer was Wann und Wohin überwiesen hatte. Die Chance unser Geld wieder zurück zu bekommen standen also nicht schlecht und das Tobias dafür belangt werden wird auch. Ich war so beruhigt, das glaubt mir keiner.

Sie hatten gedacht damit durch zu kommen und sich mit dem Geld aus dem Staub machen zu können, aber es kommt alles raus. Auch das Finanzamt war mittlerweile besänftigt und froh das der Fall zu einem guten Ende gebracht werden konnte und sich der Verdacht der Steuerhinterziehung nicht bestätigt hatte. Frag mich mal, was mir für ein Brocken vom Herzen gefallen ist.

Es gab noch mehr gute Nachrichten die auch Chris ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Angelina hatte die kritische Zeit überstanden und durfte endlich auch auf meinen Arm. Sie ist so niedlich. Mama machte immer fleißig Bilder wenn sie mit war. Die konnte ich Chris dann immer zeigen. Denn schicken brauchte ich sie ihm erst mal nicht, weil er immer noch kein Handy haben durfte.
Es war so schön zu sehen, wie ihm das Herz dabei aufging wenn er die Bilder sah.

Jetzt fehlte nur noch eins zu seinem Glück. Das man Lea nach der schweren Op wach werden ließ. Das sollte jetzt auch so sein. Allerdings tat es ihm ziemlich weh nicht bei ihr sein zu können, weil er selber nicht zu ihr konnte. Es war mal wieder meine Aufgabe Lea alles erklären zu müssen. Sie hatte von überhaupt nichts eine Ahnung, was hier so abging.

Das Chris auch hier liegt musste ich ihr auch beibringen. Sie nahm es aber gefasst auf. Im Endeffekt hatte sie ja auch keine andere Möglichkeit als es hin zu nehmen. Es dauerte nicht lange und Lea durfte das erste mal die Kinder sehen und in den Armen halten. Das war so ein rührender Moment den Mama für Chris festhielt.

Es würde aber noch ein paar Tage dauern bis sich beide wieder in den Armen liegen können. Die Nachuntersuchungen bei Lea waren gut und so durfte sie das Krankenhaus schon ein paar Tage später verlassen. Sie kam aber dann jeden Tag wieder und besuchte Chris und die Zwillinge weiter auf der Kinderstation in der Kinderstube. Die Fäden der Narbe brauchten aber noch etwas und sollten erst ein paar Tage später gezogen werden.
Keiner würde ohne den anderen zurück nach Hause fahren. Lea genoss die Zeit mit den beiden und war überglücklich.

Chris ging es jetzt auch allmählich besser nachdem Lea wieder fitter war. Die Hebamme kümmerte sich um die Kinder und um Lea. Lea ging vorerst in das Einzelzimmer und ich zu Mama. So hatte Lea wenigstens jetzt erst mal nachts Ruhe. Wenn sie zu Hause sind sehen die Nächte sicher anders aus.

Jetzt waren fast 14 Tage rum und der Termin der Fortsetzung des Verfahrens stand an. Chris hatte sich die letzten Tage zwar gut erholen können, aber zu 100% fit war er noch nicht. So wurde der Termin auf Anraten des Arztes nochmal um 2 Wochen verschoben. Chris durfte zwar nach etwas mehr als 2 Wochen erst mal unter strengen Bedingungen nach Hause, aber Aufregung war nach wie vor Tabu. Um die Medien kam er jetzt aber nicht mehr drum rum und verbieten sein Laptop und sein Handy zu nutzen stand uns auch nicht zu. Er musste jetzt selber entscheiden wie viel er sich zumuten konnte.

Ich hatte mich mit meinen Mädels während Chris in Hannover lag um das alte Haus gekümmert. Es war nun komplett leer. Die Schlüsselübergabe an den neuen Besitzer machte Chris selber. Ich war zwar dabei, hielt mich aber zurück. Ich merkte das bei Chris wieder Erinnerungen hoch kamen und war froh das der Schlüsselaustausch zügig rum war und er unter dieses Kapitel einen Schlussstrich ziehen konnte. Dieses Haus brachte ihm kein Glück.

Lea war mit Chris und den kleinen inzwischen bei Mama. Chris und ich hatten mit den Arbeiten im neuen Haus angefangen zu planen und aufzuteilen. Wir hatten auch dieses mal Hilfe bei den Renovierungsarbeiten. Viele Freunde und Mitarbeiter unserer jahrelang treuen Crew waren wieder mit am Start. Sie konnten Chris Entscheidung verstehen und helfen ihm gern. Da sieht man das wir wahre Freunde haben die uns immer zur Seite stehen und helfen wann immer es geht. Lea hatte das Haus inzwischen auch schon im Rohzustand gesehen. Sie findet es total Klasse. Es wartete jedoch auch auf Chris und Lea heute eine Überraschung. Ich war heute im Haus am arbeiten als es an der Tür klingelte. Ich wusste das heute die Kinderzimmermöbel kommen sollten. Die Vorbereitungen waren in den beiden Zimmern schon heimlich gemacht worden, denn das waren die beiden einzigsten Räume, in die sie nicht rein durften. Das war unsere Überraschung für die 4 und heute werde ich das Geheimnis lüften. Ich öffnete die Tür und ließ die Möbel nach oben in die Räume bringen. Ich hatte mir Hilfe zum Aufbauen besorgt, denn ich wusste das die beiden heute mit den Kindern unterwegs waren und nicht reinplatzen würden. Es sollte alles fertig sein wenn sie am Abend überrascht werden sollten. Sie wollten noch einiges für die zwei kleinen besorgen und das war der ideale Zeitpunkt. Alles hatte wunderbar geklappt und so standen in knapp 4 Stunden 2 komplette Kinderzimmer samt Deco. Die zwei werden staunen. Ich bin so auf ihr Gesicht gespannt.

Am Abend waren bereits alle Helfer weg und ich hatte mir Anne und Mama zu uns bestellt. Wir wollten zusammen essen und dann zum Haus fahren. Sie wollten genauso das Gesicht von Chris sehen, denn auch Mama und Anne hatten sich an den Zimmen beteiligt. Alle waren vernarrt in die Zwillinge und ließen gern den einen oder anderen Euro springen. Er wunderte sich nur, warum ich ihn diesmal nicht durch sämtliche Möbelhäuser geschleppt hatte, aber machte sich darüber weiter keine Gedanken, weil es ja eh noch dauerte bis alles fertig sein würde. Er wird Augen machen.

Er ahnte aber das was im Busch war, denn er war ziemlich nervös als er merkte das wir zum Haus fuhren. Ich war genauso nervös und das merkte auch Chris. Der große Moment war jetzt da. Ich bat Chris die Tür zu öffnen und reinzugehen. Chris und Lea verschlug es die Sprache und die ersten Tränen kullerten. Dann gingen wir in das nächste Zimmer und jetzt war es um Chris Fassung ganz geschehen. Er fiel erst mir und Teresa um den Hals, dann auch noch Anne und Mama. Chris flüstere mir nur ins Ohr ,,Womit haben wir das verdient?" Ich sagte ihm ,,Das ist unser Geschenk für euch. Wir haben uns alle zusammen daran beteiligt. Mama genauso wie Anne. Den Rest schaffen wir auch noch gemeinsam. Willkommen im neuen Haus Bruder".
Es flossen an diesem Abend noch so einige Tränen. Noch mehr als er hörte wer alles mit geholfen hatte. Die kleinen haben in ihren Babyschalen alles verschlafen. Nach einer Stunde purer Emotionen fuhren Chris und Lea mit den kleinen zu Mama zurück und ich mit Teresa zurück zu mir. Eine Freundin von Teresa hatte solange auf unsere Kinder aufgepasst, denn das sollte nur unser Moment sein. Die Kinder werden die Zimmer dann die nächsten Tage sehen.

Es war die richtige Entscheidung neu anzufangen und den Rest der Verhandlung, die übermorgen startet schaffen wir auch noch. Das dachten wir jedenfalls. Das wird noch mal richtig hart werden und das weiß Chris.

Deshalb wollten wir die beiden vorher noch überraschen das Chris nochmal Kraft tanken kann und er weiß das wir alle hinter ihm stehen.

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