138.Kapitel

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Sicht Chris:

Das Lied was mir Lea zu hören gab war wunderschön und eine Liebeserklärung und ein Wegweiser für mich der mir neue Kraft und neuen Mut geben sollte. Wir ahnten als wir geheiratet haben noch nicht, was wir noch alles durchmachen müssten und das der Spruch ,,Bis das der Tod euch scheidet" beinahe wahr geworden wäre und das schneller als gedacht.

Ich spürte Leas tiefe Trauer und Enttäuschung darüber, dass ich wirklich einen Selbstmordversuch hinter mir hatte. Ich fragte mich früher immer wenn ich sowas bei anderen Promis gelesen hatte, was in diesen Menschen vorging um so einen Schritt zu gehen. Jetzt konnte ich das selber nachvollziehen, denn in den Medien zählte ich jetzt sicher auch zu einem dieser Promis die Selbstmord begehen wollten und es gescheitert war. Ich wünschte mir insgeheim immer noch ich wäre Tod, denn mein Leidensweg geht jetzt unbeirrt weiter und ob ich je wieder schaffen werde auf die Bühne zu steigen weiß ich nicht.

Ich liebe meine eigene Frau, aber ob ich mit den weiblichen Fans wieder so umgehen kann wie es früher war, weiß ich auch nicht. Ich werde aber die nächste Zeit sicher genug Zeit haben darüber nachzudenken und werde versuchen müssen darüber zu reden um einen Weg aus meinen Depressionen zu finden. Wenn ich dafür stationär bei Dr. Handke bleiben muss, dann ist das eben so. Ich hab eh keine große Wahl. Wahrscheinlich wird das auch die einzigste Chance sein diese Situation wieder in den Griff zu bekommen. Wie schwer mich die Verhandlung demnächst noch treffen wird konnte ich jetzt noch nicht ahnen. Fest stand jedenfalls das ich so schnell nicht nach Hause kommen werde. Wie es genau laufen soll, werde ich später von Dr. Handke erfahren.

Lea merkte wie ich in Gedanken war und sprach mich an.

Lea:
,,Chris warum hast Du das getan? Ich versteh das nicht. Erklär es mir bitte".
Ich hatte Tränen in den Augen, denn ich hatte Angst davor was jetzt kommen wird.
Chris:
Ich trocknete erst mal ihre Tränen so gut es ging. Ich war inzwischen etwas wacher und konnte besser denken, aber Angst ihr es jetzt erklären zu müssen hatte ich trotzdem. Sie wusste ja von den Schlagzeilen die ich gelesen hatte nichts und wie krass die waren konnte sie auch nicht wissen. Ich erklärte ihr warum ich das getan hatte, auch wenn es mir sehr schwer fiel das sagen zu müssen. Ich sagte ihr das ich am überlegen war nicht mehr als Chris Ehrlich aufzutreten, weil ich nicht weiß wie ich das noch alles mit den Fans hinkriegen würde.

Sie fing an es zu verstehen das mich diese Meldungen zu tiefst trafen, denn auch ihr taten sie sehr weh und sie sah es mir an das ich innerlich total leer, verletzt und angespannt war. Sie sah mir an das ich meinen Lebenswillen und meinen sonst so starken Kampfgeist durch all diese Erlebnisse verloren hatte. Sie hatte momentan einen komplett anderen Menschen vor sich, wie den, den sie damals in der Show in Frankfurt kennengelernt hatte und damit musste sie auch erst mal umgehen lernen, was ihr auch sehr schwer fiel.

Teresa war auch sauer auf mich das es Andreas wegen mir gesundheitlich oft mit erwischte. Ich hatte sie selten so erlebt das sie einfach ging, denn sie suchte immer das Gespräch. Ich hoffte innerlich das sie es vielleicht später tat wenn Lea und ich etwas Zeit miteinander hatten um einiges zu klären.

Ich merkte das die Betäubung langsam in meinem Arm nachließ und das ich allmählich Schmerzen hatte, was Lea nicht entging und klingelte. Ich hielt ihn ziemlich ruhig, weil sich die Hand noch immer ziemlich taub anfühlte. Dass das nicht so ganz normal war und welche Folgen das hatte sollte ich gleich von Dr.Stahl erfahren.

Kurz darauf kam Dr. Klinge zu mir ins Zimmer und sah erst mal nach den Werten.

Dr.Klinge:
Ich wollte sie so schnell eigentlich nicht wieder hier haben. Sie hatten diesmal einen richtigen Schutzengel. Da hätte ihnen diesmal der Herzschrittmacher nicht helfen können.
Chris:
Ich weiß, dass sollte er auch nicht. Ich kann einfach nicht mehr und ich hab keinen Ausweg mehr gesehen. Mein Leben hat sich radikal wegen einer Racheaktion verändert.
Würden sie das so einfach wegstecken können und dann so einfach wieder zur Tagesordnung übergehen können, wenn sie so wie ich mit vielen weiblichen Fans in engem Kontakt sein müssten, wenn ihnen sowas passiert wäre?
Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen und mit meinen Gefühlen brachen grade alle Dämme. Die Schmerzen wurden jetzt auch stärker, denn durch meine Aufregung pulsierte es in der Narbe am Arm recht stark.
Lea schaute mich an und bekam grade die Antwort auf ihre Frage.
Dr.Klinge:
Ich musste grade erst mal schlucken, denn so eine Antwort hatte ich nicht erwartet. Das er viel durchgemacht hatte wusste ich ja, aber das er inzwischen so verzweifelt war das er sogar den Freitod wählen wollte, schockierte mich doch etwas. Ich sammelte mich wieder etwas und versuchte ihn zu beruhigen.
Ich gebe ihnen was gegen die Schmerzen aber versuchen sie sich auszuruhen. Je mehr sie sich aufregen um so mehr Schmerzen haben sie in ihrem Arm.

In genau dem Moment als mir Dr. Klinge was gegen die Schmerzen spritzte kam auch Dr. Stahl ins Zimmer zu mir. Er unterhielt sich kurz mit seinem Kollegen und wendete sich dann mir zu. Ich wusste nicht das mich gleich der nächste Schock treffen wird. Lea schaute den Arzt schon an und sagte ihm

Lea:
Sagen Sie es ihm bitte schonend. Er ist schon ziemlich fertig mit den Nerven. Ich sah wie Chris uns aus dem Blickwinkel beobachtete.
Chris:
Lea, was soll er mir schonend sagen?
Ich sah wie die Werte nach oben gingen und mir das Herz schmerzte. Instinktiv fasste ich mir an die Brust und atmete schwer, denn ich wusste das jetzt nichts gutes kommen wird.
Dr. Stahl:
Mein Kollege klopfte mir noch mal auf die Schulter und ging dann aus dem Zimmer.
,,Bleiben sie bitte ruhig ich erkläre ihnen gleich alles".
Ich ging zu seiner Hand und fragte ihn ob die Schmerzmittel schon wirkten. Er nickt nur.
Chris:
Was ist mit meiner Hand fragte ich mit zittriger Stimme den Arzt? Er legte die Hand auf den Handrücken und versuchte die Hand an den Fingern leicht zu öffnen. An der Narbe spürte ich den Schmerz aber nicht an den Fingern. Jedenfalls nicht an allen. Ich horchte innerlich auf, sah Lea an, die weinte, und dann zurück zum Arzt. Mir fehlte in 2 Fingern komplett jegliches Gefühl. In den anderen drei spürte ich es zumindest Kribbeln, da die Betäubung noch nicht ganz raus war. Mir liefen auch die Tränen und ich bekam leicht Panik, aber nicht nur weil er eine dünne Spritzennadel aus einer Verpackung nahm und mir in jede Fingerkuppe piekste und auf Reaktionen wartete, sondern weil ich grade auch realisierte was das zu bedeuten hatte. Auch diesmal reagierten wieder 2 Finger nicht.
Ich fragte den Arzt was das sein könnte, dass ich in 2 Fingern kein Gefühl habe oder ob das noch wieder kommt.
Dr.Stahl:
Das müssen wir abwarten. Sie haben sich 2 Sehnen mit verletzt die wir in der OP wieder herstellen konnten, aber so wie es momentan aussieht haben die Nerven doch mehr abbekommen als vermutet. Die OP ist erst ein paar Stunden her. Wir müssen abwarten. Die Betäubung ist noch nicht richtig aus der Hand raus. Ich schicke noch mal unseren Physiotherapeuten der sich das ansehen soll.
Chris:
Ich war grade fix und fertig. Wenn ich die Hand nicht mehr richtig bewegen kann ist es das gewesen mit den Ehrlich Brothers sagte ich zu Lea, die grade still in sich hinein weinte. Mir liefen die Tränen. Wenn Steffan das nicht wieder hinkriegt werde ich nicht mehr zaubern können und das wär das schlimmste für mich. Ich brauche meine Hände dafür und auch die Beweglichkeit um die Illusionen zu erhalten. Ich wurde plötzlich so müde. Dr. Klinge hatte mir sicher was zur Beruhigung mit gespritzt, weil er wusste das mich das schocken würde. Ich sah zu Lea die mir nur sagte ,,Es wird alles wieder gut."dann war ich schon am wegschlummern.
Lea:
Ich blieb noch kurz bei Chris bis er schlief und ging dann wieder zurück zu Andreas. Das es ihm auch nicht gut ging, sah ich dann als ich wieder bei ihm ankam.

Sicht Lea:

Das war grade echt hart für Chris das erfahren zu müssen, aber er hatte sich das selbst eingebrockt, auch wenn es so nicht von ihm beabsichtigt war. Jetzt muss er sehen wie er das beste aus der Situation machen kann und in wie weit er die Finger wieder bewegen können wird. Was das für die Zukunft der beiden bedeutet steht grade mächtig in den Sternen. Ich fuhr erst mal mit Teresa nach Hause, denn ich brauchte dringend auch etwas Ruhe denn auch bei mir machte sich der stressige Tag heute bemerkbar.

Das ich heute noch mal hier sein werde konnte ich auch noch nicht ahnen.

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