106.Kapitel

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Sicht Chris:

Es ging mir heute am Tag nach der Hypnose zwar schon etwas besser, aber es war immer noch nicht so, dass ich mit Steffan hätte trainieren können. Ich hing immer noch an diesem lästigen Tropf der die ganze Nacht langsam durch lief. Mein Kreislauf war richtig im Keller. Ich hatte Dr.Klinge gefragt ob das bald wieder besser werden wird und er meinte es ist eine Nebenwirkung der Hypnose und kann noch etwas dauern. So schwach wie mein Kreislauf heute war kam ich auch nicht wirklich aus dem Bett. Ich würde sofort wieder umfallen. Die paar Meter zur Toilette und mehr wurde mir auch nicht erlaubt. Also musste ich mich erst mal gedulden und warten bis ich wieder länger aufstehen durfte.

Ich hatte Lea versprochen keine weiteren Hypnosesitzungen mehr zu machen und ehrlich gesagt hat mir die eine auch gereicht. Allein schon die Reaktionen von Lea und Andreas haben gereicht und ließ nichts gutes vermuten. Die Auswertung sollte mich auch noch im Laufe des heutigen Tages erwarten und so einige neue Fakten parat halten. Ob ich die wissen wollte oder nicht war ich mir nicht sicher so heftig wie mein Körper reagiert hatte.

Das mich heute aber noch ein Schlag treffen wird wusste ich noch nicht.

Lea kam am Morgen schon früh zu mir. Ich wunderte mich das sie schon so früh da war und fragte bei ihr nach warum.
Sie erzählte mir mit traurigem Blick das sie gestern während der Sitzung raus musste, weil sie das,was sie da hören musste nicht ertragen konnte. Ihr war es unangenehm, weil sie dachte, dass sie mich im Stich gelassen hatte und versuchte sich bei mir dafür zu entschuldigen. Ich versuchte sie zu beruhigen, aber ihr schlechtes Gewissen plagte sie trotzdem und ich konnte es ihr auch nicht ausreden.

Ich wollte von Lea wissen was da so schlimmes noch rausgekommen war, aber sie wollte dieses Gespräch Dr. Handke überlassen und sie brachte auch nichts über ihre Lippen. Sie konnte einfach nicht darüber sprechen. Ich wollte dann auch nicht weiter nachfragen. Lea und Andreas wussten es ja schon, nur ich nicht, aber ich sollte es gleich erfahren, denn Dr.Handke hatte sich für nach der Visite angekündigt.

Kurze Zeit später war Dr. Klinge kurz da und sagte mir das er abwarten will wie der Besuch vom Therapeuten ausgeht und er dann entscheiden wird, ob ich den nächsten Tag wieder aufstehen kann oder ob sie meinen Kreislauf weiter aufpeppeln müssen. Das kommt darauf an wie ich die neuen Informationen aus der Hypnose verkrafte meinte er und hing schon die nächste Infusion an den Ständer. Etwas wunderte ich mich schon, als ich auf den Beutel schaute und erkannte das es für den Kreislauf war. Er ging und 30 min später sollte Dr.Handke kommen.

Je mehr die Zeit verging um so nervöser wurde ich. Ich bat Lea bei mir zu bleiben, was ihr aber sichtlich auch schwer fiel. Sie tat es aber, weil sie mich liebt. Ich weiß das ich gleich stark sein muss.
Ich hing grade noch so meinen Gedanken nach als die Tür auf ging und Dr.Handke rein kam. Er holte sich einen Stuhl und wir begannen mit der Auswertung des Gesprächs.

Lea saß bei mir am Bett und hatte schweißnasse Hände, was ich auch sofort bei ihr merkte.
Dr.Handke hatte das Aufnahmegerät dabei und spielte mir die Aufnahmen vor. Ich wusste das mir fünf Stunden Inhalt auf dem Schiff fehlten und dieser Inhalt war kurz davor mit diesen Aufnahmen ans Licht zu kommen. Ich hörte genau zu und wurde genauso wie Lea immer blasser und mir stockte der Atem als ich das hörte. Ich konnte das nicht glauben was sich mir da grade offenbarte. Es war noch schlimmer was Marie getan hatte und ich konnte mich nicht erinnern. Lea stand plötzlich auf und lief ins Bad. Ich hörte nur wie sie sich übergab, denn sie hörte heute auch das erste mal das gesamte Gespräch.

Sie tut mir grade so leid und mir tat es leid ihr das noch mal zumuten zu müssen. Was müssen wir noch alles mitmachen? Auf diese Frage hatte ich keine Antwort. Diesmal war es nicht Lea die klingelte sondern Dr. Handke, denn ich sah aus wie eine Kalkwand und Lea bekam ihre Übelkeit grade nicht in den Griff.

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