Kapitel 6

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Ich wurde durch das Klingeln meines Handys geweckt. Müde sah ich auf das Display. 04:30 uhr und eine unbekannte Nummer. Als ich abnahm, hörte ich auf der anderen Seite der Leitung eine zierliche Stimme fragen:" Hallo, Nathalie Cooper ?" Ich überlegte kurz, doch die Stimme sagte mir nichts. "Kommt drauf an wer das wissen will" antwortete ich bissig. Ich war tot müde und wollte einfach nur schlafen. "Ich arbeite im Atlantic Krankenhaus, sie waren als Notfall Kontakt hinterlegt für einen Herrn Henry Snow" sie machte eine kurze Pause, fuhr dann aber fort. "Er hat es nicht geschafft. Es tut mir leid" ich brauchte eine Weile um zu realisieren was sie da sagte. Henry war tot ? Die Wolfs hatten ihn jetzt also auf dem Gewissen. Das würden sie bereuen. "Hallo ? Sind sie noch da ?" Hörte ich plötzlich. "Ja, ja ich bin noch da. Danke für die Information" meine Stimme war mehr ein flüstern als alles andere. Ich betätigte den roten Hörer und legte auf. Ein Eagle ist also drauf gegangen, nur weil diese scheiß Black Wolfs keine eigenen Drogen haben oder was ? Ich war so geladen. Ich nahm mir ein anderes Oberteil aus dem Schrank und zog mir auch noch eine andere Hose an. Dann sprintete ich die Treppe runter, schnappte mit meine Autoschlüssel und lief zu meinem Wagen.

"Parker!" rief ich vor dem Tor der Halle. "Bist du hier ?!" ich hämmerte regelrecht gegen die Tür. "Verzieh dich!" Miles stand vor mir. Böse funkelte ich ihn an. Ich zog mein Messer und drückte es ihm an die Kehle. "Wo. Ist. Jeremy?!" fragte ich langsam. Keine Antwort. Ich drückte das Messer etwas fester an seine Kehle und dann fing er an zu sprechen:" Er ist nicht hier. Er kommt aber sicher bald" es war nicht ganz das was ich hören wollte, aber immerhin. Ich war zwar gut einen Kopf kleiner als Miles, aber ich hatte ihn so fest im Griff, dass ich ihn leicht in die Richtung drücken konnte in die ich laufen wollte. "Gut, dann warten wir jetzt"

Inzwischen waren 2 Stunden vergangen und es war immer noch kein Jeremy Parker zu sehen. Ich riss Miles, der inzwischen an einem Stuhl gefesselt war, das Panzertape von den Lippen. "Wieso ist er noch nicht da ?" Fragte ich genervt. Miles zuckte nur mit den Schultern. "Du wirst ihn jetzt anrufen und ihm sagen, dass er seinen Arsch her bewegen soll und tu bloß nichts falsches" zischte ich. Nachdem er mir die Nummer gesagt hatte, hielt ich ihm mein Handy vor die Nase. "Hallo" erklang es am anderen Ende. "Jer, ich bins, Miles." Er sah mich an und ich deutete ihm an, weiter zu sprechen. "CooperIstHierUndDu-" er sprach schnell, doch ich legte auf und schlug ihm meine Faust ins Gesicht. Dann flüsterte ich "Das wirst du noch bereuen"

"Miles ? Miles wo ist sie ?" Jeremy rief durch die Halle, doch er sah mich nicht. Das Licht war noch aus. Ich hörte wie er näher kam und dann schaltete ich das Licht ein. "Cooper!" rief er und sah geschockt auf die Waffe in meinen Händen. "Schön, dass du da bist" lächelte ich ihn falsch an. Langsam hob er die Hände und signalisierte mir dadurch, dass er nicht auf Ärger aus war. Seine Augen fielen auf den bewusstlosen Miles, der immer noch am Stuhl gefesselt war. "Was hast du mit ihm gemacht ?!" fragte er Zähne knirschend. Ich zuckte nur mit den Schultern und lächelte ihn unschuldig an. "Ihr habt einen meiner Leute auf dem Gewissen." Fing ich an. "Henry, war einer von denen die ihr überfallen habt um die Drogen zu stehlen" fuhr ich fort. "Vor ungefähr 3 Stunden bekam ich einen Anruf. Er hat's nicht geschafft" erzählte ich. Jeremy sah mich emotionslos an. Er kam einige Schritte näher. "Cooper, das war nicht-" ,, Halt dein verdammtes Maul!" fuhr ich ihn an. Dann richtete ich die Waffe auf Miles. Die Augen des Black Wolfs Oberhauptes wurden augenblicklich viel größer. "Nathalie... Nicht" er streckte die Hand aus, seine Stimme klang auf einmal so verletzlich. Und seit wann nannte er mich Nathalie ? Kann es sein, dass der berüchtige Drogendealer, Straßenboxer und zusätzlich noch der Anführer der Black Wolfs doch ein Herz besaß ? Ich nahm die Waffe runter. Ich wollte Miles gar nicht abknallen. Ich könnte es auch nicht, außer es ginge nicht anders. Ich steckte mir die Waffe wieder an den Gürtel. Parker atmetete augenblicklich erleichtert aus. Dann drehte ich mich um und lief zu meinem Wagen. Was hatte ich hier gerade getan ?

 Der Feind an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt