Der Feind an meiner Seite

Kapitel 14

Auf dem Weg zur Halle hatten wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Ich wusste nicht was ich hätte sagen sollen und die beiden schienen noch immer ziemlich geschockt zu sein. Wir hatten schon so einige gefährliche Situationen überstanden, wir waren es gewohnt Auge um Auge mit dem Feind zu stehen. Allerdings war die Gang zu diesen Zeiten noch in den Händen meines Bruders. Tayler hatte immer ein paar gute Worte für einen, wenn wir in schwierige Situationen gekommen waren. Nur so eine wie diese hatten wir bisher nicht. Man kannte die Eagles und man kannte die Wolfs. Niemand hatte sich bisher getraut in unsere Territorien einzudringen, geschweige denn unsere Stadt auf den Kopf zu stellen. An der Halle angekommen stellte ich den Wagen ab und stieg wortlos aus. Cole und James folgten mir. "Und wie sieht's aus ?" Elly kam uns gleich entgegen als ich die Tür öffnete. Wenn ich nur wüsste was ich sagen sollte. Schlecht sah es aus. Ich wusste nicht wie viele Anhänger diese Rote Meute hatte und ich wusste auch nicht was deren scheiß Problem war. "Nicht so gut im Moment" beantwortete ich ihre Frage und ging an ihr vorbei. Amber und Mo lagen auf dem Sofa und schliefen. Der Anblick der beiden war schmerzhaft. Ihre Kleidung war komplett blutverschmiert, ihre Gesichter noch immer gezeichnet von den Schmerzen die sie hatten. "Zack, bitte sag mir, dass du neue Informationen hast." voller Hoffnung sah ich auf das Bild des Beamers und auf die Computerbildschirme vor denen er saß. Er sah mich mit einem eindringlichen Blick an. "Es sind die Red Spiders" sagte er. Ich legte meinen Kopf schief. Red Spiders ? Hatte noch nie von denen gehört. "Sie bewegen sich nur im Untergrund, halten sich versteckt und fallen nie auf. Bis jetzt zumindest." Laute Motorengeräusche störten unsere Unterhaltung. Mit einem lauten Knall flog die Hallentür aus dem Rahmen. Jeremy Parker stand wutentbrannt auf der am Boden liegenden Tür, hinter ihm standen einige seiner Wolfs. "Nathalie!" Schrie er und kam einige Schritte auf uns zu. "Was zum Teufel wollen diese Roten Pisser hier ?!" Brüllte er mich an. "Woher soll ich das wissen Parker !!! Deine Geschäftspartner sind wohl etwas wütend !" Brüllte ich zurück. "MEINE Geschäftspartner ?! Ich hab keine Ahnung wer diese Typen überhaupt sind!!" Brüllte er noch lauter. "Was ist hier los ?" fragte Mo's erschöpfte Stimme. Er versuchte gerade von dem Sofa aufzustehen. Mit einem schmerzhaften zischen setzte er sich dann doch wieder. Jeremys Blick änderte sich auf einmal von totaler Wut in Verwunderung. "Sie haben euch auch angegriffen." Stellte er fest und sah von Mo zu mir. "Ja das haben sie. Und vielleicht kannst du mir jetzt mal erklären, wieso die hier sind und wieso diese Roten Teufel unsere Leute angreifen!" Zischte ich. "Wenn ich das wüsste, dann wäre ich wohl nicht hier!" Knurrte er mich an.