Der Feind an meiner Seite

Kapitel 44

Immer weiter kletterten Elly und ich in die Baumkrone. Wir hatten keinerlei Waffen bei uns um uns zu schützen und der Weg bis zur Stadt war mindestens einige Stunden zu Fuß entfernt. Wir hatten beschlossen ein kleines Stück zu laufen und dann in einem Baum Schutz zu suchen. Viel mehr konnten wir erst einmal nicht tun. Wir wussten nicht ob Liam noch seine Leute kontaktieren konnte. Wir wussten auch nicht ob er noch lebte oder wie viele von den roten Teufeln sowieso schon in der Nähe waren. Und in dieser Dunkelheit konnten wir auch nicht viel ausrichten. Die einzige Möglichkeit die wir in diesem Moment hatten, war uns zu verstecken und darauf zu hoffen, dass die anderen uns finden würden. "Meinst du wir sind hoch genug ?" flüsterte Elly und sah zu mir rüber. Wir saßen inzwischen einige Meter vom Boden entfernt. "Ich denke schon, ja." antwortete ich ihr und setzte mich auf den nächst besten Ast. Es würde noch eine Weile dauern bis die Sonne aufgehen würde. So konnten wir die Dunkelheit erstmal als Vorteil nutzen. Ich wusste allerdings auch noch nicht, was wir tun sollten, wenn es hell werden würde. Wir hatten weder eine Chance zu flüchten noch um dort zu bleiben wo wir waren. "Connor hat Liam bestimmt längst gefunden. Sie werden uns suchen kommen." sagte Elly und umklammerte fest den Ast auf dem sie saß. "Wohin ist er überhaupt verschwunden ? Er war es doch der mich niedergeschlagen hat, oder ?" Flüsterte ich. Als wir vor Liam geflohen waren, hatte ich niemand anderen entdecken können. "Du warst eine Zeitlang nicht ansprechbar. Er hatte zu Liam gesagt, dass er noch was zu erledigen hätte und ist gefahren." erzählte sie mir leise. Ich nickte nur. "Wie lange wollen wir -" fing Elly an doch ich hielt ihr den Mund zu. In der Ferne sah ich Licht. Taschenlampen oder ähnliches. Elly riss ihre Augen auf als ich in die Richtung zeigte und vorsichtig meine Hand von ihren Lippen nahm. Ich deutete ihr an leise zu sein in dem ich meinen Zeigefinger vor meine Lippen hielt. Das Licht kam immer dichter. "Oh Cooooper! Ich weiß das ihr hier irgendwo seid!" rief Brightwood. Er war also wirklich zurück. "Kommt raus!" rief diesmal jemand anderes. Überall sah man Taschenlampen. Elly und ich waren ganz Still. Wenn sie uns jetzt hier oben sehen würden, hätten wir nicht den Hauch einer Chance. Ich schloss meine Augen um nachzudenken. Und dann kam mir eine Idee mit der ich Elly auf jeden Fall retten konnte. "Elly, versprich mir das du hier sitzen bleibst. Egal was gleich passiert, okay ?" flüsterte ich und nahm ihre Hand. "Versprochen." Unsicher sah sie mich an. "Ich hab dich lieb, vergiss das nicht." ich lies ihre Hand los und kurz darauf berührten meine Füße schon den Boden. Wenn sie uns finden würden, wären wir beide verloren. Allerdings war ich nicht gekommen um Elly zu verlieren. Ich war gekommen um sie zu beschützen und genau dies tat ich. Ich lief so schnell ich konnte in eine Richtung wo ich keine Taschenlampen sehen konnte. Ich nahm mir ein paar Äste und warf sie einfach sinnlos durch die Gegend ehe ich weiter lief. "Dort hinten!" Rief jemand. Sie hatten mich gehört. Ich musste nur weit genug laufen um sie von Elly wegzubekommen. "Du wirst mich niemals kriegen Connor!" schrie ich und lief einfach weiter. "Das ist Cooper! Holt sie euch!"