rude Boy (vkook)

~°•Boulevard of broken Dreams •°~

I walk a lonely road
The only one that I have ever known

Seid fast 2 Jahrzehnten gehe ich am Flussufer des Han Rivers entlang. Nie fühlte ich mich dabei einsam oder hatte gar Angst. Doch irgendwas in mir hat sich verändert und Taehyung trägt einen großen Teil dazu bei. 

Mein Schatten spielt mir Streiche und lässt mich glauben ich sei nicht alleine. Doch ich bin es. Nur ich und mein Schatten in dieser Dunkelheit ...

Ich war Tätowierer, ein sehr guter und bekannter noch dazu. Ich wollte steht's durch Ehrlichkeit und vorallem Vertrauen glänzen. Tattoos und ebenso auch die Leute die sie erschaffen wird böses Hinterher gesagt, dieses Klischee wollte ich nicht erfüllen und dennoch tue ich es jetzt. Mehr noch und vorallem schlimmer als alle anderen. Ich mag Kriminell sein doch macht mich dies gleich zu einem schlechten Menschen? Viele Kriminelle sind in diese Schiene gerutscht weil sie nicht weiter wussten, sie wissen es ist schlecht, wollen jedoch noch nicht aufgeben und Leben. 

Taehyungs Wohnung liegt wie nicht anders zu erwarten direkt im Zentrum der Stadt. Alles hat sich so schnell verändert, vor einem Jahr machte ich mir noch Gedanken wie ich alle Termine unter einen Hut bekommen soll, heute denke ich darüber nach wie ich es jemals schaffen soll noch einmal ein Studio auf die Reihe zu bekommen. Während ich die Treppen zu seiner Wohnung hochgehe muss ich schmunzeln. Vor nicht all zu langer Zeit sagte er zu mir ich werde eines Tages freiwillig zu ihm kommen, ich hielt es für eine Lüge doch jetzt weiß ich es, er hat gewonnen und ich tue es tatsächlich, ich komme freiwillig zu ihm. ,,Na Bunny!" gibt er von sich und ohne was zu sagen laufe ich in seine Arme. 

Ich bin zu seiner Puppe geworden, seine Marionette. 
Doch anders als die niedlichen, süßen Puppen die meine Cousinen immer hin und her schleppen bin ich eine verfluchte Puppe. Nicht wie Chucky ehr wie Annabelle. Ich bin ein Monster, von Gott verlassen und auf die Welt gebracht worden um Tod und Verderben über jeden zu bringen der auch nur annährend mit mir im Kontakt steht. 

Ich bin ein Monster, verdiene keine Liebe und schon gar nicht die vom Teufel selbst. Ich schuppse Taehyung von mir und presse ihn gegen die nächste Wand. Schon fast krankhaft lächel ich ihn an. ,,Wo hast du noch überall deine Finger mit im Spiel. Du und deine Brüder seid krank. Hörst du KRANK SEID IHR!" Ich prügel auf ihn ein doch wie nicht anders zu erwarten wehrt er sich. Mit meinen Fäusten schlage ich immer wieder auf seinen Brustkorb ein, lasse all die Verzweiflung in mir heraus. ,,Hör jetzt auf mit dem Kindergarten!" gibt er gelangweilt von sich und tritt mir in den Bauch worauf ich hustend zurück weiche und mich krüme. Unsanft schuppst er mich zur Seite und ich lande auf dem Boden. 

Doch ich wäre nicht ich wenn ich mich nicht wieder aufrappeln würde. Die Wut in mir gewinnt wieder einmal die Oberhand und ich versuche erneut auf ihn einzuschlagen. ,,Ernährt euch vom Leid anderer. Schadet ihnen und für was. Für eure eigene Befriedigung. Erbärmlich!" Er packt mich und presst mich gegen die Wand, eine Rangelei entsteht denn dies lasse ich mir nicht gefallen. Ich bin nicht schwach und schon gar nicht Taehyung gegenüber. 

Irgendwann liegen wir beide auf dem Boden. ,,Ich hasse dich!" gebe ich völlig außer Atem von mir. Er lehnt sich über mich und streicht mir die verschwitzen Haare aus dem Gesicht. Sein lachen macht mich noch wütender doch ich kann nicht mehr, ich bin endgültig im Nest der Viper angekommen. 

,,Sag mir eins Taehyung und bitte lüg mich nicht an!" Immer noch liegen wir beide auf dem Boden in der dunklen Wohnung. Der einzige Lichtblick sind die Straßenlampen, Ladenlichter und die bunten Infotafeln. Sie alle werfen ihre grellen Lichter durch die bis zum Bodenreichenden Fenster. Der erbarmungslos auf die Erde prasselnde Regen wirft ein Muster in das große Wohnzimmer was alles einen noch verführerischen, dunkleren Touch verpasst. Immer noch liegen wir beide auf dem dunklen Laminat und schauen uns einfach nur an. Er nickt und ich hole tief Luft.

,,Wann hast du angefangen mich zu beobachten. Du sagtest selbst das du meine Kunstkarriere schon länger mitverfolgst!" ,,Du bist 15 gewesen als ich dich das erste mal bei einer Ausstellung sah. Süß, klein, unschuldig. Fast genauso wie jetzt mit dem Unterschied das du jetzt reifer bist und es nicht mehr illegal ist wenn ich dich für meine Zwecke benutze!" beschämt schaue ich weg. Seine Puppe, nichts weiter. ,,Ist Yugyeom wirklich dein Bruder?" frage ich leise und schaue zum Fenster. Er streicht immer wieder durch meine Haare und mustert mein Gesicht ganz genau, planst du etwa wieder mich zu verführen Tae?

,,Ja!" ,,Habt ihr ihn zu mir geschickt, war das alles geplant?" ,,Nein. Yugyeom ging damals mit meiner Mutter nach Amerika weswegen er nirgendwo weiter erwähnt wird. Fast niemand weiß das er zu uns gehört. Er hat dir nie etwas vorgespielt. Das ist nicht seine Art, er hat sich schon immer aus diesem Geschäftsleben von unserem Vater herausgehalten und wollte lieber seinen eigenen Weg gehen. Es war alles ein dummer Zufall. Wir wussten nicht einmal das er wieder hier ist, bis Namjoon ihn in deinem Studio gesehen hat!" ,,Desswegen wollte er an diesem Tag so früh los. Ohh mein Gott jetzt ergibt einfach alles einen Sinn. T, N und S sind die drei Buchstaben die ich in seinem Tattoo mit einbringen sollte, sie stehen für euch Taehyung, Namjoon und Seokjin!" 

,,Yugs ist dir für alles dankbar was du je für ihn getahn hast doch Blut ist stärker als Wasser!" ,,Ich weiß!" Eine Träne läuft mir die Wange herunter. Ich hasse mich so sehr. ,,Wieso weinst du mein kleiner Keks!" ,,Ich sollte dich hassen, dich töten wollen doch stattdessen hocken wir beide hier und ich erzähl dir mein ganzes Leid!" ,,Und genau das will ich Baby!" ,,Ich hab Angst Tae denn was auch immer das zwischen uns ist darf nicht sein!" ,,Und dennoch ist es so!" Eine weile schaue ich ihn an bis ich das wohl dümmste in meinem Leben sage: ,,Küss mich Tae!" Ein freches grinsen schleicht sich auf sein Gesicht und er nickt. ,,Liebend gerne Bunny!"