30.Kapitel

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Frohe Weihnachten!
Zufrieden und mit einem Beutel voller Feenkraut ritt ich voran, Karl mir hinterher, immer wieder musterte er mich besorgt. Was ist los, habe ich etwas Falsches gesagt?", wagte er, zu fragen, entlockte mir aber nur ein Grinsen. Nein, ganz und gar nicht!", kommentierte ich nur fröhlich und trieb Amir an, wenn ich rechtzeitig noch mich um die Kräuter kümmern und mich duschen wollte, musste ich mich beeilen.

Vor unserer Verabschiedung versicherte ich nochmal, dass der Stalljunge wirklich nichts getan hatte, im Gegenteil, ich hatte endlich die Idee für die wöchentliche Challenge. Ich sah zu, wie er im Stall verschwand, mit ihm Tina und Amir.

Schnell beeilte ich mich, wieder ins Schloss zu kommen, doch da hörte ich mir bekannte Fußschritte. Ich drehte mich um, da, die marmorne Säule war perfekt. Gerade im richtigen Moment sprang ich hinter das Marmor, denn da tauchte schon hinter einer säuberlich geschnittenen Hecke die hohe, schlanke Figur des Prinzen auf. Atemlos wagte ich, einen Blick auf den zielstrebig schreitenden Mann zu werfen, er trug eine dunkle Reiterhose und ein enges, rotes Polohemd. Hoffentlich war Karl bereit, für mich zu lügen. Mir war unwohl, ihm keine andere Wahl zu lassen, er vertraute mir dafür zu sehr und niemand wollte die Missgunst des nächsten, royalen Thronerben erleben.

In Windeseile schaffte ich es, die Kräuter in Büschel zu binden. Die Metallstangen des Himmelbetts boten sich perfekt zum Kräuteraufhängen an, also nutzte ich sie auch, als ich einige Minuten später mein Werk musterte musste ich grinsen. Maria würde denken, ich sei verrückt, wenn sie später zum Blumengießen kam.

Eines meiner simplen, weißen Kleider bot sich perfekt an, also kombinierte ich es mit den Lackschuhen, an welchen ich mittlerweile großen Gefallen gefunden hatte. Meine Haare ließ ich lieber offen, als ich auf die Wanduhr flüchtig blickte. Zeit, zu gehen.

"Ich schenke dem Prinzen die Spezialität meiner Familie, und zwar eine Flasche "Goldener Sommer"!" Ich sah das Mädchen mit dem blonden Lockenkopf an, welches sich gerade einfach zwischen Lauren und mich gequetscht hatte, ihre hellblauen, schmalen Augen sahen uns begeistert an.

Lauren und ich wechselten einen Blick, Emmè lächelte nur. "Wie heißt du denn?", unterbrach ich den plötzlichen Redeschwall und bemühte mich um ein liebes Lächeln, dieses Mädchen war mir irgendwie sehr unangenehm. "Ich? Ich heiße Carolina Theresa von Herben!", erzählte sie in fast schon quitschig hoher Stimme. "Ach, du kommst also aus einem sehr hohen Kasten.", bemerkte Lauren schlicht und Carolina nickte begeistert, klar, die Von Herben Familie war wegen ihren vielen Weinguten und den Weingeschäften bekannt, angeblich kam der beste Wein des Landes von den Feldern der Familie. Wie konnte so eine Familie nicht reich sein? Trotzdem sagte mir etwas im Inneren, dass diese Carolina etwas verbarg.

The Maid and the CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt