Wie erwartet tanzte der Prinz wundervoll, sodass es mir ein Leichtes war, ihm zu folgen. Zwar gab es keine Musik, doch das war uns beiden sehr egal, denn die überwältigende Schönheit des Saales machte das wett. Die gläsernen, gigantischen Kronleuchter drehten sich über mir und begannen, zu verschwimmen und ich merkte, dass mir schwindelig wurde. Ein herrliches Gefühl, bei dem alle Muskeln plötzlich locker ließen und sich der Magen einem umdrehte, von dem Schwindelgefühl, welches wie dicker Nebel den Kopf trübte, gar nicht zu reden.
Irgendwann reichte es und ich blieb einfach in der Drehung stehen, doch meine Misskalkulation führte dazu, dass ich durch das Trägheitsgesetz umfiel. Wie hätte es auch anders kommen können, mit Sinnen, die im Moment nicht mal Oben und Unten unterscheiden konnten?
„Oh Gott, sind Sie in Ordnung?", rief der Prinz, während er sich zu mir hinabkniete, etwas verschwommen erkannte ich den besorgten Gesichtsausdruck, welcher sein zugegeben hübsches Gesucht zierte. „Ja, ich habe mich nur etwas übernommen. Außerdem war das mein erstes Mal, zu tanzen, also bin ich noch nicht an die Drehungen gewöhnt.", beschwichtigte ich ihn und er nickte. „Das können wir üben, Miss Alva.", schlug er vor, doch ich winkte nur ab, ich würde erstmal genug haben, wenn in Madame Durands Stunden das richtige Tanzen bevorstand. „Nein, aber danke dir. Wenn ich den Prinzen schon mit du ansprechen darf, dann darf der Prinz das auch.", sagte ich, denn etwas enttäuschten Gesichtsausdruck ignorierte ich gekonnt.
Prinz Eugene bestand darauf, mich bis zu meiner Tür zu begleiten. „Woher kennst du den Weg?", wisperte ich ihm zu. „Erinnerst du dich nicht mehr nach den wenigen Tagen hier an den ersten Tag? Der, an dem du mich mit einem Messer attackierst hast?", lautete seine Erklärung und ich wurde vor Scham rot, wie auch konnte ich nur so einen schrecklich peinlichen Tag vergessen? „Was schaust du mich so an, ich erinnere mich!", flüsterte ich aufgebracht, Eugene zuckte nur mit den Schultern, lächelte mich aber verräterisch amüsiert an.
„Gute Nacht, nun geh schon!", murmelte ich, während ich besorgt den Gang-besser gesagt die Zimmertüren-besorgt musterte, wenn irgendjemand von diesem Treffen erfahren würde, war es mit meiner Ruhe vorbei. „Träum etwas Schönes, Alva." „Okay." Wie schnell ich mich nur an ihn gewöhnt hatte, ich musste aufpassen. Immerhin befand ich mich im königlichen Palast mit 39 anderen Mädchen, die alle nur eines wollten: den Prinzen.
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The Maid and the Crown
Fanfiction(Old) Durch ihre Mutter und beste Freundin schafft es Alva in die Vorrunde des wohl beliebtesten Selektionsverfahren des ganzen Landes- ungewollt, natürlich! Anfangs klammert sie sich noch verzweifelt an ihre Überzeugung, sowieso früh rauszufliegen...