1. Kapitel

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Ich entschuldige mich für alle Rechtschreibfehler oder Tippfehler, viel Spaß beim Lesen!

Milah war ein friedliches Königreich. Es war eines der Mächtigsten in der Gegend, denn das Land war reich und konnte somit die beachtliche, über Jahre trainierte Armee gut ausrüsten. Seine Bewohner mussten nicht in Angst leben, es herrschte Frieden und der König war ein Mann von großem Herzen, der für sein Volk wie auch für seine Familie nur das Beste wollte, besonders für seinen einzigen Sohn, Eugene.

Eugene, der 21 jährige Thronerbe, ein wunderschöner Mann und von Allen geliebt, vor allem von den Frauen. Das lange Training in der Armee hatte ihn gestählt und Lesen und Schreiben lernte er bei den Besten des Landes. Schokoladenbraune, fast schon schwarze Strähnen hingen ihm in seine eisblauen Augen, die sogar in der Nacht zu strahlen schienen und ein kantiges Gesicht. Seinen großen, athletischen Körper hatte er meistens unter schlichtem Stoff aus Baumwolle und braunem Leder verdeckt, und man sah ihn fast nie ohne einem Schwert oder Dolch. So führte Eugene ein ruhiges, friedliches Leben, bis ihn eines Tages sein Vater in das Arbeitszimmer rufen ließ.

"Vater, Ihr habt nach mir gerufen.", stellte Eugene etwas trocken fest und musterte die Gestalt, die vor dem riesigen Fenster auf einem orientalischen Teppich aus dem Osten saß. Umhüllt war der hagere, in sich zusammengesunkene Körper von einem blauen Tuch, welches mit goldenen Stickereien versehen war. Auf dem Kopf glitzerte eine goldene Krone im hereinfallenden Licht. Sein Vater starrte auf die Stadt, die sich vor ihm ausbreitete, Häuser mit weiß gestrichenen Fassaden aus Stein und Dächern aus Ziegelsteinen, belebte Straßen und tausende, grüne Punkte, die Eugene als Baumkronen identifizieren konnte. Über der Stadt erstreckte sich ein wolkenloser, strahlend blauer Himmel und die Sonne war an ihrem höchsten Stand angelangt.

"Schön, nicht war?", ertönte die Stimme des Vaters, tief und rau. "Ja, Vater.", bestätigte der Prinz und ein warmes Gefühl der Zuneigung machte sich in seiner Brust breit. "Bald schon gehört das alles dir, nur dir.", bemerkte sein Vater und deute mit seinem linken Arm eine ausladende Geste an.

Diesen Satz hatte Eugene schon oft gehört und jedes Mal wurde es ihm unangenehmer, wenn sein Vater diesen sagte. "Weshalb wolltet Ihr mich sprechen?", fragte er stattdessen und beäugte prüfend den zu ihm gewendeten Rücken. Jedoch fuhr der König unbeirrt weiter. "Ich werde alt und werde bald mein Erbe auf die nächste Generation weitergeben. Doch bevor du König wirst, musst du etwas tun."

Fast hätte Eugene aufgeseufzt. „Eine Frau finden.", sprach er das aus, was sein Vater sonst gesagt hätte, diesen Satz hatte er ebenfalls schon oft zum Hören bekommen und es gefiel ihm garnicht. Der Prinz fühlte sich noch so unvorbereitet und schließlich war das auch eine große Aufgabe für ihn, die er lieber sorgfältig anging.

„Mein Sohn. Höre deinen Vater doch an! Siehst du nicht, dass er alt ist und nicht mehr so viel arbeiten kann?", stellte der König mit einem leichten Jammern in der Stimme fest und dieses Mal konnte Eugene einen kleinen Seufzer nicht zurückhalten.

Er lehnte sich gegen den Türrahmen. „Ich weiß, Vater. Ich verspreche dir, dass ich bald eine Gefährtin finden werde, aber ich brauche einfach genug Zeit dafür.", versuchte der Prinz, seinen Vater zu beschwichtigen. Er kannte die Methode, eine Lebensgefährtin auszuwählen, sie war uralt und sollte zu allen Ständen in der Gesellschaft gerecht sein, ob arm oder reich. Kurzgesagt: die Selektion. Ein großes Ereignis, welches immer ein riesiger Anlass war wie die Osterparade oder das Neujahrsfeuer, nur, dass es sich über mehrere Wochen zog.

„Aber mein Sohn, das bekomme ich nun schon seit Monaten zu hören!", klagte der alte König und Eugene spürte in sich Funken von Wut und Frustration aufflammen, ihn war die Selektion wichtig, also wollte er sie im für sich perfekten Moment halten, schließlich war das die einmalige Chance, zu heiraten. Er wollte sich Mühe geben, jemanden Passendes zu finden.

Unzufrieden versuchte er es nochmals mit einem „Ich brauche Zeit zum Nachdenken.", doch er wusste, dass diese Zeit zum Nachdenken nicht zu lange brauchen sollte und er die Selektion nicht auf Ewig verschieben konnte. 40 Mädchen im Palast klang für ihn nach einer Menge Arbeit und Zeit, von der er im Moment nur wenig hatte, da man ihn gerade auf sein Erbe vorbereitete.

The Maid and the CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt