The Maid and the Crown

84.Kapitel

Ich blickte zur Seite und Beatrice an. Wir waren die einzigen Damen, die noch auf dem Couch saßen, die letzten Teilnehmerinnen, die Finalisten. Ich schluckte, als mich ihr stechender Blick traf, doch ich wagte nicht, den Augenkontakt abzubrechen. Wollte sie mir etwas sagen, mich etwa herausfordern? Am Liebsten wollte ich, dass die Selektion friedlich zum Ende kam, ich begann, meine Familie und Lauren zu vermissen. Es war schon ganze vier Wochen her, seitdem meine beste Freundin aus dem Schloss wieder zurück nach Hause gehen musste und es war ohne sie wirklich einsam geworden. An Lauren wollte ich gar nicht denken, ich hoffte einfach, dass es ihr gut ging. Das immer lächelnde Mädchen. Fast schon hätte ich geschmunzelt.

Es gab einen einzigen Vorteil: mit der vorletzten Woche endete auch der Unterricht bei Madame Durand und somit hatte ich endlich keine schmerzenden Füße mehr. Der Abschied war peinlich berührt, doch ich hatte ihr es nicht übel genommen, als sie mich nochmals von Kopf bis Fuß gemustert hatte, als ob sie nochmals sichergehen musste, dass sie richtig gesehen hatte, wer ins Finale gekommen war. Ein braunäugiges, braunhaariges Mädchen, welchen man Fleiß und ein großes, fast schon zu gutmütiges Herz zusprechen konnte. Und ritt, am Liebsten auf einem feurigen, weißen Hengst mit dem komischsten Namen der Welt. Ich wusste auch nicht, wie ausgerechnet ich nur den Weg in das Herz des Prinzen gefunden hatte, womit hatte es nur angefangen und wann hatte er den Weg in mein Herz gefunden?

Es hatte wahrscheinlich mit seinem Aussehen begonnen, diese engelsgleichen, eisblauen Augen, das fein geschnittene und trotzdem männliche Gesicht, die pechschwarzen Haare. Ich kam mir vor wie ein verliebtes Mädchen mit einem leichten Herzen, doch das war schon in Ordnung. Immerhin war es nicht so anstrengend, mit einem leichten Herzen seinen Weg zu gehen, als mit einem Schweren, so würde mir sonst sehr schnell die Puste ausgehen.