51.Kapitel

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Ich musterte das breit lächelnde Mädchen vor mir. Dunkelblonde, wallende Haare und braune Augen, eine wahre Schönheit. Sie könnte glatt eine Elfe sein, wenn sie sich die Ohren spitz machen ließ, so hübsch war sie. Ihre etwas volleren Augenbrauen betonten ihre lebhaften Augen, sie hatte eine niedliche Stubsnase und sinnliche, wunderschön geformte Lippen, die in einem Rot erstrahlen zu schien, welches wie nur für sie gemacht wirkte.

„Nett, dich kennenzulernen, Beatrice.", meinte ich schließlich und erwiderte das Lächeln, wenn auch etwas unsicher. Sie war einfach beim Abendessen zu mir gekommen und hatte sich mir vorgestellt, ich wusste nicht, was sie wollte. Ich warf einen kurzen, unhöflichen Blick zum Ausgang, durch welchen der Großteil der Teilnehmerinnen bereits gegangen war, do auch Lauren und Emmè, dann begegnete ich wieder dem erwartungsvollen Blick. „Ich wollte mich nur mal vorstellen, du bist mir als sympathisch erschienen und noch dazu sehr hübsch.", riss Beatrice mich aus meinen Gedanken und ich blinzelte. „Danke. Ich muss das Kompliment nur zurückgeben, du bist wunderschön.", antwortete ich und lächelte. So schlimm wie Carolina erschien sie mir gar nicht, wie ich anfangs ehrlicherweise befürchtet hatte.

Wir redeten über das Schloss und die Leute drinnen, natürlich musste uns auch das Wort Prinz in den Mund kommen, zu welchem ich mich nur spärlich äußerte. Beatrice war eine dieser Personen, mit denen jeder befreundet war, man musste sie nach einem Gespräch einfach sympathisch finden. Wir erhoben uns, da sprach uns eine nur zu bekannte Stimme an.

Ehrlich überrascht drehte ich meinen Kopf, um den eisblauen Blick zu begegnen. „Amüsiert ihr euch gut, meine Damen?", fragte Eugene lächelnd und ich nickte, während Beatrice eine Hand auf seinen Arm legte und auflachte. „Ja, Eure Majestät, Alva ist wahrlich eine gute Gesprächspartnerin!", äußerte sie und daraufhin warf mir der Prinz einen schmelmischen Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue zu, ehe er sich wieder ihr zuwendete und irgendetwas erwiderte.

Ich wollte am Liebsten im Boden versinken. Beatrice und Eugene spielten ein Spiel aus Fragen und Antworten, während ich einfach nur daneben stand. Jedes Mal, wenn ich mich irgendwie in die Konversation einbringen wollte, sagte Beatrice etwas und so hatte ich vorerst aufgegeben und hörte lieber zu.

Fast hätte ich schon geseufzt, die beiden wirkten wie lebenslange Freunde. Immer wieder fand Beatrice Sachen, die auch der Prinz mochte, und stellte Ähnlichkeiten fest. Irgendwie einschüchternd. Ich beschloss, dass es mir reichte und räusperte mich. „Der Abend ist wirklich wunderschön, jedoch entschuldige ich mich jetzt, ich habe Kopfschmerzen.", erklärte ich und schlug mir innerlich auf die Stirn, Kopfschmerzen, wers glaubte. „Ooch, wie schade. Naja, schlaf gut, Alva, es war nett, dich kennenzulernen.", murmelte das dunkelblonde Mädchen schmollend und ich lächelte schief, dem besorgten Blick vom Prinzen begegnete ich nur kurz. „Bis morgen.", meinte er und ich nickte zaghaft lächelnd im Vorbeigehen, dann eilte ich mit großen Schritten zur Tür und hinaus auf den Gang, wo Maria schon wartete. Sie begleitete mich bis zum Zimmer.

The Maid and the CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt