Unsicher starrte ich auf die Berge an Schleifen und Geschenkpapier. Farben, Glitzer, Muster, so viele auf einen Haufen hatte ich noch nie gesehen! Die Papierrollen und Schleifen waren am Holzboden angehäuft, und zahlreiche Dekorationsmöglichleiten waren auf langen Tischen ausgebreitet. Auch Lauren sah mit großen Augen auf den bunt glitzernden Berg, dann lachte sie. „Echt krass!", kommentierte sie und umrundete den Berg staunend, ich sah ihr lächelnd zu.
Madame Durands strenger Blick musterte eine nach der anderen, als sie mich streifte, versteifte ich mich automatisch und erwiderte den Blick nervös schluckend, mir war plötzlich kalt. „Nehmen Sie eine Papierrolle Ihrer Wahl und eine Ihrer Meinung nach passenden Schleife. Ich wünsche Ihnen viel Glück.", lauteten ihre Eröffnungsworte und die ersten Damen trauten sich an den riesigen Berg heran, um zuerst etwas zögerlich, doch nach wenigen Minuten immer eifriger zu stöbern.
Ich beobachtete, wie sich zwei Damen um eine wunderschöne, pastellblaue Rolle stritten, wenn auch wegen der Aufsicht der Madame sehr verhalten. Es war Zeit, mir ebenfalls etwas auszusuchen. Die kleinen Absätze meiner Lackschuhe klackten im Chaos nur leise auf dem alten Holzboden, doch trotzdem erschien mir das Geräusch laut und unsicher. Tief atmete ich durch.
Pink würde es nicht sein, Königsblau hatten schon die meisten, da es die Farbe des königlichen Wappens war, Rot auch nicht, auch kein Braun, Grau oder Gelb. Schließlich entschied ich mich für weißes Papier mit leichten, schwarzen Linien, die Karos bildeten. Dazu kam eine etwas breitere, schwarze Schnur.
Die Seifen waren ja quadratisch und schon in durchsichtige Säckchen eingepackt, weshalb das Geschenk keine komischen Ecken und Kanten haben würde. Trotzdem bekam ich es nicht hin, es hübsch und säuberlich einzupacken, weshalb ich schlussendlich mit einem Seufzen zu einer zusätzlichen Box als Hilfe griff. So ging das Einpacken leichter.
Nachdenklich musterte ich die schlichte, nichtssagende Box, mit was nur sollte ich bloß die karierten Oberflächen dekorieren? Langsam schritt ich die Tische entlang, nahm eine schlichte, braune Karte, blaue Plastikblüten und Klebeband. Nach einigem Zögern griff ich auch nach einem Glas voller blauer Glitzer, ein kleines, hochzufriedenes Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Der Prinz würde morgen wortwörtlich sein blaues Wunder erleben. Die Vorfreude durchfuhr meinen Körper und kribbelte wie schäumende Cola.
Lauren sah mir interessiert über die Schulter, ihre roten Haare kitzelten meine Ärme. „Hübsch. Was ist denn da drinnen?", bemerkte sie nüchtern und ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Tee. Nichts besonderes. Jetzt zeig mir schon deine Verpackung, ich bin neugierig!", erwiderte ich und drehte eine glänzende, rötliche Locke um den Finger. Wir brachen in herzliches Lachen aus. „Das fühlt sich voll komisch an.", kommentierte ich lächelnd und meine beste Freundin nickte.
Hinter ihrem Rücken brachte sie eine smaragdgrüne Box mit einer roten Glitzerschleife zum Vorschein und ich staunte, die Ecken waren makellos gefaltet und sie hatte das Papier perfekt um die Box gewickelt und die Enden säuberlichst zusammengeklebt. „Da hast du dir aber Mühe gegeben, dem Prinzen wird das sicherlich gefallen!", staunte ich begeistert und hätte fast Eugene statt Prinz gesagt, konnte mich aber gerade noch zurückhalten. „Ja, ich habe die Farben auf mich selber abgestimmt, sodass ich in besser Erinnerung bleibe, wenn dem Prinzen mein Geschenk gefällt.", erklärte sie stolz.
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The Maid and the Crown
Fanfiction(Old) Durch ihre Mutter und beste Freundin schafft es Alva in die Vorrunde des wohl beliebtesten Selektionsverfahren des ganzen Landes- ungewollt, natürlich! Anfangs klammert sie sich noch verzweifelt an ihre Überzeugung, sowieso früh rauszufliegen...