The Maid and the Crown

93.Kapitel

So kam es, dass in den nächsten Wochen die letzten Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen wurden. Mächtige, relevante Leute aus den benachbarten Ländern strömten in den Palast und ich durfte meine Mutter und Lauren ebenfalls in den Palast bitten. Glückwünsche von allen Seiten, lächelnde Gesichter und viel Freude auf ein ausgelassenes Fest. Zum ersten Mal sprach ich mit dem Königspaar. Der König stellte sich als gütiger Mann mit großem Herz heraus, während seine Gemahlin etwas strenger, aber trotzdem sehr liebwürdig war. Ich wurde mit offenen Armen willkommen geheißen.

Von Tag zu Tag begab ich mich mit Eugene zu den kleinen Vorfeiern, begrüßte die zahlreichen Gäste und hielt jede Menge Smalltalk. Die ganze Situation war für mich noch immer etwas surreal. Zu gut konnte ich mich an die ersten Tage im Schloss erinnern, mit der festen Entscheidung im Kopf, niemals den Prinzen zu heiraten und so schnell wie möglich wieder nach Hause zu gehen. Nun war ich die, die am längsten bleiben durfte und dies auch tat. Ich hatte mich verändert. Bin etwas offener geworden, nicht so kritisch mit neuem Umfeld, etwas erwachsener und weiser. Dafür war ich unendlich dankbar.

Die Realisation traf mich, als ich schlussendlich im weißen, traumhaften Kleid vor dem Spiegel stand, meine Mutter, Lauren und Maria breit lächelnd hinter mir. Mit großen Augen starrte ich dem Spiegelbild entgegen. Ich träumte nicht. Ich würde tatsächlich Arben heiraten. Plötzlich schoss nasse Wärme in meine Augen und ich lachte leise auf. "Ich glaube zwar nicht an Perfektion, aber dieses Kleid lässt mich meine Meinung überdenken.", brachte ich hervor und lächelte breit. Wahrlich, mein ganzes Leben war in diesem Moment einfach nur perfekt. Noch nie war so viel Glück durch meinen Körper geströmt.

Nur am Rande des Bewusstseins bekam ich mit, dass mir ein süßlich duftender Blumenstrauß in die Hand gedrückt wurde, denn mein Blick war fest auf die goldenen Türflügel vor mir gerichtet. Der Moment war gekommen. Als die Tore aufschwangen, atmete meine Mutter neben mir lautstark auf. Das fröhliche Spiel von Violinen erklang, als ich den ersten Schritt wagte. Gleißendes Licht durchflutete den Saal vor mir und hunderte an Leuten blickten mich verzückt an, doch meine Augen waren nur auf eine Person gerichtet. Er sah in seinem Anzug, den zurückgekämmten Haaren und der geraden Haltung fast schon göttlich aus, die ernsten Augen fanden meine. Mein Herz ging auf, als wir uns anlächelten.

Als er nach meiner Hand griff und einen federleichten Kuss darauf hauchte, entwich mir ein leises Kichern. "Du siehst wirklich toll aus.", wisperte ich ihm zu und er hob eine Augenbraue. "Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben.", erwiderte er und zog mich sanft neben sich. Der Priester hinter uns erhob die Stimme und die offizielle Zeremonie begann. Momente, die ich nie wieder vergessen würde.