69.Kapitel

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Meine Glieder taten langsam weh, und ich bewegte vorsichtig meine Beine, die zwischen seinen lagen. "Eugene?", flüsterte ich leise in die Stille, doch ich bekam keine Antwort. Vorsichtig löste ich einen Finger nach dem anderen aus dem festen Griff, ehe ich aus seiner warmen Umarmung schlüpfte, doch ich hielt seine Hände fest, damit er nicht nach hinten fiel und seinen Kopf anstieß. Ich musste schmunzeln, er war tatsächlich eingeschlafen, so friedlich wie ein kleines Kind.

So sanft wie möglich legte ich ihn auf den Boden, ehe ich zum Himmelbett ging, um die Vorhänge beiseite zu schieben. Dann eilte ich lautlos zurück und versuchte, ihn anzuheben, doch das konnte ich vergessen, er war viel zu schwer. Kurzerhand griff ich unter seine Achseln und zog den tief Schlafenden zum Bett, wo ich ihn mit aller Kraft auf die Matratze hievte. Was aß er nur?

Keuchend rieb ich mit einem Ärmel über meine Stirn während ich mein Werk betrachtete, der Prinz lag mit friedlich geschlossenen Augen auf der Seite. Ich seufzte leise und zog die Lackschuhe aus, danach entfernte ich mit leicht zitternden Händen seine Jacke und hängte diese über den Schreibtischstuhl, oh Gott, verzeihe mir. Ich wollte nur nicht, dass er sich irgendwo mit den Broschen verletzte. Es würde schon in Ordnung sein.

Eine warme Zufriedenheit breitete sich in mir aus, als ich die zwei weichsten Kissen, die ich im Bett hatte, vorsichtig unter seinen Kopf schob und die Bettdecke über ihn legte. Er musste heute einen anstrengenden Tag gehabt haben. Ich strich über mein Nachthemd und drehte mich um, ich würde jetzt auch schlafen gehen. Augenblicklich hielt ich in der Bewegung inne, nur wo? War es wirklich in Ordnung, im selben Bett wie der Kronprinz zu schlafen? Ein müdes Seufzen entfloh meinen Lippen, seit dem Kuss dachte ich zu viel nach, es würde schon in Ordnung sein.

Mit warmen Wangen krabbelte ich ebenfalls unter die Bettdecke und drehte mich zu ihm entgegen. Er war wirklich wunderschön, wie viel Glück ich doch hatte. Ich griff nach seiner Hand, die locker vor seinem Gesicht lag und strich vorsichtig über seine Finger, ein leises Kichern entfuhr mir und ich presste schnell meine Lippen aufeinander. Ich war wirklich nicht zu wiedererkennen. Lächelnd schloss ich meine Augen und hauchte einen leichten Kuss auf seinen Handrücken, ehe auch ich die Reise ins Traumland antritt.

The Maid and the CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt