68.Kapitel

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Die Dunkelheit war beruhigend, es war wie eine Schutzhülle. "Sag, was du zu sagen hast.", forderte ich ihn schnell auf und hob meinen Blick, ich war plötzlich voller Ernst. Eugene drehte leicht seinen Kopf, doch es war genug, dass wir uns in die Augen schauen konnten, und ich zuckte nicht mal mit einer Wimper, als ich tief in das Eisblau blickte. Der Prinz hob nur eine Augenbraue und schmunzelte milde. "Ich wollte die Sache mit Beatrice klären. Es läuft nichts zwischen uns, mein Vater wollte nur, dass ich mich aktiver unter die Teilnehmerinnen begebe, und meine Mutter hat eben Beatrice vorgeschlagen.", erklärte er und ich nickte langsam. "Es ist schon in Ordnung, immerhin weiß noch niemand von uns. Außerdem habe ich zu schnell Vorurteil kreiert und basierend darauf Annahmen gemacht. Es tut mir leid, ich sollte dir mehr vertrauen.", meinte ich sanft und blickte ihn weiterhin an.

Eugene war der Erste, der wegblickte, er lächelte verstohlen, doch versteckte es hinter seinem Ärmel, während er durch das Glas den Mond anblickte. "Uns, hast du gesagt.", murmelte er und ich legte leicht meinen Kopf schief. "Es tut mir leid, wenn ich die Beziehung zwischen uns zu irrational und zu schnell eingeschätzt habe.", meinte ich bekümmert und stützte mein Kinn auf eines der Knie, ich konnte mich dem Drang, meine Unterlippe schmollend vorzuschieben, einfach nicht widerstehen. "Uns. Die Vorstellung gefällt mir, Alva. Weißt du, ich muss immerhin an die Zukunft denken.", sagte er in die Stille und drehte den Kopf, um mich anzulächeln, mein Herz erwärmte sich augenblicklich und trotz der Nacht hatte ich das Gefühl, in mir ginge die Sonne auf. Wenn er es sagte, doch er hatte recht, ich hatte noch nicht mal über unsere Zukunft nachgedacht, er war immerhin der Thronfolger des Landes und ich eine einfache Magd aus einfachen Verhältnissen. Ich hatte morgen definitiv noch vor, ordentlich nachzudenken.

"Weshalb schmollst du noch immer so?", riss er mich aus den Gedanken und ich sah auf, ehe ich einmal blinzelte. Ich schmollte? "Komm schon her und guck den Mond mit mir an.", forderte Eugene mich auf und tappte mit einer Hand auf den Holzboden neben sich, während er mich erwartungsvoll anblickte. Ich robbte näher und in seine Arme, die er weit von sich in meine Richtung gestreckt hatte. Wärme empfing mich, so auch das altbekannte Lächeln, welches auf kitschige Art mein Herz ganz leicht werden ließ.

Er zog mich vor sich und umschlang meine Taille, während er das Kinn vorsichtig auf mein Haar stützte, zufrieden legte ich meine Hände auf seine, die er vor meinem Bauch verschränkt hatte. Der Mond beobachtete uns lächelnd von seiner dunklen Bühne, mit ihm funkelten die tausenden Sterne um die Wette.

The Maid and the CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt