28.Kapitel

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Karl lachte lauthals und ich zuckte zusammen, ich hatte niemals gedacht, dass er so lachen konnte. Doch es war schön. Wie saßen mitten im Stroh am Dachboden des Stalles, das Fenster in der schiefen Wand hatten wir weit aufgemacht und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Ich hatte es geschafft, der Küche ein paar Muffins zu entwenden und diese genoss gerade der Stalljunge, so breit grinsend wie ein kleines Kind.

Wir redeten über unsere Familien, die wir zurückgelassen hatten, Freunde, Bekannte, Hoffnungen und Träume. Die fröhliche und simple Art von Karl war irgendwie erfrischend zu dem in Strenge verwaltetem Schloss. Ich will eines Tages meinen eigenen Reiterhof haben!", erklärte er mir und starrte aus dem Fenster zu dem strahlend blauen Himmel, der über uns wachte. Wenn ich Königin bin, dann werde ich deinen Wunsch erfüllen.", scherzte ich und er lachte zustimmend, seine Augen strahlten glücklich.

Wir beschlossen, morgen auszureiten. Karl wollte mir ein paar schöne Plätzchen zeigen, wo er Kräuter laut meinen Beschreibungen vermutete. Schließlich mussten wir uns verabschieden, da ich mich noch vor Madame Durands Stunde frisch machen wollte. Karl winkte zum Abschied, bis ich hinter einer Hecke verschwunden war.

Morgen würden die Teilnehmerinnen die wöchentliche Challenge bekommen, schoss es mir plötzlich in den Kopf, und am Ende der nächsten Woche mussten 10 von 40 Mädchen gehen. Ich kannte so wenige der Mädchen, aber das war auch meine Schuld, immer setzte ich mich ganz an den Rand, vermied Gespräche und machte sowieso nicht gerade den offensten Eindruck. Wenn einem so nervige Gedanken durch den Kopf gingen, verlief der Tag schnell.

Am nächsten Morgen war es endlich soweit, dieVerkündung der wöchentlichen Herausforderung. Bevor zu den reichlich gefüllten Tellern und Schüsseln gegriffen wurde, läutete ein Diener in schwarzem Anzug mit einer Glocke und erreichte das, wonach er gestrebt hatte, vollkommene Stille.

Der König wird die neue Aufgabe verkünden!", verkündete er und trat zurück, stattdessen wurde einer der drei imposanten Sesseln der Königsfamilie zurückgeschoben und der König erhob sich, die goldene Krone funkelte im Licht des riesigen Kronleuchters.

Liebe Teilnehmerinnen, ich hoffe, Sie konnten Sich in den wenigen Tagen an das Schloss und das Leben im Schloss gewöhnen, doch nun sollen Sie alle etwas an Ihren Gastgeber zurückzahlen. Die Aufgabe besteht daraus, ein Geschenk für den Prinzen zu machen, da mein Sohn in einer Woche seinen neunzehnten Geburtstag feiern wird. Es ist nicht erlaubt, etwas in der Stadt zu kaufen, Geschenkpapier und Bänder wird Ihnen von Frau Durand zur Verfügung gestellt. Ich wünsche Ihnen allen viel Spaß und voel Erfolg." Der König setzte sich.

Ich hatte den Geburtstag des Prinzen komplett vergessen und Unsicherheit kam in mir auf, was sollte ich ihm bloß schenken? Ich wusste nur, dass er Pferde mochte, doch ich konnte ihm unmöglich einen Sattel und Zaumzeug basteln, dazu reichten meine handwerklich bedingten Fähigkeiten bei Weitem nicht aus!

Was schenkst du ihm?", fragte ich Lauren und diese lächelte erwas hilflos. Weiß nicht, wahrscheinlich sticke ich ihm etwas.", beantwortete sie genauso unsicher meine Frage und ich bekräftigte ihre Idee, zu meinem Gefallen, schien sie etwas erleichtert von meinem Ermutigungsversuch. Wenn Lauren etwas konnte, dann war es das Sticken und Nähen. Und Make Up.

Was konnte ich nur? Ich hatte zuhause den ganzen Tag mit Kräutern herumhantiert, hatte mich um den Haushalt gekümmert, während meine Mutter am Marktplatz gestanden war, hatte für uns gekocht, oft auch mit meiner Mutter gebacken, sie war eine wahre Meisterin im Backen. Könnte ich nur irgendetwas Nützlicheres wie nähen oder malen oder singen, dann wäre das Geschenk viel leichte über die Bühne gegangen. Ich beschloss, die Geschenkidee für ein oder zwei Tage ruhen zu lassen, mit der Zeit fiel mir sicher noch etwas ein.

The Maid and the CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt