58. Kapitel

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Was hatte er bloß vor? Ich musterte nochmals die fein geschriebenen Buchstaben, treff mich am Ort, wo das Wasser am höchsten springt. Grinsend verdrehte ich die Augen, er hätte sich echt nichts Besseres einfallen lassen können. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ging ich los, er machte es mir aber auch einfach.

Das Plätschern von Wasser wurde immer lauter, je näher ich meinem Ziel kam. Nur noch eine Hecke umrunden und dann war ich beim größten Springbrunnen des königlichen Gartens, der sich direkt in der Mitte des Gartens befand. Ich hatte bei einem meiner Rundgänge den Springbrunnen bereits gesehen, er bestand aus einem riesigen, flachen Wasserbecken mit sechs kleinen Fontänen, die die Hauptstatue in der Mitte umrundeten. Die Hauptstatue war ein marmornes Meisterwerk, ein Adler, der auf einem Stein saß, die Flügel majestätisch ausgebreitet, während er Wasser spie. Die sorgfältigen Details waren atemberaubend, der Künstler musste ein wahrer Meister seines Handwerks sein.

Als ich um die Ecke trat, klappte mein Mund auf. Schnell machte ich ihn wieder zu und drehte meinen Kopf hastig hin und her, hatte ich etwa falsch gelegen? Alles war unverdächtig dunkel und es war auch kein Eugene zu sehen, weder noch waren Schritte zu hören. Ich biss mir auf die Lippe und ließ meine Schultern hängen, ich hatte sonst absolut keinen Plan, wo er nur stecken könnte. Was sollte ich jetzt bloß machen? Eugene würde irgendwo die ganze Nacht warten können und die falsche Idee bekommen, dass ich ihn gar nicht sehen wollte. Wie ein Mantra wiederholte ich den Satz, der auf der Karte gestanden hatte, während ich näher zum marmornen Becken trat.

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als das Geräusch von knirschenden Kieseln in meine Ohren drang. Waren das Hufe? Ja, doch was machte bitte ein Pferd im Garten, vor allem um diese Zeit? Das war doch nicht etwa eine Wache? Wie vom Blitz getroffen blickte ich hastig umher, da, der rund geschnittene Busch sollte reichen. Ich eilte mit klopfendem Herzen und Adrenalin im in meinen Ohren rauschendem Blut hinter den Busch und schloss fest meine Augen, dieser Adrenalinkick war viel zu plötzlich aus dem Blauen heraus gekommen, denn jetzt fühlte ich mich wie von einer Kutsche getroffen und mein Magen hatte dieses flaue Gefühl.

Die Hufe stoppten neben dem Springbrunnen und es war nur noch dessen stetiges Plätschern zu hören. Weshalb blieb das Pferd so auf einem Mal stehen? Sollte ich doch einen Blick riskieren? Wie in Zeitlupe lehnte ich mich dem Rand des Busches zu, bedacht, ja kein Geräusch zu machen. Die letzten Blätter versperrten die Sicht und ich schob sie mit einem Finger aus meinem Sichtfeld.

Ein großer Schatten ragte neben dem Springbrunnen in die Höhe. Meine Augen mussten sich erstmal an die dunkle Silhouette des Pferdes gewöhnen, der mysteriöse Reiter selbst hielt eine Lampe, welche lange Schatten auf dem Gesicht tanzen ließ. Waren das nicht...

Hallo alle zusammen, ich wollte anmerken, dass ich im Moment an einer neuen Geschichte schreibe und diese vielleicht bald veröffentlichen und parallel zu dieser Geschichte weiterschreiben werde. Da ich meistens von dem inspiriert werde, was ich lese, wird das Genre etwas komplett anderes, aber ja, mal sehen. Bis zum nächsten Mal, also, ich freue mich schon! :D

The Maid and the CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt