Was willst du denn haben? Dich!

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Kaylas Pov:

Weit mehr als eine Stunde hatte ich geweint. Ich war so dumm, ich hab ihn provoziert und an statt das wir uns Vertragen hab ich alles nur noch schlimmer gemacht. Er hatte mich doch angerufen, mehr wollte ich doch gar nicht. 'Du bist der dümmste Mensch der Welt Kayla Joedan' dachte ich. Wenn ich ihn nicht weiter auf die Sache mit Viktor an gesprochen hätte, wäre das nicht passiert. Wäre ich in Köln würde ich wahrscheinlich sofort zu ihm laufen aber ich war hier in Berlin. Wenn ich nur zum Spaß hier wäre würde ich meine Koffer packen und nach Hause fahren. Was war den bloß los mit mir? Warum war ich so zu ihm gewesen? Es zerriss mir das Herz wenn ich mich an seine traurige Stimme erinnerte. Ich hatte versucht zu schlafen aber ich konnte nicht, die ganze Nacht war ich wach gewesen. Am nächsten Tag hatte ich versucht mir so wenig wie möglich an merken zu lassen. Mit viel Make Up hatte ich meine Augenringe versteckt. Ich fühlte mich wie eine Barbie als ich zum Training ging. Barbies lächelten immer und das tat ich an diesem Tag auch. 

Mittlerweile war Freitag. Das Abschlusstraining musste ich noch hinter mich bringen. Ich hatte mit den Veranstaltern gesprochen und gesagt das ich heute schon fahren werde und nicht erst Sonntag. Mit der Begründung das ich mich ziemlich krank fühlte und wahrscheinlich kurz vor einer Grippe stand. Misses Miller war zwar etwas betrübt gewesen aber das war mir egal. Das Training verlief richtig gut und ich nahm mir noch die Zeit um allen, wirklichen allen ein Autogramm zu geben. Dann musste ich aber auch los, der Zug wartete schließlich nicht auf mich.  Mit dem Taxi fuhr ich zum Bahnhof. Ich hatte Glück und der Taxifahrer war nicht so gesprächig. Als ich dann im Zug war überlegte ich mir was ich sagen soll wenn er dann vor mir steht. Klar eine Entschuldigung aber das war gar nicht so einfach die richtigen Wort zu finden. Vielleicht war er gar nicht zu Hause oder noch schlimmer vielleicht wollte er mich nicht sehen.  Niemand wusste das ich auf dem Rückweg war auch nicht Viktor. Hätte ich ihm das erzählt wäre er vielleicht zu Felix gegangen um mit ihm zu reden aber ich wollte das alleine machen. Ich bin alt genug. Die ganze Zeit hatte ich dieses Telefonat im Kopf. Was es nur noch schwerer machte über passende Worte nach zu denken. Schon wieder weinte ich. Ich wollte nicht weinen, nicht weil er es mir nicht wert war sondern weil ich einfach nicht mehr wollte. Die Musik die ich hörte machte es nicht besser. Ich hörte so traurige Lieder, so Lieder die man in solchen Situationen halt hört, warum auch immer, die machen es doch nur noch schlimmer. Ich lehnte mit dem Kopf an der kühlen Scheibe und sah mir die vorbei rauschende Landschaft an. Es war wie in einem Film, nur dass das hier die Realität war, in der niemand dir auf schreibt was du tun sollst. Die Stunden gingen meiner Meinung nach viel zu schnell vorbei. Ich hatte einfach das Gefühl noch nicht richtig vorbereitet zu sein. Es war schon dunkel als ich den Hauptbahnhof verließ. Dank Twitter wusste ich das Felix noch wach war aber nicht ob er Zuhause war. Als ich an einer Fensterwand vorbei ging sah ich in diese. Ich sah schrecklich aus. Mein Gesicht war total blass und meine  Augen rot. Man könnte denken ich wurde gerade Zuhause raus geschmissen weil ich den Koffer bei mir hatte. Bis zu dem Youtuberhaus war es nicht mehr weit. Ich bog in die Straße ein und von weitem konnte ich Simon und Caty sehen. Aber außer ihnen war dort noch jemande. Er stand mit dem Rücken zu mir während ich weiter in seine Richtung ging. Es war niemand anderes als Felix. Als Simon mich dann auch endlich sah zeigte er an Felix vorbei in meine Richtung. Felix drehte sich um. Wie angewurzelt stand ich da. Mein Herz schlug schneller. Das letzte mal als ich so auf geregt war, war vor meinem ersten großen Wettkampf gewesen. Es fühlte sich an als würde er mich Minuten wenn nicht sogar Stunden einfach nur an sehen. Ich konnte seine Gesichtsausdruck nicht deuten als er auf mich zu kam. Felix nahm mich in den Arm als er vor mir stand. Er hielt mich ganz fest und ich vergrub mein Gesicht in seinem Hoodie. Sein Griff lockerte sich und er sah auf mich runter. Er verzog keine Miene. "Es tut.." weiter kam ich nicht denn er küsste mich sanft. "Mir auch" flüsterte er. Ich bekam eine Gänsehaut als sein warmer Atem meinen Hals streifte. " Ich war so ein Idiot. Ich hätte dich nicht so an meckern sollen und ich.." versucht er sich zu erklären. "Ist okay. Wir sind beide nicht unschuldig" sagte ich und sah mir in die Augen.  Mit ernstem Gesichtsausdruck legte er seine Stirn gegen meine. " Lächelst du mal bitte" sagt er und ich lächelte. Jetzt grinste er breit und sah mir tief in die Augen. Er hatte unglaublich schöne Augen. Es war die Art von Augen die die sofort in den Bann zogen wenn du sie sahst. Immer noch lag seine Stirn auf meiner. " Ich liebe Dich" sagte er ganz leise. Mein Herz schlug so schnell das es schon fast weh tat. "Ich liebe dich auch" flüsterte ich und ohne das ich es verhindern konnte weinte ich eine einzige Träne. Felix legte seine Hände an mein Gesicht und wischte die Träne mit dem Daumen weg. "Wenn du lächelst bist du viel schöner"  sagte leise. Sofort musste ich lächeln. " Naaaawww ihr seid so süß" lachte Caty die hinter Felix stand. Dieser drehte sich um und ich sah an ihm vorbei zu Caty und Simon. Beide grinsten breit. "Ich weiß ja nicht was ihr jetzt macht aber wir gehen rein" lachte Simon. "Bleibst du bei mir ?"fragte Felix mich. " Wenn ich darf" grinste ich und er nahm meinen Koffer.  Zusammen stiegen wir die Treppen rauf. Als ich in seiner Wohnung war kam mir der gewohnte Duft entgegen. Der Duft den ich Stunden lang ein Atmen könnte. "Ich hab dich so vermisst" flüsterte er mir von hinten ins Ohr und legte die Arme um mich. Ich lehnte mich an ihn. "Ich hab dich viel mehr vermisst" murmelte ich. "Ach ja?" sagte er her raus fordernd und schon hatte er mich hoch gehoben und trug mich in das Schlafzimmer. Er legte mich auf das Bett und kitzelte mich erst mal. " Felix bitte" lachte ich verzweifelt. "Hör auf" lachte ich weiter. " Was bekomme ich dafür?" fragte Felix während er kurz auf hörte. " Was willst du denn haben?" fragte ich ihn. " Dich. Ich will kuscheln" lachte er. Dann stand er auf und zog sich Shirt und Hose aus. Ich tat es ihm gleich. Felix lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und ich kuschelte mich an ihn. 

Dare to love (Dner Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt