Gewitter im Kopf - Fanfiction

21.02.2019 - Tim

Ich setze mich vorne in mein Auto, Jan wie immer hinten. Ich kontrolliere schnell noch, ob die Kindersicherung aktiviert ist, aber so oft, wie Jan bei mir mitfährt, schalte ich sie eigentlich kaum aus. Die Fahrt zur Bar, wo ich meinen Geburtstag nachfeiere ist nur kurz und ich unterhalte mich mit Jan über verschiedene Dinge, die in den letzten Tagen so passiert sind. Er erzählt mir von mehr oder weniger unangenehmen Situationen, die durch Gisela entstanden sind. Ich bin wieder einmal dankbar ohne irgendeine Krankheit zu leben. Nach fünf Minuten parke ich und wir steigen aus. „Mir ist gerade einfallen, dass wenn ich Alkoholkonsum trinke, wir nachher wahrscheinlich nicht mehr mit dem Auto Heim fahren können. Ich hoffe, dass ist für dich okay. Zu dir ist es von hier ja nicht weit." „Saufen, morgens, mittags, abends! Nein natürlich nicht. Mein Fahrrad hole ich einfach, dass nächste Mal ab wen ich bei dir bin." Wir betreten die Bar und begrüßen unsere Freunde. Eine kleine gemütliche Gruppe. „Die erste Runde geht auf mich!" , rufe ich gegen die Musik, nachdem ich alle begrüßt habe. Wir reden, trinken und genießen die Zeit. Ich schaue zu Jan, der sich mit einem gemeinsamen Freund von uns unterhält. Über die Jahre hatten wir einen kleinen Freundeskreis aufgebaut, die alle mit dem Tourette zurechtkommen. Jan trinkt keinen Alkohol, da dieser seine Tics verstärkt.

Etwas später begebe ich mich auf die kleine Tanzfläche zu ein paar Freunden, die bereits vorgegangen waren. Auf dem Weg tanzt mich ein Mädchen an. Sie ist hübsch, aber ich bin nicht der für One-Night-Stands. Meiner Meinung nach ist guter Sex nur mit Gefühlen zu bekommen. Vielleicht etwas romantisch. Und Gefühle kann man nicht an einem Abend aufbauen. Ich meine, man verliebt sich doch in einen Charakter, den man erst kennenlernen muss. Ich bin mal wieder viel zu sehr in meine Gedanken vertieft.

Ich weiß nicht wie lange ich mich zur Musik bewege, als ich in der Nähe Jan mit einem fremden Mann entdecke. Der sieht gut aus und tanzt richtig gut. Ich freue mich für Jan, durch Gisela ist das kennenlernen von anderen Personen manchmal erschwert. Und ja er ist schwul. Und ich habe damit kein Problem. Er hat sich schon vor Jahren bei mir geoutet. Ich selbst hatte bis jetzt noch nie Interesse an anderen Männern, aber so wie Jans Begleitung aussieht... da könnte auch ich weich werden.

Nach ein paar weiteren Drinks merke ich wie der Alkohol anschlägt und ich setze mich wieder an unseren Tisch. Eigentlich hatte ich gar nicht vor mich so zu betrinken, ist mein letzter Gedanke bevor ich auf dem Tisch einschlafe.

Einige Zeit später:

Irgendetwas stupst mich an und sagt was. Das tut weh und ist viel zu laut. Als das Etwas nicht aufhört, mache ich die Augen langsam auf. „Uh, die Schnapsleiche lebt!", werde ich unsanft begrüßt. Jan steht mit seiner Begleitung neben mir. Ich nuschle: „Was macht ihr noch hier?" „Tim, die Bar ist so gut wie geschlossen, du bist eingeschlafen. Wie wäre es, wenn wir dich jetzt heimbringen? Zu Mama ins Heiabettchen!!" „Das wäre doch voll der Umweg für dich und außerdem nimm deine Begleitung und geh heim." Ich will ihm nicht den Abend versauen. Jan fragt noch ein paar mal ob er wirklich direkt heimgehen kann, aber ich bleibe bei meinem Entschluss.

Auf dem Heimweg habe ich Schwierigkeiten nicht wieder einzuschlafen. Irgendwie ist der Weg auch viel länger geworden. Vielleicht hätte ich doch Jan mitnehmen sollen, ein bisschen seelische Unterstützung. Mit seinem Bekannten hätte ich mich aber wahrscheinlich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt. 

Zuhause angekommen lege ich mich erschöpft ins Bett. Nachdem mein Laptop mehrfach hell aufleuchtet und klingelt, stehe ich nochmal auf und schaue nach. Die Nachrichten stammen von YouTube, ich öffne unser Video. Unser Video hat schon 300 Aufrufe und einige Likes und motivierende Kommentare. Schnell hole ich mein Smartphone und schicke Jan ein Bild von meiner Entdeckung. Dann schalte ich die meinen Laptop ab und lege mich wieder hin.

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Sooo, ich dachte ich veröffentliche gleich einen zweiten Teil. 

Kritik ist, wie immer, erwünscht! 

Liebe Grüße