25.11.2019 - Jan

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An meinem letzten Tag in Helsinki versuche ich die Sache mit Ben möglichst zu vergessen. Erstaunlich gut funktioniert das auch. Ich mache jede Menge Bilder und sauge noch ein letztes Mal die skandinavische Luft auf, bevor ich mich schon wieder auf den Weg zum Flughafen mache.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich in so kurzer Zeit schon Heimweh entwickelt habe, aber ich freue mich schon sehr auf zu Hause. Wobei... ich freue mich weniger auf mein eigenes Bett als auf Tim. Irgendwie vermisse ich ihn halt. Seine zufälligen Berührungen, seine warmen Umarmungen, seine weichen Lippen... Wie kann man einfach nur so perfekt sein?

Neben Ben hatte der Kurztrip ja auch eine gute Seite: Ich werde Tim morgen fragen, ob er mit mir zusammen sein will und ich hoffe so sehr, dass ich damit nichts überstürze und ihn dann endlich meinen festen Freund nennen kann.

Während dem Flug steigert sich meine Vorfreude ins Unermessliche und ich kann es kaum erwarten endlich zu landen. Dann ist es endlich soweit und wir sind wieder auf dem Boden. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, bis wir endlich das Flugzeug verlassen können. Schnell schalte ich mein Handy wieder an und schaue ob Tim mir geschrieben hat, wo er wartete. Noch nichts, naja wahrscheinlich fährt er noch. Da ich nur Handgepäck habe, folge ich direkt den Schildern zum Ausgang. In der Empfangshalle ist das reinste Chaos. Überall Menschen, die von ihren Freunden und Familien begrüßt werden, Freudenschreie und -tränen, das reinste Paradies für Gisela, wenn es nicht so laut wäre, denn dann gibt selbst sie auf dagegen anzuschreien. Ich bahne mir einen Weg durch die Menschenmenge und verlasse das Flughafengebäude. Draußen halte ich kurz Ausschau, ob Tim schon irgendwo ist, aber wie zu erwarten, hat er sich verspätet. Er hat sich auch noch nicht gemeldet, weshalb ich mir eine Sitzbank suche und ihm anschließend meine Position sende.

Ich bin gerade im beantworten einiger E-Mails als, jemand von der Straße hupt. Erschrocken schaue ich auf und erkenne sofort Tims Auto. Er winkt mich zu sich und schnell packe ich meine Sachen zusammen, um bei ihm einzusteigen. Ich setze mich auf den Beifahrersitz und grinse ihn an. Ich möchte gerade einen spitzen Kommentar zu seine Verspätung abgeben, als er abwinkt: „Sag nichts, ich weiß schon selbst das ich schon wieder zu spät bin" „Ja nichts kriegt der Idiot richtig hin!" Ich muss lachen und Tim steigt mit ein. Wie sehr ich sein Lachen schon nach ein paar Tagen vermisst habe... „Ich sag bloß: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung", ergänze ich lachend. „Ich glaube, das ist bei mir echt aussichtslos, dass ich je mal Pünktlich irgendwo erscheinen werde", gibt Tim zu und ich kann ihm nur zustimmen.

Mittlerweile haben wir das Flughafengelände verlassen und sind auf der Autobahn, als Tim plötzlich andeutet auf eine Raststätte rauszufahren. „Was hast du vor, Tim? Hat der Fetti wieder Hunger?", frage ich ihn verwirrt. „Ich muss noch was erledigen, was ich schon die ganze Zeit machen möchte." „Und was? Ja, wir ficken!" „Ist ja interessant, was du damit assoziierst", lenkt Tim lachend von meiner Frage ab. Er parkt das Auto. „Steig einfach mal aus" Ich folge seiner Anweisung und auch er verlässt das Auto. „Und jetzt?", frage ich ihn immer noch ratlos. Aber anstatt mir zu antworten, kommt er um das Auto rum, auf mich zu und zieht mich in eine feste Umarmung. Ich brauche relativ lange um zu verstehen, was er gerade macht, aber mit viel zu schnell schlagendem Herzen erwidere ich seine Umarmung dann. Ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab und atme seinen typischen Geruch ein.

Ich weiß nicht, wie lange wir da stehen, auf einer Autobahnraststätte irgendwo im nirgendwo und uns umarmen. Aber irgendwann lösen wir uns etwas voneinander, um uns anschauen zu können. Unsere Blicke verhaken sich sofort ineinander und ich verliere mich in dem Blau seiner Augen. Er kommt mir langsam näher und ich muss aus irgendeinem Grund anfangen zu grinsen. Kurz vor meinem Gesicht macht er dann jedoch halt. Ich habe Angst, dass ich irgendwas falsch gemacht habe. Was hat er denn jetzt? „Darf ich dich...", beginnt er zu fragen, aber ich unterbreche ihn ungeduldig: „Immer" Dann schließe ich endlich auch den letzten Abstand zwischen uns und lege meine Lippen auf seine.


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Heute nochmal ein bisschen Tian, bevor es wahrscheinlich wieder eine zeitlang stiller in diesem Buch wird. Ich kann mich gerade einfach nicht so wirklich motivieren weiter zu schreiben, weil ich nicht will, dass die Geschichte zu Ende geht und weil ich das Gefühl habe mein Schreibstil ist aktuell etwas holprig (siehe Oneshots...)

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen

Liebe Grüße

Gewitter im Kopf - FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt