24.11.2019 - Jan

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Es klingelt lange bis Tim endlich ran geht. „Jan, endlich!", kommt es verschlafen von der anderen Seite. „Was ist passiert Tim? Du hast mich mehrfach angerufen.", komme ich möglichst schnell zum Thema. „Du warst heute einfach nicht erreichbar und dann hab ich mir halt Sorgen gemacht", erklärt Tim. „Gib doch zu, dass du mich vermisst hast!" „Das auch Gisela", antwortet Tim zuckersüß und in mir macht sich diese nur von Tim auslösbare Wärme breit. „Ich dich nicht! Doch ich dich auch." Auch wenn der heutige Tag echt schön war, tut es mir gut, seine Stimme zu hören. „Was hast du heute so gemacht?", fragt mich Tim und ich beginne meinen Tag zu erzählen. Wir reden und lachen über Giselas Bemerkungen und insgeheim wünsche ich mir in diesem Moment neben Tim zu sitzen und zu kuscheln und ihn zu küssen.

Die Zeit verfliegt rasend und als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue, sind schon fast zwei Stunden vergangen. Ich muss grinsen, denn eigentlich bin ich überhaupt kein Mensch der gerne telefonieren, aber mit Tim ist das halt anders.

Um 1 Uhr fällt dann auch Tim auf, wie spät es eigentlich schon ist. „Ich würde echt gerne noch länger mit dir reden, aber ich muss morgen wieder vergleichsweise früh raus um unsere Videos zu schneiden. Ich bin heute irgendwie nicht so weit gekommen." „Ja endlich geht der Spacko, das ist ja nicht zum aushalten!" „Ey Gisela!" „Beschwer dich nicht! Immerhin haben wir jetzt drei Stunden miteinander geredet!" „Du hast mich ja ach angerufen." „Mghn! Da weiß Gisela jetzt wohl auch nicht weiter..." Am anderen Ende der Leitung höre ich Tim lachen und mir wird wieder mal klar, wie schön sein Lachen doch klingt. „Wie auch immer, ich würde dann jetzt auflegen. Gute Nacht und schlaf gut!", verabschiedet Tim sich. Plötzlich habe ich wieder den Drang ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. „Warte kurz!", halte ich ihn auf. „Ja, was ist, Jan?", fragt Tim verwirrt nach. Dann erscheint mir die Situation doch etwas unpassend für so bedeutungsschwere Worte, vor allem in einer Beziehung wie der unseren und auch dem ,Ich liebe dich' wird ein „Ich vermisse dich" Immerhin besser als nichts, denke ich mir, während Tim leise „Und ich dich erst" antwortet. Überglücklich schlafe ich anschließend ein.

Am nächsten Morgen werde ich unsanft von meinem Handyklingeln geweckt. Wer zur Hölle ruft mich bitte schön Sonntagmorgens an, frage ich mich, während ich sehe, dass es sich um eine umbekannte Nummer handelt. Genervt gehe ich ran. „Hallo, hier spricht Jan Zimmermann." „Hey, Jan! Ich bin's Ben von gestern! Ich dachte, ich rufe dich gleich mal an. Das geht schneller als ewiges schreiben. Steht unser Treffen heute noch?" „Erstmal hey Ben! Ja klar können wir uns heute treffen." „Super!" „Ich bin bloß grad erst aufgewacht, also ich bräuchte noch ein bisschen Zeit bis ich einsatzfähig bin, ums mal nett auszudrücken." „Klar kein Problem. Wie wäre es um 11 vor der Bar von gestern?" „Kann man den nicht einmal seine Ruhe haben? Sorry, Gisela scheint auch schon aufgewacht zu sein. Wie viel Uhr ist es denn jetzt?" „Halb 10" „So spät schon? Ich war eindeutig zu lange wach gestern." „Was hast du denn gestern noch so lange gemacht?" „Ach längere Geschichte", winke ich ab, „Die Uhrzeit passt! Bis später dann, würde ich sagen." „Ja bis später, ich freue mich auf dich", ergänzt Ben bevor er auflegt. 


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Nochmal ein bisschen Tian und dann Ben. 

Ich entschuldige mich übrigens dafür, dass mein aufgebauter Rhythmus von Kapiteln aus Jans und Tims Sicht jetzt zerstört wird, weil erstmal nur Jans Sicht folgt, da passiert grad einfach mehr...

Liebe Grüße

Gewitter im Kopf - FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt