🔵 22.06.2019 - Tim

1.9K 63 19
                                    

Schnell stürme ich aus dem Zimmer, raus an die frische Luft, weg von Jan, der mich verrückt macht. Warum habe ich des getan? Ihn einfach küssen, das wollte ich doch nicht! Ich weiß nicht, wie meine Lippen plötzlich auf seine gekommen waren und warum ich nicht aufgehört habe. Was sollte das?

Ich laufe durch die leeren Straßen, einfach nur weit weg. Warum habe ich unsere Freundschaft zerstört? Bald schon weiß ich schon nicht mehr, wo ich bin, aber es ist mir egal ich laufe weiter. Die kühle Luft ist angenehm und kühlt meinen erhitzten Körper runter.

Der Vorfall Anfang der Woche hat mich nachdenklich gemacht. Warum habe ich mir gewünscht, dass Jan mich küsst? Mir ist klar geworden, dass ich seit einiger Zeit vermehrt Körperkontakt zu Jan haben möchte, beispielsweise im Club, als wir uns als Paar ausgeben mussten. Außerdem könnten meine Abneigungen gegenüber Dominik auch in Eifersucht begründet sein. Ich habe der Verdacht entwickelt, dass ich vielleicht etwas mehr für Jan empfinde, als es gut für unsere derzeitige Beziehung ist. Ich dachte, bis jetzt ich stände nur auf Frauen, aber bei Jan ist irgendwie eh alles anders, da wir uns schon seit einer halben Ewigkeit kennen.

Da ich mir meiner Gefühle so unsicher war und sie sowieso nicht gut für unsere Freundschaft wären, habe ich versucht einen freundschaftlichen Abstand zwischen uns zubringen. Ergebnis: Meine Laune ging in den Keller, ich war dauergereizt und habe jetzt zu Krönung Jan einfach so geküsst. Eigentlich nicht einfach so, sondern nachdem ich ihn mit meinen Aussage auf das Übelste verletzt hatte. Ich wollte doch nicht, dass es so eskaliert. Ich wollte nicht unsere Freundschaft zerstören. Was sind wir den nun?

Langsam wird mir kalt. Ich habe meine Jacke natürlich im Hotelzimmer gelassen, als ich dieses fluchtartig verlassen habe. Ich schaue auf mein Handy, 03:21 Uhr. Dann öffne ich Google Maps, zurück zum Hotel, muss ich circa 45 Minuten laufen. Ich mache mich auf den Weg. Immer wieder renne ich ein Stück, um mich einerseits warm zu halten und andererseits meine Wut uf mich selbst loszuwerden.

Ich habe Angst, wie Jan reagieren wird. Ist er wütend auf mich? Will er überhaupt noch was mit mir zu tun haben?

Im Hotel schleiche ich mich möglichst leise in unser Zimmer. Jan sitzt schlafend an der Wand hinter der Tür. Vorsichtig nehme ich ihn hoch und lege ihn auf unser Bett. Dort ziehe ich ihm die Schuhe aus und decke ihn zu. Er grunzt zufrieden, was mich zum lächeln bringt. Danach mache ich mich selbst bettfertig, stets Bedacht, Jan nicht zu wecken. Dann lege ich mich auf meine Seite des Bettes.

Ich kann nicht einschlafen. Was wird morgen sein? Und was nächste Woche? Wie sieht unsere Zukunft aus? Gibt es überhaupt noch ein ,uns'? Ich wälze mich hin und her. Irgendwann stehe ich nochmal auf und trinke eine Glas Wasser. Dann lege ich mich zurück. Meine Sorgen haben mich im Griff. Irgendwann fange ich leise an mit mir selbst beziehungsweise mit dem schlafenden Jan zu reden. „Es tut mir alles so leid! Dass wir uns gestritten haben, dass ich dich verletzt habe und dass ich dich geküsst habe. Ich weiß zurzeit einfach nicht, was mit mir los ist. Ich hoffe so sehr, dass du mir verzeihst. Alles wie vor einer Woche ist. Wir das hier vergessen." Ich rede noch läge so weiter bevor ich endlich einschlafe.

Als ich am nächsten morgen aufwache, ist Jan schon weg. Dort wo er lag, liegt ein nur eine kleine Notiz:

Ich bin schon mal frühstücken gegangen.

Wollte dich nicht wecken.

Jan.

Erleichtert, dass er nicht einfach abgehauen ist, lege ich mich wieder hin.. 


-------

Hey Leute, wie gehts? Noch gesund?

Was denkt ihr, wie geht es mit der Freundschaft weiter? Schreibt gerne mal eure Vermutungen in die Kommentare

Liebe Grüße 

Gewitter im Kopf - FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt