Gewitter im Kopf - Fanfiction

14.06.2019 - Jan

Ich habe Angst. Also nicht vor meiner Geburtstagsfeier heute Abend, sonder vor der Tatsache, dass natürlich auch wieder Dominik auftauchen könnte. Er lebt ja gefühlt in diesem Club. Dann müssten wir wieder so tun, als wären wir ein Paar vor allen unseren Freunden. Ich weiß nicht wie das enden würde.

Ich ziehe mich nochmal um und richte meine Haare. Dann packe ich den Kuchen ein, den Tim und ich gestern gebacken haben. Als ich in der Küche die gelben Flecken an der Wand sehe, fällt mir wieder ein, dass ich dringend die Wand streichen sollte, bevor mein Vermieter das mitbekommt.

Tim holt mich mit dem Auto ab. Er sieht heute gut aus, aber verheimlicht mir irgendwas. Er grinst die ganze Zeit so. „Ist irgendwas? Nein ist es nicht! Du grinst so verdächtig." „Ich bin heute einfach gut drauf. Es ist Wochenende, wir gehen mit Freunden feiern, was will man mehr?" Ich nicke wortlos ab. Vielleicht klärt es sich heute Abend ja noch. Ich überlege Tim auf meine Bedenken bezüglich Dominik anzusprechen. „Wir sind da!" Okay, dann vielleicht doch nicht.

Wir feiern schon seit einer Stunde. Dominik ist zu meinem Glück nicht da, aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben. Der Kuchen schmeckt eigentlich ganz gut, auch wenn er nicht so aussieht. Tim ist vor 10 Minuten rausgegangen. Er meinte irgendwie was von wichtigem Telefonat oder so. Wahrscheinlich hat es etwas mit seiner guten Laune und seine Geheimnis zu tun. Wenn ich es mir so recht überlege, ist er vielleicht verliebt. Aber das hätte er mir sicherlich sofort erzählt.

Warte, was?!? Gerade kamen zwei meiner Lieblingsmusiker mal kurzer Hand hereinspaziert. Was machen die hier? Ich bin total überwältigt. Und da ist auch Tim wieder... war ja klar, dass er wieder mal alle meine Erwartungen übertreffen wird und mich versucht zu überraschen. Was auch immer wieder klappt. Wie kommt er auf solche Ideen? Ich meine, welcher beste Freund lädt einfach deine Lieblingsmusiker zu deinem Geburtstag ein. Jetzt wird mir auch Tims Verhalten klar, denn Mo-Torres und Cengiz sind auch seine Lieblingsmusiker. Welche jetzt gerade live für mich singen. Ich kann es immer noch nicht fassen, wie zur Hölle?

Mein Geburtstag neigt sich dem Ende. Es ist schon ziemlich spät. Einige meiner Freunde sind bereits gegangen, da sie nicht direkt um die Ecke wohnen, andere weil sie morgen früh raus müssen. Ich möchte mich auch auf den Heimweg machen, da ich echt langsam müde werde. Ich verabschiede mich von meinen Freunden und begebe mich Richtung Ausgang. Plötzlich stoße ich mit etwas zusammen. Dominik, der hat gerade noch gefehlt. „Wohin denn so eilig? Hat dich dein Freund etwa verlassen. Er scheint sich da drüben nämlich prächtig zu amüsieren." , Fragt er mit gehässiger Stimme, während er in Tims Richtung zeigt, welcher sich gerade mit einer gemeinsamen Freundin unterhält. Ich drehe mich zurück zu Dominik. „Ich glaube, dass geht dich sowas von gar nichts an! Ich weiß nicht, wann unsere Beziehung so aus dem Ruder gelaufen ist, aber lass mich jetzt einfach in Ruhe!", zische ich ihm zu. „Ah, wohl Ärger im Paradies, das tut mir aber leid." „Tut es nicht!" „Ja, hast auch wieder recht, tut es nicht." Dann fühle ich zwei Hände auf meinen Schultern und höre Tim, wie er sagt: „Gibt es irgendein Problem?" Ich lege meine Hand auf seine und erwidere: „Ich denke nicht. Ich mache mich dann mal auf den Weg." „Ich begleite dich noch ein Stück.", schlägt Tim vor während seine linke Hand runter auf meine Rücken rutscht und mir einen leichten Schubs gibt. Schnell lassen wir den leicht verwirrten Dominik hinter uns und verlassen den Club. „Man, der ist ja mal aufdringlich. Du hättest mir doch sagen, dass du meine Hilfe brauchst!" „So aufdringlich wie ich!", ergänzt Gisela, während ich mich ziemlich unangebracht an Tim reibe. „Wir können doch nicht jedesmal so tun als ob wir ein Paar wären, außerdem wie genau hätte ich dir denn Bescheid sagen sollen: Hey, Tim, wir müssen mal kurz ein Paar spielen! Ich weiß nicht genau wie du dir das vorgestellt hättest!" „Reg dich doch mal wieder ab! Ist doch alles gut gegangen. Außerdem war es witzig seinen verdatterten Blick zu sehen. Und jetzt geh nach Hause. Ich muss nochmal zurück, hab meine Jacke vergessen." , ergänzt er während er mich kurz umarmt. Auf dem Heimweg wird mir klar, dass ich es eigentlich auch nicht so schlimm finde, also dass mit dem zusammen sein, also vorspielen zusammen zusein. Tim ist bestimmt ein richtig guter fester Freund. Egal ob real oder gespielt.

———

Zum Beginn des Wochenendes eines neues Kapitel!!