26.11.2019 - Jan

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Wie wild klopft mein Herz in meiner Brust. Vor Erleichterung, dass das alles nur ein großes Missverständnis war und vor Glück, weil Tim mich gefragt hat, ob wir offiziell zusammen sein können. „Wo bist du gerade, Jan?", fragt mich Tim. Zum ersten Mal seit ich losgelaufen bin, nehme ich meine Umgebung wirklich war und versuche irgendwas zu entdecken, was mir einen Hinweis auf meinen Standpunkt geben könnte. „Ähm gute Frage... Dort wo du nicht bist! Ich habe keine Ahnung.", gestehe ich. „Okay, schick mir einfach deinen Standort, ich hole dich ab.", schlägt Tim vor und ich höre ein Grinsen aus seiner Stimme. Ich stimme ihm zu und verabschiede mich: „Dann bis gleich! Dann kann ich dich hier umbringen!" „Dann überlege ich mir das aber nochmal...Bis gleich. Pass auf dich auf!", erwidert er und legt anschließend auf.

Ich setze mich erleichtert auf den Grasstreifen neben der Straße und sende Tim meine Position. Anschließend bin ich einfach nur noch glücklich. Die Kälte ist komplett aus meinem Körper gewichen und mir ist, obwohl Ende November ist, angenehm war. Die Sonne ist schon lange untergegangen und die Nacht hat sich über die Felder gelegt. In mir jedoch ist die Sonne eher aufgegangen. Das Industriegebiet am Horizont leuchtet hell in der Landschaft und hat seinen ganz eigenen Charme. Nicht mehr so kalt und grau, wie am Tag.

Zehn Minuten später erleuchten zwei helle Autoscheinwerfer die Straße vor mir. Schnell stehe ich auf, damit Tim mich nicht übersieht. Im Gegenlicht habe ich keine Chance irgendwas zu erkennen, aber die einzige Person, die hier heute noch vorbei will, ist wahrscheinlich eh nur Tim. Das Auto wird langsamer, bis es schlussendlich en paar Meter vor mir stehen bleibt.

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An dieser Stelle hatte ich kurz die Anwandlung, dass Jan jetzt auch entführt werden könnte und die ganze FF dann eine sehr brutale Richtung einschlägt, um dann später das Thema PTBS zu behandeln, aber ich hab mich dann doch dagegen entschieden, weil es nach über 90 Kapitel noch mal ein sehr großer Umweg zu Happy End gewesen wäre und wir wollen doch alle, dass es noch dazu kommt, oder?

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Dann öffnet sich die Fahrertür und ich erkenne sofort seine typischen Bewegungsmuster. Gleichzeitig laufen wir aufeinander zu und treffen uns in der Mitte. Im Standlicht seines Autos erkenne ich, dass wir um die Wette grinsen. Tim hebt eine Hand und legt sie an meine Wange. Vorsichtig kommen wir uns näher , bis unsere Lippen aufeinander liegen. Der Kuss ist gefühlvoll und all die Gefühle des Tages liegen in ihm. Trauer, Wut, Angst, Verwirrung, Unverständnis, Enttäuschung, aber auch Erleichterung, Glück, Freunde, Sehnsucht und ganz viel Liebe.

Atemlos lösen wir uns voneinander und Tim lehnt seine Stirn an meiner an. „Tu mir das bitte nie wieder an. Ich dachte, ich sehe dich nie wieder und wusste nicht mal wieso.", flüstert er leise. „Ja und du sagst vielleicht das nächste Mal direkter, was du willst", ergänze ich. Statt zu antworten küsst er mich wieder. Als wir uns das nächste mal lösen, beginne ich zu sprechen: „Also ich würde gerne dein fester Freund sein, wenn du deine Meinung nicht geändert hast." „Hab ich nicht." „Dann würde ich sagen, wir sind offiziell ein richtiges Paar", gebe ich stolz von mir. „Ja, mein Freund", antwortet Tim betont. „Was bildest du dir ein, ich bin nicht dein Freund!", versucht Gisela sich zu wehren. „Doch bist du!", stellt Tim klar, kann sich ein Lachen aber nicht verkneifen. „Jaja, rede dir das nur noch länger ein!" Tim reagiert nicht mehr darauf, sonder zieht mich wieder an sich und küsst mich stürmisch. Instinktiv halte ich mich an ihm fest, damit ich nicht das Gleichgewicht verliere, weil meine Knie weich werden. Tim scheint das zu merken: „Hey, hier geblieben! Nicht umkippen!", meint er spaßeshalber und ich antworte grinsend: „Was kann ich dafür, wenn du mich schwindelig küsst?" Dann liegen unsere Lippen wieder aufeinander.

Am Abend kuscheln wir noch etwas in unserem Bett. „Ist es eigentlich okay für dich, wenn wir noch etwas warten, bis wir unserer Community von uns erzählen?", fragt er mich. „Ja, wahrscheinlich ist es besser so. Ich will jetzt erstmal genießen, dass ich weiß, dass du mir ganz alleine gehörst.", stimme ich ihm zu. „Da freut sich Gisela sicherlich drüber.", vermutet er. „Nein ich hasse dich, geh weg!" „Nie kann man es dir Recht machen.", stellt Tim fest. „Ach was für eine Erkenntnis.", gebe ich sarkastisch von mir. 

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Ich bei der Planung: Grad ist alles so harmonisch, lass doch nochmal ein bisschen Drama einbauen.

Mein Herz: Nein bitte nicht!!

Also bleibt gespannt

Liebe Grüße

Gewitter im Kopf - FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt