Gewitter im Kopf - Fanfiction

22.06.2019 - Jan

Ich kann immer noch nicht fassen, dass Tim und ich uns gestern geküsst haben. Der Gedanke daran quält mich schon seit dem Aufwachen. Wie wird sich Tim jetzt gegenüber mir verhalten? Können wir wirklich wieder zurückkehren und alles vergessen, so wie es Tim vorgeschlagen hat?

Ja, ich war aufgewacht, als Tim zurückgekehrt ist und mich ins Bett verfrachtet hat. Ich war erleichtert, dass er nicht gegangen war. Als ich fast wieder eingeschlafen war, habe ich gehört, wie Tim leise mit mir geredet hat. Er war wohl davon ausgegangen, dass ich schlafe. Er hat sich entschuldigt und meinte, er könne es sich selbst nicht erklären, was passiert sei. Ich hörte ihm zu, bis ich eingeschlafen bin. Jetzt sitze ich alleine am Frühstücksbuffet, da ich Tim nicht wecken wollte, schließlich was er erst sehr spät ins Hotel gekommen.

Ich bin mir nicht sicher, wie es jetzt weiter geht. Wird Tim das Gespräch mit mir suchen? Oder soll ich auf ihn zugehen? Müssen wir überhaupt reden oder werden wir die Geschehnisse der letzten Nacht einfach totschweigen, nach dem Motto: Was in Berlin passiert ist, bleibt in Berlin.

Über meine Gedanken habe ich die Zeit völlig aus den Augen verloren. Höflich weist mich ein Servicepersonal des Hotels darauf hin, dass sie das Buffett schließen möchten. Da Tim immer noch nicht aufgetaucht ist, schnappe ich mir noch in Brötchen, welches Gisela natürlich erstmal fallen lässt und mache mich auf den Weg in unser Zimmer.

Da ich mir unsicher bin, ob Tim noch schläft, öffne ich die Türe möglichst leise.

Tim liegt noch im Bett. „Aufstehen, du Schlafmütze!", weckt Gisela Tim unsanft, während sie ihm das Brötchen ins Gesicht wirft. Verschlafen rekelt sich Tim, bevor er erwidert: „Dir auch einen schönen guten Morgen, Gisela!" Ich bin erleichtert, dass Tim so entspannt reagiert hat und fange an zu lächeln. „Was grinst du so?" „Ich lache über deine Dummheit!" Tim muss lachen, ich auch.

Die Stimmung auf der Rückfahrt ist locker. Klar, merke ich, dass Tim mich immer wieder kurz von der Seite anschaut, aber ich ignoriere es gekonnt. In dieser Situation bin ich irgendwie froh das Tourettesyndrom zu haben, da es uns immer wieder zum Lachen bringt.

Nachdem wir wieder eine Zeit lang schweigend auf der Autobahn unterwegs waren, durchbricht Tim die Stille: „Jan, wir sollten noch etwas besprechen." Ich bin überrascht. Ich dachte, Tim wolle nicht darüber reden. Wie soll ich denn jetzt reagieren? Was, wen er den Kuss als riesen Fehler sieht und unsere Freundschaft beenden möchte? Oder eine Pause machen möchte? Mir schwirren plötzlich tausend Fragen im Kopf herum. Warum müssen wir jetzt auch ausgerechnet in einem Scheiß-Auto mit 130 über die Autobahn donnern, immerhin konnte Tim gestern auch einfach so ab hauen? Und ich, ich muss jetzt Rede und Antwort stehen! Das ist nicht fair. Was soll ich den jetzt machen? „Was hältst du von diesem Vorschlag?", fragt Tim und unterbricht damit mein Kopfchaos. Auf was bezieht er sich gerade? Mist, ich habe nicht bemerkt, dass Tim bereits weiter gesprochen hat. Was für einen Vorschlag meint er? Dass wir alles vergessen sollen? „Jan? Hast du mir eigentlich überhaupt zugehört? Ich habe dich gerade etwas gefragt?" „Ich war wohl gerade in Gedanken. Kannst du deine Idee nochmal wiederholen?", rette ich mich kurzfristig aus der Situation und gewinne noch etwas Zeit. 

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Es tut mir leid, dass so lange jetzt nichts kam, dafür heute mit besonders schönem Cliffhanger 😜.

Ich hoffe ihr seid alle gesund und munter und lasst euch nicht von der jetzigen Situation runterziehen. 

Kritik, Anregungen, Feedback etc. erwünscht, wie immer in den Kommentaren

Liebe Grüße