Vorwort

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Ein paar Sätze vorab:

Nachdem ich auf Wattpad bisher nur als Leserin unterwegs war und sich meine schreiberischen Aktivitäten andernorts auf Kurzgeschichten und Fingerübungen mit maximal 300 Wörtern beschränkt haben, wage ich mich jetzt mit einem längeren Werk ans Licht der Öffentlichkeit.

Auf meinem wordpress-Blog habe ich damit begonnen, jeden Sonntag ein neues Kapitel einer längeren Story hochzuladen. Jetzt ziehe ich hier nach. Mit dem Schreiben dieses Buchs habe ich im August 2018 begonnen und bin damit im März 2020 fertig geworden. Unzählige Überarbeitungen sind schuld daran.

Die Handlung ist komplett meiner Fantasie entsprungen. „Broken Strings" ist keine Autobiografie oder gar ein Tatsachenbericht, denn vom Musikbusiness und wie es in ihm zugeht, habe ich keine Ahnung. Erinnert habe ich mich beim Schreiben an Jahre zurückliegende persönliche Begegnungen mit Musikern und Technikern, ohne die die Künstler bei ihren Auftritten aufgeschmissen gewesen wären.

Meine Charaktere sind keine Teenager mehr. Allein aus diesem Grund habe ich die Einteilung in die Altersgruppe „New Adult" gewählt und nicht, weil ich intime Szenen bis ins kleinste Detail geschildert hätte. Wer solche Beschreibungen sucht, wird keine finden. Das überlasse ich gerne anderen, die das besser können.

Worauf ich ebenfalls verzichtet habe, sind sogenannte Playlists oder mit Fotos garnierte Steckbriefe meiner Charaktere, da ich deren äußere Erscheinung lieber der Fantasie der Leser überlasse, so sich denn welche finden.

~wird täglich aktualisiert~

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                                         ♪♫ ♪    Broken Strings    ♪♫ ♪


Stell Dir vor, du hast ein paar Monate Work & Travel hinter Dir... oder anders gesagt, das Work hast du bereits hinter dir und das Travel noch vor dir, weil dein Visum noch nicht abgelaufen ist, Du aber von heute auf morgen ohne Job dastehst. Also beschließt Du, Dir noch für ein paar Tage Vancouver (und am besten gleich noch Seattle mit dazu) anzusehen, bevor Du zurückfliegst.

Etwas verfrüht zwar, aber da Dich hier sowieso nichts mehr hält, waren Dir das die paar Extramäuse wert, die Du für die Umbuchung des Fluges springen lassen musstest. Schon bald wirst Du im Flieger sitzen, aber wenigstens an diesem einen Abend kannst Du nochmal ausgehen und Spaß haben, auch wenn Du alleine unterwegs bist.

Und weil Du Dich so gut amüsiert hast, gehst Du auf einen letzten Absacker in diese Bar, wo gerade mal keine Musik dröhnt und es sogar Platz am Tresen gibt. Der ideale Ort, um gemütlich ein Bierchen zu trinken. Irgend jemand hat gerade ein paar Münzen in die Jukebox geworfen, und nun läuft dadas übliche Hintergrundgedudel, bei dem Du abschalten und Deine Gedanken schweifen lassen kannst. Klänge, die dich nicht nerven – jetzt könntest du gepflegt chillen. Aber plötzlich klappt der Typ neben Dir zusammen. Ein Schrank von einem Mann, und er rutscht einfach vom Hocker, liegt auf dem Boden und rührt sich nicht mehr.

Das ist so rasend schnell gegangen, und so bist Du es, die neben ihm auf dem Fußboden kniet und versucht, ihn wiederzubeleben. Ob kein anderer helfen wollte, die Frage hast Du Dir gar nicht erst gestellt,irgendjemand muss es ja machen und Erste Hilfe leisten (dieHerzmassage, im Rhythmus von „Staying Alive"). Und wenn Dich das an den Rand der Erschöpfung treibt.

Dann ist der Rettungsdienst da und teilt Dir mit, Du könntest jetzt aufhören.

Dass ab hier dieJungs in Weiß übernehmen, kommt allerdings nicht bei Dir an. Du kannst an nichts anderes denken, als dass Du versagt hast und all Deine Bemühungen vergebens gewesen sind, weil Du dem Mann nicht helfen konntest. Wieder einmal. Was spielt es da noch für eine Rolle, dass dich jemand auf ein Sofa setzt und dir ein Getränk indie Hand drückt, dessen Geschmack Du in deiner Apathie nicht mal wahrnimmst? Das einzige, was Du spürst, ist der Luftzug, der Dich frösteln lässt, und du wickelst die Decke noch ein wenig fester um Dich.

Decke? Wieso Decke – wo ist Deine Jacke?

Du willst nach ihr greifen, doch sie ist weg. Genau wie Deine Schuhe. Du hattest sie zwar vor einer Weile ausgezogen und am Tresen stehen gelassen, weil es hier höllisch warm war, und dann hast Du bei der Reanimation nicht mehr an sie gedacht. Jetzt aber fällt Dir auf, dass sie weg sind. Welcher Assi sie auch immer geklaut hat, die Schuhe wären nicht mal das Problem, obwohl kalte Füße ganz großer Mist sind.

In der Jacke aber war Dein Geld: Etwas über hundert Dollar, und für mehr als diese eine Nacht wirst Du Dein Zimmer im Hostel nicht mehr bezahlen können. Wenigstens Dein Zeug mitsamt den Flugtickets kannst Du noch abholen, und dann wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als die Zeit bis zum Abflug am Flughafen totzuschlagen.

Zu viel Information? An diesem Abend sollte es nicht dabei bleiben.




Broken StringsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt