Kapitel 42

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Lauschen: horchen beziehungsweise heimlich und gespannt mit Aufmerksamkeit zuhören, damit kein Ton entgeht

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„Also so wie es ja gerade aussieht, seid ihr zusammen?" fragte Luke Jay. Eine kurze Weile war Stille, bis Jay endlich antwortete, „Luke, ich weiß, du willst das überhaupt nicht gerne hören, vor allem, weil ich es bin."

Er holte nochmal Luft, „aber wir sind zusammen. Ich will wirklich nur das Beste für Lilian, weil sie das verdient hat. Sie hat alles verdient. Wirklich alles. Und ich kann verstehen, dass dich das jetzt schockiert".

Es folgte eine kurze Pause, in der niemand etwas sagte. Dann sprach Jay wieder weiter:

„Luke, du bist der erste, der davon erfährt..." „Warte!" unterbrach Luke ihn, „Habt ihr etwa noch nicht Ben davon Bescheid gesagt?" es folgte wieder Stille.

„Ach, du scheiße" schrie Luke schon beinahe, „Seid ihr verrückt?".

„Luke, gib uns bitte noch ein bisschen Zeit, nur ein kleines bisschen. Wir werden es Ben schon sagen. Aber Lily geht es ja gerade nicht ganz so gut. Gib uns noch ein wenig Zeit, ja?"

„Ihr habt Recht, lasst euch eure Zeit" sagte Luke, „Wollt ihr noch etwas zu essen?" ich hörte, wie Teller herausgeholt wurden. „Und jetzt schau nach Lily" sagte Luke und ich hörte, wie sich Schritte der Treppe nährten.

„Jay?" sagte Luke nochmal und ich hörte, wie Luke ihm etwas zu flüsterte, konnte aber nicht wirklich ausmachen, was sie sagten.

Kurz darauf hörte ich Schritte, die die Treppe hinaufgingen. Mich würde nur zu gerne interessieren, was die beiden so leise besprochen haben.

Mit einem riesigen Grinsen kam Jay in mein Zimmer. Er hatte sich bereits in Jogginghose und einen warmen Pullover umgezogen, über seine Schulter trug er seine Tasche und in seinen Händen hielt er zwei Teller mit Lasagne.

Er gab mir die zwei Teller mit Tacos darauf, legte seine Tasche ab und kam zu mir rüber. „Alles gut bei dir?" fragte er, setzte sich an die Kante meines Bettes und gab mir einen Kuss.

„Wieso grinst du so?" fragte ich murmelnd und rutschte ein wenig zur Seite, sodass sich Jay neben mich setzen konnte.

„Ich bin einfach glücklich" er zuckte mit den Schultern, nahm einen der Teller und biss in einen der Tacos. „Ich bin super glücklich" fügte er mit vollem Mund hinzu. Und ich lächelte leicht.

Ich legte meinen Teller, auf meinen Nachttisch. „Du solltest etwas essen" sagte Jay mit einem ernsten Blick. „Ich hab keinen Hunger" murmelte ich.

Nachdem Jay fertig gegessen hatte, legten wir uns hin. Er schloss mich fest in die Arme und kurze Zeit später war ich eingeschlafen.

„So süß, wie ihr seid. Das ist einfach nur eckelhaft" ich schreckte aus dem Schlaf hoch und sah nur noch, wie Luke das Zimmer verließ.

Jay hatte seinen Arm fest um meine Hüfte gelegt. Müde drehte ich mich zu Jay, der noch immer seine Augen geschlossen hat.

Jays Haare hingen verwuschelt in sein Gesicht. Auf seinem Gesicht lag ein freundliches Lächeln. Er sah so friedlich aus.

„Jay, wir müssen aufstehen" flüsterte ich leise, um ihn zu wecken. Er stöhnte und drehte sich auf mich.

„Jay, ich weiß genau, dass du mich hörst. Wir müssen aufstehen, sonst kommen wir zu spät" flüsterte ich in sein Ohr, „Und du erdrückst mich".

„Lass uns heute die Schule schwänzen!" schlug er vor und ich schüttelte meinen Kopf. Ich küsste ihn „Das können wir nicht machen" flüsterte ich gegen seine Lippen.

Er stöhnte, „Nur unter der Voraussetzung, dass du mich noch ein wenig länger küsst" ich legte meine Lippen auf seine.

Sie bewegten sich perfekt gegeneinander. Ich spürte, wie sich eine angenehme Wärme in mir ausbreitete. Mein Herz begann wie wild gegen meine Brust zu schlagen.

„Leute, das ist nicht mehr süß. Sondern nur ekelhaft. Und wenn Jay seine Hände nicht über der Bettdecke behält, dann setzt es was" schrie Luke, als er an meinem Zimmer vorbeilief.

Jay ließ sich auf seinen Rücken neben mich fallen und hob verteidigend seine Hände, während ich meine Augen verdrehte. „Wieso ist Luke immer überall?" fragte er und starrte an die Decke.

Ich lehnte mich zu Jay rüber. „Ich weiß, wo Luke nicht ist" auf meinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „In Seattle" er drehte blitzartig seinen Kopf in meine Richtung.

„Würde es dich stören, wenn ich dich Samstagabend auf ein Date ausführe?" grinste er mich an, „Ich würde liebend gerne auf ein Date gehen".

Er gab mir einen Kuss und stand auf. „Ich verschwinde schnell, bevor Ben auftaucht. Wir sehen uns" er küsste mich und verschwand aus meinem Zimmer.

Ich stand auch auf, schloss die Tür, um mich schnell umzuziehen. Anschließend ging ich die Treppe herunter, „Jay, das was ich gestern zu dir gesagt hatte; ich meine es ernst" hörte ich Luke sagen.

„Das bedeutet mir sehr viel Luke. Und danke für das Frühstück" ich war schon fast unten an der Treppe angekommen. Die beiden gaben sich einen Handschlag.

„Wir sehen uns, love" er gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand durch die Tür. Während er mich mit knallroten Wangen zurückließ.

Langsam lief ich in die Küche, wo Luke gegen den Tresen lehnte. Ich füllte mir Müsli in eine Schüssel und leerte Milch hinein.

„Wir reden da nachher noch drüber und ich will eine Erklärung" drohte er mir an. Ich nickte nur und verdrehte meine Augen, „Und über das auch, Fräulein".

Anschließend hetzte ich nach draußen und setzte mich zu Ben ins Auto. „Na, alles gut?" fragte ich und drehte mich zu ihm.

„Mir geht's... oh mein Gott, was ist mit deinem Auge passiert?" fragte Ben schockiert und starrte mein Auge an. Auf einmal erinnerte ich mich an alles, was gestern passiert war.

„Na ja, Kyle war angepisst, weil er dachte, dass Jay den anderen irgendetwas erzählt hat. Und als Kyle ihm eine verpassen wollte, stand ich im Weg und hab Kyles Faust abbekommen" ich zuckte mit meinen Schultern.

„Es sieht echt schlimm aus" sagte Ben, fuhr dann aber los.

Als wir an der Schule ankamen, liefen wir in die Schule. Auf dem Weg kam uns Jay mit seiner Sporttasche entgegen.

„Siehst du diese Tasche von Jay?" fragte Ben und zeigte auf Jay, „Darf ich vorstellen: Bitchy, die Tasche, die auf jedes von Jays Sexabenteuer mitkommt."

Auf dem FeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt