Eifersucht: Angst, die Beziehung zu einem nahestehenden Menschen zu verlieren
--
Luke war bereits am Samstag um sechs Uhr morgens losgefahren, seitdem schaute ich mir eine Serie nach der anderen an, weil Jay mich um halb zehn mit zum Training nehmen würde. Um halb zehn ging ich mit meiner Sporttasche, meinem Schulterpad und dem Helm aus dem Haus.
Jay hatte das Auto schon aus der Garage gefahren und schloss gerade das Garagentor. „Guten Morgen" grüßte er mich lächelnd. Was war nur mit ihm los?
„Hey" meinte ich und lud meine Sachen neben seinen in den Kofferraum.
„Wir müssen noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen" meinte Jay, als wir aus der Einfahrt gefahren sind.
Zehn Minuten hielten wir vor dem örtlichen Starbucks. „Möchtest du auch was?" fragte er, als er den Motor abstellte. „Nein, danke" er nickte, stieg aus und ging in den Starbucks.
Zehn Minuten später kam Jay mit zwei Getränken zurück. „Hier dein Toffee Nut Latte" er drückte mir einen Becher in die Hand. „Woher..."
„Deine ständigen Diskussionen mit Ben, ob Toffee Nut Latte oder Caramel Frappuccino besser ist" meinte er und nimmt einen Schluck von seinem Getränk.
„Was ist denn deine Meinung?" fragte ich ihn, mit hochgezogenen Augenbrauen, skeptisch.
„Java Chip Frappuccino, ganz klar". Ich wandte meinen Blick von Jays Gesicht aus dem Fenster und konnte mir ein Lächeln nicht unterdrücken.
So schlimm war Jay doch auch nicht. Vielleicht sollte ich nicht so voreingenommen gegenüber Jay sein.
Als Jay auf dem Parkplatz der Schule hielt, stiegen wir aus, holten unsere Taschen, unsere Schulterpads und Helme heraus und gingen rüber zum Stadion.
Jay holte den Schlüssel aus seiner Tasche heraus, „Hey, Lily, Jay. Ihr beide alleine und ihr schreit und zickt euch gegenseitig nicht an?" stellte Noah fest. Ich verdrehte meine Augen.
Ohne ein weiteres Wort, schloss Jay die Tür des Sportlereingangs auf und ging den Gang zur Jungenumkleide herunter. Noah und ich folgten Jay den Gang entlang.
Nachdem Jay die Jungenumkleide aufgeschlossen hatte, öffnete er die Türe und ging hinein. Warte! Was ist mit mir?
Ich warf Noah einen fragenden Blick zu, aber Noah zuckte nur mit den Schultern. Die Türe zur Jungenumkleide öffnete ich einen Spalt, „Jay, kannst du die vielleicht noch die Mädchenumkleide aufschließen?" fragte ich in die Umkleide.
„Wer mit Jungs trainieren kann, kann sich auch bei ihnen umziehen" hörte ich Jays Stimme. Mit offenem Mund ließ ich die Umkleidentüre wieder zu fallen.
War das sein ernst? Er forderte mich auf, mich in der Jungsumkleide umzuziehen! Dabei hatten wir uns vorher doch sogar ganz gut verstanden. Und jetzt musste er wieder einmal alles ruinieren.
Lasst mich den Satz von vorher korriegieren; Jay war mindestens genau so schlimm, wie ich ihn eingeschätzt hatte, er hatte nur ein wenig helle Momente von Zeit zu Zeit.
Aber diese Genugtuung würde ich ihm nicht geben!
Noah betrachtete mich die ganze Zeit über. Deshalb griff ich selbstsicher an den Türgriff, ging in die Umkleide und stellte meine Sachen auf die Bank.
Glücklicherweise hatte ich mich bereits größtenteils Zuhause umgezogen und musste mir nur ein Top, ein weites T-Shirt und meine Schützer anziehen.
„Jay, lass Lily sich doch in einer eigenen Umkleide umziehen" meinte Noah, als er mir folgend in die Umkleide kam.
„Wer mit Jungs trainieren kann, kann sich auch mit ihnen umziehen" wiederholte er erneut. Noah schaute mich mit einem undurchschaubaren Blick an, suchte sich dann aber auch einen Platz auf einer der Bänke.
„Hey Jungs, wie..." Tyler unterbrach seinen Satz, als er mich sah. „Lily, nichts gegen dich, aber was machst du hier?" fragte er.
„Frag doch Jay" gab ich murrend von mir. Sollten sie doch alle wissen, was Jay für ein Arsch ist!
„Wer mit Jungs trainieren kann, kann sich auch mit ihnen umziehen" hörte ich heute zum dritten Mal. Kaufte er sich das selber ab? Oder musste er es so häufg wiederholen, um einen Funken Wahrheit darin zu finden?
Bevor noch mehr Jungs kamen, zog ich mein Shirt aus und mein Top an, darauf folgte das Schulter Pad und das weite T-Shirt.
Anschließend zog ich meine Stollenschuhe an und verließ ohne weiteres die Umkleide mit meiner Sporttasche. Kaum hatte ich die Umkleide verlassen, klingelte mein Handy.
Ich hob ab, weil Lees Name auf dem Display erschien. „Hallo Lee" grüßte ich ihn. „Hey Kiddio" ich verdrehte meine Augen, aber lächelte trotzdem.
„Mein Bruder hat dich hoffentlich wieder ins Team gelassen?" fragte er fordernd. „Ja, wir haben gleich unser erstes Training diese Saison".
„Lilian, wir fangen jetzt an" hörte ich Jay mich von dem Feld rufen. „Ich komm gleich" rief ich zurück.
„War das der kleine Jay?" fragte Lee und ich konnte sein spitzbübisches Grinsen schon hören. „Natürlich, wer denn sonst?" lachte ich.
„Wenn du den Termin für das erste Spiel hast, musst du mir Bescheid geben, dann komm ich zum Zuschauen" meinte Lee, ich wollte gerade antworten, als mir das Handy aus der Hand gerissen wurde.
Jays POV
Als ich mit den anderen Jungs aus der Umkleide kam, sah ich Lily bei der Tribüne hin- und herlaufen. Sie hatte ihr Handy am Ohr und lächelte. Mit wem sie wohl telefonierte?
Mit den Jungs ging ich auf das Feld, aber Lily machte keine Anstalten sich zu bewegen. „Lilian, wir fangen jetzt an" rief ich zu ihr rüber.
Sie drehte sich um, „Ich komm gleich" rief sie zurück und drehte sich wieder um. War das ihr Ernst?
Ich rief sie und sie wies mich einfach ab. War ihr nicht klar, wer ich war? Ich bin Jay Hemmingway, ich werde nicht einfach abgewiesen!
Wut durchströmte meinen Körper, als ich mit schnellen Schritten zu Lily lief und ihr Handy aus der Hand riss.
„Loverboy, hör zu. Lily hat kein Interesse an dir und du störst gerade, deshalb möchte Lily auch nichts mehr von dir hören" texte ich die Person am anderen Ende der Leitung zu.
„Ach, Jay. Immer diese ständige Eifersucht bei dir" hörte ich Lee lachen.
Augenblicklich wich mir die Farbe aus dem Gesicht und ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
Wer hätte nur ahnen können, dass ausgerechnet mein Bruder Lee am Telefon ist? Mensch, war mir das unangenehm. Vor allem, dass Lily mir gegenüber stand und mich mit einem Grinsen im Gesicht beobachtete.
„Hat's dir die Sprache verschlagen?" lachte Lee, „Halt die Klappe". So wie ich Lee kannte, konnte ich jetzt bereit auf seinen Anruf nachher warten, in dem er mich, wie sonst auch aufzog.
„Mach's Lily nicht so schwer, ja?" Hatte sie ihm tatsächlich von meiner Aktion gerade erzählt? Klar, das war nicht in Ordnung. Aber die beiden kannten meine Motive doch gar nicht! Ich hätte nicht gedacht, dass Lily so eine Petze ist.
Ohne ein weiteres Wort legte ich auf, drückte Lily ihr Handy in die Hand, „Auf, wir trainieren jetzt" meinte ich und ging zu den anderen, die zum Glück alle ein neues Gespräch eröffnet haben und die ganze Aktion nicht mitbekommen haben.
////
Hey,
spät kommt heute doch noch ein Kapitel. Ich werde diese Geschichte immer montags updaten. Ich hoffe, euch gefällt die Geschichte bisher.Über Feedback würde ich mich sehr freuen!
Wie fandet ihr den Sichtwechsel?Habt eine schöne Woche!
Dancemousie

DU LIEST GERADE
Auf dem Feld
Novela Juvenil„Ich hasse dich!" brülle ich ihn an. Meine Hände waren zu Fäusten geballt und durch meinen ganzen Körper schoss das Adrenalin. Ich funkelte ihn ärgerlich an „Ich hasse dich so sehr! Halt dich einfach aus meinem Leben raus!" „Was ist wenn ich das nic...