Kapitel 50

18.7K 618 51
                                    

Überraschend: eine Person unvorbereitet begegnend und diese Person meist erstaunen

--

„Was ist das?" fragte ich ihn und sprang auf. „Was?" tat er auf ahnungslos. „Dein Keuchen, dein Zischen, das Gesicht verziehen, all das" antwortete ich.

„Ich weiß nicht von was du redest" er zuckte mit den Schultern. „Zieh dein T-Shirt aus" er warf mir einen verwirrten Blick zu. „Wenn du mehr als nur rummachen willst, kannst du mir das auch einfach sagen und nicht auf diese Weise."

Ich griff nach einem Kissen, das auf meinem Bett lag und schlug ihn. „Hey, hey, hey, wir hatten uns nicht auf eine Kissenschlacht geeinigt" meinte Jay und ich schlug ihn nochmal.

„Erstens ist das nicht der Sinn einer Kissenschlacht, sie vorher anzukündigen und zweitens ist es keine Kissenschlacht" erklärte ich und er verdrehte seine Augen.

„Was soll das denn sonst werden?" fragte er und grinste mich an. „Zieh jetzt endlich dein T-Shirt aus" schrie ich und knallte ihm noch einmal das Kissen in sein Gesicht.

Er seufzte, streifte dann aber sein T-Shirt über seinen Kopf. „Oh mein Gott" murmelte ich und hielt mir meine Hände vor den Mund. Sein Bauch war übersät von blauen Flecken.

„Leg dich hin" forderte ich ihn auf und zeigte auf mein Bett, „Also wie gesagt, wenn du mehr willst, sag es einfach" lachte er und ich verdrehte meine Augen, „Halt endlich deine Klappe".

Er legte sich auf mein Bett und ich fuhr mit meinen Fingern langsam über die blauen Flecken. Jay schnappte meine Hand und ich schaute ihn verwirrt an, „Du hast kalte Hände" er schaute mich mit weit geöffneten Augen an.

„Was ist denn hier los?" fragte plötzlich Luke und ich schaute erschrocken zu der offenen Zimmertüre. Luke schüttelte seinen Kopf und wiederholte, „Was ist denn hier los?"

Er trat einige Schritte in das Zimmer ein „Oh, was ist das denn?" sein Blick war auf Jays Bauch geheftet.

„Warte kurz" damit sauste ich an Luke vorbei, die Treppe hinunter und in die Küche. Ich füllte Essig und kaltes Wasser in ein Glas, holte aus dem Badezimmer Baumwoll-Tücher und ein Handtuch.

„Das scheint ja gestern mit Ben nicht besonders friedlich abgelaufen zu sein" Luke kratzte sich an seinem Hinterkopf, „Wollt ihr auch etwas zu essen?"

„Das wäre echt klasse" Luke nickte und verließ das Zimmer. Ich setzte mich neben Jay auf das Bett, befeuchtete die Tücher und legte sie vorsichtig auf die blauen Flecken.

Jedes Mal, wenn ich ein Tuch auf seinen Bauch legte, holte er tief Luft. Nachdem alle blauen Flecken bedeckt waren, wickelte ich das Handtuch um ihn.

Ich schaute zu Jay runter und er steckte eine Strähne von meinen Haaren hinter mein Ohr. „Danke, love" murmelte er.

„Wieso hast du nichts gesagt?" fragte ich ihn. „Es ist nicht so schlimm" sagte er, als ich mich neben ihn gelegt hatte und mein Kopf auf seiner Brust ruhte.

„Wenn du jetzt nicht sofort die Wahrheit sagst, schlag ich dich" drohte ich ihm an und er seufzte. „Du warst gestern richtig fertig, ich wollte dich nicht noch mehr belasten."

Ich reagierte nicht und starrte auf das Handtuch um seinen Bauch. „Kommst du am Freitag auf ein Date mit mir?" fragte er und strich über mein Haar.

„Klar, was machen wir?" antwortete ich. „Das verrate ich noch nicht, aber zieh dich warm an" meinte er.

Die Zeit bis Freitag verging wie in Zeitlupe und ich hatte es einfach satt. Nach der Schule saß ich im Auto noch immer auf dem Parkplatz der Schule.

Auf dem FeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt