Kapitel 62

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Klartext sprechen: offen und ehrlich seine Meinung sagen.

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Wir saßen bereits seit einer Stunde im Auto in der Garage der Hemmingways. Es war ein wunderschönes Weihnachten gewesen. Jay hielt meine Hand fest in seiner und streifte mit dem Daumen über meinen Handrücken.

„Wie sieht es aus mit der USC?" diese Frage belastete mich in den letzten Tagen mehr denn je und ich wollte nur die Wahrheit. Er seufzte schwer auf und ich konnte einen bedrückten Funken in seinem Blick sehen.

„Ich habe letzte Woche zugesagt" ich schaute zu ihm, während er meinem Blick auswich. „Ich bin stolz auf dich" er schaute mich mit einem überraschten Blick an.

„Es wäre dumm von dir gewesen, das nicht anzunehmen" lachte ich auf und in seinen Augen funkelte es spielerisch, sodass ein großes Grinsen auf meinem Gesicht auftauchte.

„Und wie sollte ich dem Charme des baldigen Star-Quarterbacks der USC widerstehen?" ich zog seinen Kopf näher zu mir und legte meine Lippen auf seine, er küsste mich sofort zurück.

„Aber komme ja nicht auf die Idee, dir dort jemand anderen zu suchen. Ich komme ein Jahr später nach" er verband unsere Lippen erneut und ich konnte sein Grinsen in dem Kuss spüren.

„Ich würde niemals auf diese Idee kommen" er zog mich in eine feste Umarmung. Plötzlich schaltete sich das Licht in der Garage an und als wir Lee an der Türe zum Haus sahen, seufzte Jay genervt auf.

„Kommst du noch zu mir hoch?" fragte er und mit meinem Nicken, steigen wir aus dem Auto aus. Jay wartete bis ich um das Auto gelaufen bin und griff nach meiner Hand.

„Was ist schon wieder?" fragte Jay durch zusammengebissene Zähne an Lee gewandt. „Ich wollte nur schauen, ob es meinem Auto gut geht" sagte Lee mit einem Lächeln auf seinem Gesicht.

Jay knallte Lee den Schlüssel in die Hand und zog mich an der Hand an Lee vorbei. Lee warf mir noch ein kurzes Schulterzucken zu.

Jay zog mich näher an sich heran und fuhr mit seinen Fingern durch meine Haare. Ich konnte das Schlagen seines Herzens durch seine Brust spüren und das brachte mich zur Ruhe. „Ich habe dich so, so sehr vermisst" flüsterte er, ich konnte die Wahrheit in seiner Stimme hören.

„Aber eine Sache musst du mir versprechen" murmelte er weiter und ich hob meinen Kopf von seiner Brust, um ihn anzuschauen. Seine grünen Augen funkelten mich auf diese faszinierende Weise an.

„Tu das nie wieder, nie, nie wieder" ich schaute ihn verwirrt an. Von was sprach er denn nur? „Von was redest du?" er strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.

„Gib niemals deine Passion für etwas oder jemanden auf. Gib niemals wieder Football auf. Egal ob für mich oder für irgendjemand anderen"

Ich betrachtete ihn für einige Sekunden und nickte dann. „Und lass uns wieder Football spielen, in einem Team. Wir beide gegen jeden, ja?"

„Klar" grinste ich ihn an. Ich legte meinen Kopf wieder zurück auf seine Brust, als er mich ebenfalls angrinste.

Und wo ich jetzt hier so lag, in Jays Armen, während er leichte Kreise auf meinen Rücken zeichnete, schlief ich langsam ein. Das letzte, dass ich noch hörte war Jays leise Stimme, die mir zu flüsterte, „Ich hoffe, dass du weißt, dass nichts von dem was ich in dem Video gesagt habe, stimmt. Du bist so zauberhaft und atemberaubend hübsch. Du hast keine Ahnung, wie neidisch ich auf Lee war, als er mit dir zum Ball gegangen ist."

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Schneller als ich schauen konnte, waren die Ferien vorbei und ich war auf dem Weg in die Schule mit Ben. Als wir aus Bens Auto stiegen, tauchte Jay sofort neben mir auf und legte seine Hand in meine.

Ben verabschiedete sich am Eingang der Schule und verschwand in eine andere Richtung, während Jay und ich zu meinem Spind liefen.

„Kommst du heute mit zum Training? Es ist nicht dasselbe ohne dich" Jay lehnte sich gegen den Spind, der neben meinem lag.

„Ich frage mal den Coach, ob ich kommen kann und dann sehen wir weiter, ja?" er lächelte mich zufrieden an. „Sehr gut" er beugte sich zu mir runter und küsste mich.

„Ich habe dich vermisst" sagte er nur einige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, seine Hand an meiner Wange, um nur kurz danach seine Lippen auf meine zu legen.

Durch ein Räuspern schreckten wir auseinander und blicken in die Richtung aus der das Geräusch kam. Chloe stand mit einem selbstsicheren, überheblichen Lächeln vor uns.

„Jay?" ihre hohe Stimme klingelte in meinen Ohren und ich konnte nicht anders, als meine Augen zu verdrehen. Jay wartete darauf, dass Chloe weitersprach, was sie aber nicht tat.

„Ja?" fragte er mit einem genervten Ton in seiner Stimme. Was wollte sie eigentlich? Hat sie nicht bemerkt, dass sie gerade störte?

„Was war mit unserer Vereinbarung?" sagte sie mit einem süßen Ton und mir wurde schon ganz schlecht. Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass manche Leute auf sie hereinfielen?

„Es gibt keine Vereinbarung mehr" Jay trat mit seiner selbstsicheren, starken und tiefen Stimme auf. „Aber du weißt doch, was dann passiert." Sie hatte immer noch dieses selbstgefällige Lächeln auf dem Gesicht. Wie kann man nur so falsch sein?

„Lily weiß von allem, du kannst mich nicht mehr erpressen" er zuckte mit den Schultern, während ich meinen Spind wieder schloss. Dann zog mich Jay an meiner Hüfte näher an sich.

„War es das dann?" fragte er. Chloe starrte mich ärgerlich an und wenn Blicke töten könnten, wäre ich definitiv nicht mehr existent. Als sie nichts mehr sagte, zog mich Jay weiter zu meinem Klassenzimmer.

Den Coach traf ich noch vormittags und er freute sich, dass ich wieder ins Training kam. Deswegen machte ich mich nach der Schule auf den Weg zum Stadion.

Ich hatte mich schon fast umgezogen, als alle Cheerleader die Umkleide betraten. Ich zog meine Schuhe fester und sah auf, als einige Füße vor mir zum Stehen kamen.

Chloe, Madison und zwei andere Cheerleader starrten zu mir hinunter. „Jay ist nicht der, für den du ihn hältst" meinte Chloe und stemmte ihre Hände in die Hüfte.

Ich hob amüsiert meine Augenbraue, „Ach, wirklich?". „Hast du dich eigentlich schon einmal gefragt, wieso Jay mit dir zusammen ist. Er könnte doch jede haben!" fuhr Madison fort.

Ich verdrehte meine Augen, stellte mich hin, sodass ich mit ihnen auf einer Augenhöhe war. „Tatsächlich habe ich mich das schon gefragt und ich denke, ich bin mit ihm zusammen, weil ich nicht fake bin."

Die vier verdrehten ihre Augen, deshalb fuhr ich fort. „Außerdem denke ich, dass ich Jay bei weitem besser kenne, als ihr" ich griff nach meiner Tasche und meinem Equipment und lief an den vieren vorbei zum Spielfeld.

Auf dem FeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt