Kapitel 45

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Atemberaubend: für eine Person spannend, großartig oder faszinierend, dass es der Person fast den Atem nimmt

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Überrascht schaute Jay mich an. Dann zuckte er mit den Schultern, „Ich hätte damit kein Problem" meinte er.

Und ich verdrehte die Augen. „Du solltest nicht so überheblich sein" sagte ich, aber er lachte nur.

„Als würde dir das nicht gefallen" er wackelte mit seinen Augenbrauen. „Aber jetzt lass uns weiter gehen" er griff nach meiner Hand.

Während des Laufens legte er seine freie Hand an meine Hüfte, hob meine andere Hand, die er bereits hielt und gab mir mit der anderen Hand Schwung, sodass ich mich einmal um 180 Grad drehte.

Ich schaute überrascht zu ihm hoch, „Hab ich dir schon gesagt, dass du heute wunderschön aussiehst?" fragte er. Das Kompliment ging runter, wie Öl und trotzdem verfärbten sich meine Wangen in einen starken Rotton, „Danke".

Das passierte mir sonst nie, was war denn bloß los? „Du siehst auch sehr gut aus" gab ich leise von mir und Jay grinste mich an.

„Wie lange laufen wir denn noch?" fragte ich ein wenig genervt und plötzlich blieb er stehen. „Wir sind da" grinste er zufrieden.

Wir standen vor einem riesigen schwarzen Gebäude. „Was machen wir hier?" fragte ich und schaute ihn verwirrt an, „Komm mit" er grinste mich an.

„Wow" murmelte ich, als wir zehn Minuten später 22 Meter in der Höhe standen und ganz Seattle sehen konnten.

Arme schlossen sich von hinten um mich herum. „Gefällt es dir?" murmelte mir Jay ins Ohr und betete seinen Kopf auf meinem.

„Es ist atemberaubend" ich lehnte mich gegen Jay. Der Himmel hatte sich am Horizont schon teilweise rosa gefärbt, weil es dämmerte. Die Straßen waren hell in einem warmen Gelbton erleuchtet. In weiterer Entfernung konnte man die Space Needle sehen, die von hier oben, nicht einmal so hoch aussah, wie ich es erwartet hätte. Auf der linken Seite erstreckte sich das Meer und machte den Anblick perfekt.

„Es ist so schön" murmelte ich noch einmal und genoss den Moment. Denn was konnte es schöneres geben?

Man hatte eine unfassbar schöne Umgebung um sich herum und lag in den Armen von jemandem, den man liebte.

Stop! Ich liebte Jay nicht, natürlich war er mein Freund und ich mochte ihn wirklich gerne. Aber von lieben konnte definitiv noch nicht die Rede sein.

Jay trat in dem Moment einen Schritt zurück und die angenehme Wärme, die er ausgestrahlt hatte, verschwand mit einem Mal.

Er hatte eine Hand an meine Hüfte gelegt und er hatte sich neben mich gestellt. Ich schaute zu ihm hoch.

Er hatte seine Augen auf die Skyline vor uns gerichtet und er schien, als würde die ganze Situation aufnehmen, wie als würde er ein innerliches Bild davon machen.

Seine Gesichtszüge waren weicher als sonst, seinen Mund hatte er wenige Millimeter geöffnet, seine Augen waren auf eine Sache gerichtet.

Als er plötzlich seinen Kopf drehte, zuckte ich kurz zusammen. „Hast du genug gestarrt?" fragte Jay und hob amüsiert eine Augenbraue.

Mir blieben die Worte weg und Jay fing an zu lachen. „Du darfst auch noch weiter starren" er zwinkerte mir zu und mir blieb nichts anderes übrig, als wegzuschauen.

„Aber nur du" flüsterte er, ich konnte sein Grinsen bereits in seiner Stimme hören, dann gab er mir einen Kuss auf die Wange.

„Darf ich dich noch woanders hin entführen?" fragte er grinsend nach einer Weile. „Wir gehen noch irgendwo hin?" fragte ich und Jay lachte auf „Natürlich, ich hab riesen Hunger" meinte er und klopfte sich leicht auf seinen Bauch, was mich zum Lachen brachte.

Auf dem FeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt