Haven:
Warme Luft und Lärm schlagen mir entgegen, wild zuckende Lichter machen mich unruhig und ich schlängele mich schnell durch die Leute zur Theke wo ich mich auf einen freien Hocker setzte und kurz durchatme. Dann blick ich mich nach Anni um, aber keine Spur und so entscheide ich mich dazu solange ein Glas Wasser zutrinken, um wieder etwas runter zufahren und den Kopf klar zu bekommen. Denn im Moment pocht mein Kopf ganz schön vom Lärm und ich bin leicht angetrunken.
Ich winke nach der Barkeeperin, die lächelnd herrantritt. "Was kann ich dir Gutes tun?" Diesmal ist mir bewusst, dass sie etwas flirtet, aber das ist mir im Moment egal und ich meine nur knapp "Ein Wasser bitte" und sie schaut mich kurz komisch an und bringt mir dann ein Glas mit Wasser in dem eine Zitronenscheibe schwimmt. Ich nicke ihr kurz zu und drinke dann ein paar Schlücke und drehe mich der Tanzfläche zu, um nach Anni Ausschau zu halten.Aber auch hier nur bleiche Gesichter in zuckedem Licht, die sich hin und her bewegen, unscharf und verschwommen. Ich seuftze und reibe mir das Gesicht mit den Händen und stütze meinen Kopf darauf. Dann drehe ich mich wieder zur Bar und nehme einen Schlück Wasser, es schmeckt mittlerweile nach Zitrone. Ich schaue zu, wie die kleinen Bläschen der Kohlensäure nach oben steigen und dann platzten oder auf die Zitrone treffen und an ihr entlang gleiten bevor sie platzen. Ich drehe mich wieder zur Tanzfläche und nehme aus dem Augenwinkel war, wie sich neben mich eine Gruppe Freunde an der Bar niederlässt. Darunter auch der Typ von vorhin mit den blonden Haaren, aber noch hat er mich nicht bemerkt.
Mein Handy vibriert. Ich ziehe es heraus und schaue aufs Display, eine Nachricht von Anni. Ich entsperre mein Handy und lese sie:
Hey Haven, tut mir leid, aber ich habs nicht mehr an die Bar geschafft, ich gehe mit meiner Bekanntschaften mit ;) du findest ja allein nach Hause. Fühl dich gedrückt, Anni
Na toll.
Egal, dann geh ich wohl jetzt, ich hab keine Lust alleine hier zubleiben, meine Stimmung ist sowieso schon im Keller. Ich nehme mein Glas und trinke das Wasser auf einen Zug leer und schiebe es zurück auf die Theke. Mein Kopf pocht immer noch und ich halte noch einmal Ausschau nach der Barkeeperin um, ich weiß nicht genau, mich zu entschuldigen? Sie nach ihrer Nummer zufragen? Doch ich sehe sie nicht mehr, naja dumm gelaufen und ich zucke mit den Schultern und schreibe noch schnell Anni zurück, dass ich nach Hause gehe und ich sie umbringe wenn sie mich nächstes Mal wieder alleine lässt, mit Zwinker Smiley.Als ich wieder von meinem Smartphone hochblicke sehe ich wie der Typ von vorhin mich endlich auch erblickt hat und er steht auf, sagt etwas zu seinen Freunden und kommt auf mich zu. Mein Kopf pocht und ich muss mich konzentrieren, damit er scharf bleibt. Soviel hab ich doch gar nicht getrunken oder? Zwei Cuba Libre und ein Mojito innerhalb von vier Stunden, oder fünf? Auf jeden Fall dürfte ich jetzt nicht so verschwommen sehen. Ich setzte mich aufrecht hin und blinzle heftig, um besser zu sehen. Mein Kopf tut weh und mir ist schwindelig, der Typ ist mittlerweile bei mir angekommen und sagt irgendwas. "Was?" frage ich ihn und stehe auf um ihm näher zu kommen, damit ich ihn besser verstehen kann, bzw. ich versuche es, denn ich fliege mehr vom Hocker und stolpere ihm gegen die Brust. "... langsam." dringen endlich seine Worte zu mir durch. "Geht es dir gut?" fragt er mich und ich nicke und schüttle dann den Kopf, wobei sich alles dreht und ich mich an ihm festhalten muss. "Hast du zu viel getrunken?" fragt er mich und mustert mich dabei durchdringend. "Nee, hab ich nich'..." antworte ich und versuche mich auf sein Gesicht zu konzentrieren, denn es verläuft die ganze Zeit wie Wasser vor meinen Augen. " Ich... Nein, ich war eigentlich schon fast nüchter... Ich bin nüchtern, aber mein Kopf..." der schmerzt darauf hin besonderd bestätigend und ich schwanke erneut, sodass er mich zur Theke schiebt an die ich mich dankbar anlehne.
"Alles in Ordnung?" fragt eine Stimme hinter mir, die ich zunächst nicht zuordnen kann. "Alles okay?" "Ich glaube er hat nur zu viel getrunken." antwortet der blonde und ich drehe mich langsam um und schaue in das besorgte Gesicht der Barkeeperin. Sie runzelt die Stirn "Während meiner Schicht ganz bestimmt nicht. Sein letzte Drink ist schon über ne Stunde her und davor hatte er auch nur einen Mojito, so zwei Stunden früher. Was vor zehn war, weiß ich nicht, aber er war höchstens angetrunken."Wow, sie hat ja wirklich ein Auge auf mich geworfen. Ich lächle sie dankbar an "Siehscht du." sage ich triumphierend und schwanke so sehr beim umdrehen, dass ich wieder mit dem Hemd des Typens Bekanntschaft mache. Wäre ich geschminkt sähe dieses schon aus wie ein Abschminktuch, denke ich und muss kichern. Gleich darauf fasse ich mir stöhnend an die Stirn und blinzele heftig um wieder zu sehen. "Was hast du dann genommen?" fragt mich der Typ. "Nichts, ich... schwöre, das hier fühlt sich einfach nur beschissen an."
"Ist dir schwindelig ?" fragt die Stimme der Barkeeperin, "hast du Kopfschmerzen?" Ich atme kurz ein, halte die Luft an und nicke, drehe mich etwas seitlich, um sie auch zu sehen
"Ja... Alles, dreht sich... und mein Kopf,... mein Kopf tut weh." Mittlerweile ist alles um mich herum nur noch ein See aus Farben und Lichtern, die mir in den Augen schmerzen."Ich glaube, es hat dir jemand etwas ins Getränk gemischt, K. O. Tropfen oder ähnliches, wahrscheinlich in das Wasser."
Was? Scheiße, dass kann doch nicht sein. Doch... Ich hab meinem Glas den Rücken zugedreht, mehrmals, als ich nach Anni Ausschau gehalten habe. Ich bin so blöd.
Ich schlage mir die Hand vor die Stirn. Aua, schlechte Idee alles dreht sich und ich stolpere gegen die Theke obwohl ich stehe, doch der Typ hält mich wieder fest. "Danke." hauche ich.
"Ich würde dich nach Hause bringen, aber meine Schicht dauert noch. Bist du mit irgendjemanden hier?" fragt mich die Barkeeperin."Nein, aber... Ich komm schon alleine...heim."
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Teen FictionA u s z u g 1 Das Licht der Straßenlaterne verschwimmt. Alles wird unscharf. Etwas tropft auf meine Wange. Ich schaue nach oben. Regnet es? Nein. Es regnet nicht. Nun tropft es auch auf meine Hand. Ich wische mir über die Wange. Ich weine? "Hey."...