Heaven:
Verstolen wische ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel und nehme Konrad noch mal in den Arm. Er schnieft neben meinem Ohr und ich streiche ihm beruhigend über den Rücken. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie verletzt und enttäuscht er sein muss...
"Weißt du, ich verstehe deine Reaktion vollkommen, ich hätte mich dermaßen abgeschossen, dass ich heute in irgendeinem Graben rum gammeln würde. Deswegen hast du dich echt gut geschlagen." Er muss schmunzeln über meinen schwachen Aufheiterungsversuch."Aber mal ernsthaft, ich glaube wenn Valentin auch nur halb so viel an dir liegt, wie dir an ihm, dann wird er seinen Fehler bitter bereuen. Ich meine wer will sich den einen Typen wie dich entgehen lassen? Groß, gutaussehend, intelligent, Veganer, blaue Augen? Ist doch der Traum von fast jedem hier auf dem Planeten!" Und da muss Konrad richtig lächeln "Danke Heaven." bedankt er sich und umarmt mich. "Und selbst wenn er nicht merkt, was für ein Fehler das war, dann brauchst du ihn nicht. Dann bist du ohne Valentin besser dran. Aber egal was Valentin macht, lass ihn auf dich zu kommen, schließlich hat er es verbockt." Konrad nickt und lässt sich zurück in die Kissen fallen."Und ich glaube, egal was zwischen euch passiert und passieren wird, die anderen sind für euch da und sie werden es verstehen." Wir schweigen, beide unseren Gedanken nachgehend und ich überlege, was ich nun am besten machen kann, damit es Konrad besser geht. Schlaf wäre glaube ich nicht schlecht, wenn ich mir so seine Augenringe anschaue. Aber ich glaube dazu ist er viel zu aufgebracht.
"Du brauchst jetzt Ablenkung." schlussfolgere ich logisch und stubse Konrad an. "Wollen wir irgendwas anschauen?"
Und gerade als Konrad nickt kommt Theo wie gerufen aus der Küche mit einem dampfenden Teller Pasta in der Hand. Er lächelt uns zu und fragt Konrad "Und gehts n bisschen besser?" der schließt die Augen und nickt, öffnet sie dann wieder und streckt die Hände nach dem Teller aus. Theo muss schmunzeln "Wenn du an Essen denkst, dann geht es dir eindeutig besser." er gibt Konrad den Teller, der sich hungrig darüber her macht. Dann verschwindet Theo wieder in der Küche und bringt zwei weitere Teller mit Pasta, ich hab gar nicht gemerkt, wie hungrig ich bin... Mein Magen knurrt laut, das Frühstück ist anscheinend schon zu lange her und ich schiebe mir schnell eine Gabel voll in den Mund. Währenddessen sucht Theo einen Film auf Netflix raus und ich kuschele mich zufriede mit der Situation an ihn. "Die Pasta ist mega lecker." lobe ich ihn mit vollem Mund und er lächelt gespielt selbstgefällig. "Tja, hab ja auch ich gemacht." gibt er an und ich muss die Augen verdrehen. Wäre mein Mund nicht mit essen beschäftigt würde ich ihm jetzt kontern. So pickse ich ihn nur in die Seite, worauf er mit einem überraschtem quiecken reagiert. Ich muss schmunzeln, dann kuschle ich mich wieder an ihn.Ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich der Handlung des Films folgen kann, was mehrere Gründe hat. Zum einen schaue ich immer wieder zu Konrad, um zu sehen wie es ihm geht, zum anderen liege ich hier zusammen mit Theo auf der Couch.
Er liegt hinter mir und hat mich mit seinen Armen umschlungen, sodass ich der 'little spoon' bin. Unsere Beine sind miteinander verwoben und mein Rücken liegt eng an seiner Brust. Ich kann jeden einzelnen seiner Atemzüge spüren. Vorsichtig malt er Kreise mit seinen Finger auf meinen Körper und hinterlässt dabei ein Kribbeln. Ich schmiege mich noch enger an ihn und kann gar nicht glauben, dass da wirklich was ist zwischen Theo und mir... Ich werfe vorsichtig einen Blick zu ihm nach hinten und als er dies bemerkt lächelt er mich liebevoll an und drückt mir einen Kuss auf den Mund. Ich seufzte leise an seinen Lippen und atme tief seinen Duft ein. Es fühlt sich zu gut an um wahr zu sein... Dann lasse ich meinen Blick wieder zurück zum Fernseher und weiter zu Konrad schweifen.
Dieser hat mittlerweile aufgegessen, ebenso wie wir und ist doch tatsächlich eingeschlafen. Er sitzt nur noch so halb und rutscht langsam seitlich an der Lehne herunter, sodass er schließlich in Embryostellung auf dem Sofa liegt.Ich bin froh, dass er schläft, denn er braucht es jetzt, da er ja heute Nacht kaum schlief und so muss er nicht ständig über Valentin nachdenken.
Plötzlich vibriert ein Handy auf dem Couchtisch und ich beuge mich vor um zu sehen ob es meins ist. Es ist nicht meins, sondern das andere, dass dort liegt und da ich weiß, dass es nicht Theos ist, schlussfolgere ich, dass es Konrads sein muss. Ich lehne mich wieder zurück als es erneut mehrmals vibriert, gefolgt von einer kurzen Stille. Dann kligelt es als ein Anruf reingeht, sodass ich mich wieder vorbeuge.
Eingehender Anruf
ValentinIch muss schlucken und blicke kurz zum schlafenden Konrad, dann drücke ich Valentin weg. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt um zu telefonieren, Konrad braucht erst mal ein bisschen Abstand. Ich schaue wieder aufs Display um das Smartphone auszuschalten, damit es nicht weiter stört. Dabei sehe ich die Nachrichten, die vorher geschickt wurden, nicht mit Absicht natürlich. Sie sind alle von Valentin. In denen, die mir ins Auge fallen, steht:
Konrad können wir reden?
Und in einer weiteren:
Geht es dir gut?
...
Es tut mir leid...Ich schalte das Handy schnell aus, damit ich nicht noch mehr lese, ist schließlich Privatsache.
Ich wende mich wieder zum Film und versuche mit meinem lückenhaften Wissen zur Handlung das Ende zu verstehen. Ein etwas zweckloses Unterfangen stelle ich nach einigen Minuten fest und kuschele mich einfach an Theo, denn so lässt sich jeder Film genießen.
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why not now? | ✅
Teen FictionA u s z u g 1 Das Licht der Straßenlaterne verschwimmt. Alles wird unscharf. Etwas tropft auf meine Wange. Ich schaue nach oben. Regnet es? Nein. Es regnet nicht. Nun tropft es auch auf meine Hand. Ich wische mir über die Wange. Ich weine? "Hey."...