Haven:
"Wegen der Sache mit Valentin, meine ich. Hat sich schon irgendwas getan?"
Konrad seufzt und schüttelt den Kopf. "Nicht so richtig, aber ich hab auch Abstand genommen. Valentin wollte zwar mit mir reden... aber ich brauch erstmal Pause von dem allen, sonst... Sonst macht es mich irgendwie kaputt, verstehst du? Es ist anstrengend..." Ich nicke und sehe ihn mitfühlend an.
"Ja, dass verstehe ich gut und nimm dir die Zeit. Die brauchst du auch." Er wirft mir ein halbherziges Lächeln zu, doch dann hellt sich sein Blick auf. "Aaabeer..." Konrad macht eine Kunstpause und ich ziehe fragend eine Augenbraue nach oben. "Ich hab es den anderen erzählt... Nur Karlotta nicht, weil ich sie die letzten Tage nicht gesehen habe. Sie wohnt ja mit Valentin zusammen. " er hält kurz inne und strahlt mich dann an. "Aber sie haben es alle gut aufgenommen und obwohl das eigentlich absehbar war, freut es mich total. Ich hatte irgendwie die befürchtet sie wären sauer, dass wir nicht früher was gesagt haben oder so. Aber sie haben alle Verständnis."
Wow, dass ist super. Nicht das ich an der Reaktion der anderen gezweifelt hätte, aber es ist gut, dass Konrad mit ihnen redet.
"Hey, spitze. Ich freu mich für dich Konrad." spontan nehme ich ihn in den Arm."Jaa..." antwortet er gedehnt, als ich ihn wieder los gelassen habe. "Aber?" frage ich daraufhin vorsichtig nach. "Naja, sie wollen auch, dass Valentin und ich miteinander reden, was ich auch verstehen kann. Es ist schon umständlich und anstrengend, für alle, wenn wir es nicht tun. Aber ich bin im Moment nicht bereit dafür, es würde mich zu sehr verletzen. Außerdem will ich nicht Valentins Spielball sein, er soll merken wie ernst das hier alles ist. Für mich ist es verdammt wichtig. "
"Nimm dir die Zeit." versuche ich hin zu bestätigen. "Ich glaube, wie du gesagt hast, braucht es die, damit Valentin merkt, dass das hier kein Spiel ist. Gleichzeitig ist es auch für dich und dein unabhängiges Selbst wichtig. Wenn du nur alles machst was andere wollen bzw. allen nachrennst, dann ist das auf Dauer ziemlich ungesund... " "Danke, Haven. Du bist ein guter Zuhörer." Konrad lächelt mir zu und drückt mich noch einmal. "Aber," ermahne ich ihn, "Du solltest irgendwann mit ihm reden, wenn du irgendeine Form der Beziehung mit ihm willst. Vor solchen Problemen sollte man nicht weglaufen." Konrad nickt bedächtig und murmelt ein abwesendes "Ich weiß."
Nach einem Moment Gedanken nachhängen grinst er mich plötzlich an und fragt "Und was ist mit dir und Theo?" Ich werde rot und schlage mir schnell die Hände vors Gesicht. Peinlich...
"Naja..." nuschle ich zwischen meinen Fingern hindurch, "ich mag ihn...?" Meine Stimme trieft nur so vor Unsicherheit und was eine Aussage hätte sein sollen, klingt wie eine Frage. Konrad kann sich ein Lachen nicht verkneifen, "Ach komm, jeder Blinde sieht, dass du ihn magst." Mögen ist wohl untertrieben... Vorsichtig linse ich durch meine Finger zum grinsenden Konrad, als plötzlich die Tür zum Gang aufgerissen wird."Theo kommt." verkündet Nils lauthals. "Er ist grad mit dem Auto hergefahren. Versteck dich schnell in seinem Zimmer, dann können wir ihn überraschen." Er zwinkert mir zu. Ich stehe vom Sofa auf und als ich mich für seinen Geschmack zu langsam zu Theos Zimmer bewege wedelt er ungeduldig mit den Händen und macht "Husch, husch." Ich muss lachen und schlüpfe schnell in Theos Zimmer und schließe die Tür hinter mir.
Dann stehe ich mit klopfendem Herzen in seinem Zimmer und überlege wo ich mich am besten hinstellen soll.
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why not now? | ✅
Teen FictionA u s z u g 1 Das Licht der Straßenlaterne verschwimmt. Alles wird unscharf. Etwas tropft auf meine Wange. Ich schaue nach oben. Regnet es? Nein. Es regnet nicht. Nun tropft es auch auf meine Hand. Ich wische mir über die Wange. Ich weine? "Hey."...