16.

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Haven:

Schweigen.

Ich räuspere mich. Mir ist das alles nun doch etwas unangenehm.

"Wow..., dass ist echt krass. Danke schön, dass du so offen mir gegenüber bist. Ich hab mir über mein Geschlecht nicht mal ansatzweise soviele Gedanken gemacht. Und ich hätte nicht gedacht, dass Kleidung dabei eine so große Rolle gespielt hat, aber es macht Sinn. " er schweigt nachdenklich.
"Danke fürs zuhören. " Ich schaue nun endlich wieder in seine Augen und sehe sein warmes Lächeln. "Kein Problem, ich hab schließlich gefragt und weißt du... Ich mag dich irgendwie echt gerne, deshalb bin ich froh, dass du mit mir so offen sein kannst."
Ich spüre wie ich rot werde und es ist nicht der Alkohol... "Ich mag dich auch..." Ich lächle schüchtern zu ihm auf, seine Augen glänzen im fernen Licht der Stadt und er neigt seinen Kopf leicht nach vorne bis seine Stirn an meiner ruht.

"Weißt du..." fängt er an und schließt dann seine Augen um sich zu sammeln. "Ich bin in der Vergangenheit schon oft in Beziehungen verletzt geworden, weil ich mich zu "schnell" auf sie einlasse und mich ihnen komplett hingebe. Aber leider waren meine Exfreundinen nicht mit der selben Einstellung bei der Sache und für einige war es nur ein "Spiel", weil ich irgendwie interessant war für sie. Ich bekam meistens dann ernsthafte Gefühle wenn sie schon wieder gelangweilt waren von "Softboy"." er hält kurz inne. "Deswegen versuche ich eigentlich mich nicht so schnell auf neue Leute einzulassen... Aber..." er öffnet seine Augen und schaut mich an, sodass ich die Tränen in seinen Augen glizern sehe. "Beid dir fühl ich mich einfach so wohl, ich kann gar nicht anders als bei dir zu sein. Du ziehst mich an wie ein verdammter Magnet und ich bin eine winzige Stecknadel, die queer über den Schreibtisch zu dir fliegt." er lacht ironisch auf und schließt wieder seine Augen.

Ich hebe meine Hände zu seinem Kopf und nehme sein Gesicht dazwischen, hebe es an.
"Hey, ich fühle mich genau so... Du betrittst den Raum und meine Augen kleben an dir, meine Gedanken drehen sich andauernd um dich, egal wo du bist. Weißt du wie gruselig das ist? Als wäre ich abhängig von dir, obwohl ich dich erst seit Samstag kenne." Er legt seine Hände über meine und ein kleines Lächlen schleicht sich auf seine Lippen. Oh Gott, dass alles ist irgendwie meega schnulzig, aber ich meine es ist wirklich irgendwie so. "Oh, man. Und ich kann mir nicht mal vorstellen, dass du langweilig werden solltest, wenn dann werde ich dir zu langweilig." Nun schaut er mich endlich wieder an. "Und ich werde dir sicher nicht weh tun, egal was ist, ich bin für dich da okay?"
Und mit diesen Worten neige ich meinen Kopf nach unten gebe ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen. Nur ein kurzes Streifen, eine leichte Berührung und sie jagt ein Kribbeln durch meinen ganzen Körper.

Ich halte die Augen geschlossen, was hat mich da den geritten? Ich weiß ja, dass Theo etwas für mich empfindet, aber er hat mir gerade gesagt, dass er versucht alles langsam anzugehen und was mach ich? Ich könnte mir glatt eine scheuern, als ich seine Hände an meinem Gesicht spüre.
Ich öffne die Augen und er blickt mich an, offen, überrascht und mit Zuneigung im Blick. Dann legt er eine seiner Hände in meinen Nacken und zieht meinen Kopf zu sich herunter, sodass sich unsere Lippen wieder treffen.

Vorsichtig zu erst berühren sich unsere Lippen und erneut strömt ein warmes Gefühl durch mich, ein Kribbeln erfüllt mich und ich drücke mich enger an ihn. Lasse eine Hand in seinen Nacken wandern, die andere ruht auf seiner Brust und schlinge meine Beine enger um seine Hüfte. Langsam bewegen sich unsere Lippen leidenschaftlicher, mir wird heiß, unsere Bewegungen werden unkontrolliert und ich spüre die Luft zwischen uns knistern. Theo richtet sich auf und dreht uns zur Seite, legt mich auf die Schaukel und beugt sich über mich. Ich muss ein stöhnen unterdrücken, als er beginnt von meinem Mund abzulassen, um meinen Hals zuküssen, direkt unter meinem Ohr.

Verdammt. An dieser Stelle bin ich sowas von empfindsam, nur ein Hauch von ihm dort, beschert mir Gänsehaut. Als er beginnt seine Lippen auf die Haut zudrücken entwischt mir das Stöhnen doch und ich beiße mir ertappt auf die Unterlippe. Theo schmunzelt an meinem Hals und drückt mir noch einen Kuss auf, dann stützt er sich mit einer Hand neben mir ab und betrachtet mich aus einem Stückchen Entfernung. "Ich glaub wir sollten aufhören... Wir sind beide betrunken und ich will dich nicht ausnutzten." Ich nicke, klar, aber trotzdem will ich ihn bei mir haben und so ziehe ich ihn wieder zu mir runter, diesmal lasse ich meinen Atem über seinem Hals wandern und küsse die Stelle unter seinem Ohr. Dann lasse ich wieder von ihm und schaue ihn an. "Danke." ich lächle ihn an und er erwiedert sanft, "Nein, danke dir."

Er setzt sich wieder aufrecht hin und ich bette mein Kopf in seinem Schoß, seine Finger spielen mit meinem Haar, massieren angenehm meine Kopfhaut und mir fallen die Augen zu.

Ich wache auf, weil ich eine Stimme höre, ist es Nils?
"Die anderen gehen jetzt, Theo. Kommst du dich verabschieden?"
"Ne, ist grad n bisschen schwer, aber sag ihnen von mir tschüss und danke fürs kommen."
"Klar. Mache ich."
Eine Tür quitscht und alles wird wieder still, ich drifte wieder zurück zum Schlaf.

"Hey... Hey, Haven."
"Macht nix, lass ihn einfach weiter schlafen, ich sag ihm, dass du da warst, Anni."
"Oke danke... Pass auf ihn auf Theo."
Ich kuschle mich tiefer in meine Decke zurück.

Am Rand meines Bewusstseins nehme ich wahr, wie ich hoch gehoben werde und meine Arme und Beine in der Luft baumeln. Doch ich werde an eine warme Brust gedrückt.

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