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"Deine Anmachen bringen mich irgendwann dazu, mich in diesem Bach zu ertränken!", murrte er, doch auch wenn er es verstecken wollte, zeichnete sich ein kaum erkennbares Lächeln auf seine Lippen, als er seine Augen wieder schloss.

Ich lächelte verschmitzt über seine Art und ließ mich wohl zu seiner  Verwunderung neben ihn fallen.

Den Saft legte ich uninteressiert zur Seite, zog meine Beine an mich und legte die Arme locker darüber, während mein Blick in den wolkenlosen Himmel schweiften.

"Du wirst mich nicht so schnell in Ruhe lassen, nicht war?", fragte Jungkook so, als hätte er es sich schon selber beantworte, doch ich schüttelte dennoch mit dem Kopf und fragte stattdessen: "In der Stadt kann man eher weniger einfach in Ruhe sitzen, ohne jeglichen Stress, ohne Autolärm, oder?"

Langsam öffnete Jungkook seine Augen und hauchte uninteressiert:"Es gibt bestimmt auch ruhige Orte in der Stadt, aber ich war nur selten draußen."

"Was hast du sonst so gemacht?", fragte ich neugierig und sah zu, wie er ich erhob und im Schneidersitz saß. Sein Blick war auf das Gras gerichtet, als er erzählte:"Ich habe viel geschlafen, gezeichnet, gelernt, oder Musik gehört. Alles war mich abgelenkt hat."

"Von was abgelenkt?", wollte ich wissen, bekam jedoch keine Antwort. Jungkook ignorierte meine Frage gekonnt, als hätte er sich nicht gehört, weswegen ich davon abließ.

"Denkst du wirklich, ich würde dir alles erzählen? Ich kenne dich nicht, du kennst mich nicht und es kann dich einen Scheiß interessieren, wie mein Leben in der Stadt aussah!", fuhr er mich dann plötzlich an und erschrocken sah ich zu ihm rüber.

Er hatte seinen Kiefer angespannt und in seinen Augen blitze Unzufriedenheit, während er in seiner Hand wieder ein Gänseblümchen hielt und die weißen Kronblätter abzupfte.

"Dein Leben in der Stadt, kann mir wirklich egal sein", meinte ich bloß ruhig,  merke wie Jungkook mich keines Blickes würdigte,"aber mich interessiert dein Leben, hier im Dorf. Denn ich will ein Teil davon sein!"

Ich sah ernst zu dem Jüngeren rüber, welcher gerade das letzte Blatt von dem armen Blümchen gezupft hatte und schweigend darauf sah.

"Warum versuchst du dich so aufzuzwingen? Merkst du nicht, dass ich absolut keine Lust habe, was mir dir oder deinen Freuden zutun zu haben!?"

Ich sah in die stumpfen Augen von Jungkook, er sah mich voller Kälte an und ich schluckte leer.

"Ich weiß auch nicht", gestand ich tonlos, "aber du wirkst so auf mich, als würdest du gerne Freunde haben."

Ich hatte meinen Blick lange zum Himmel gerichtet, wartete geduldig auf eine Antwort von Jungkook, auch wenn er mich anmachen würde, doch es kam nichts.

Beinahe fragend sah ich zu Jungkook und stockte, als ich seinen ertappte Blick sah, die Augen, welche so wirkten, als hätte ich ihn beinahe bloßgestellt. Wie er sein Mund schloss, nicht wissend, was er sagen soll und schließlich nur bedrückt zu Boden sah.

Ich wollte ihn nicht ärgern, nicht jetzt und war bereit ihn für heute in Ruhe zu lassen, als er hauchte:"Merkt man mir an, wie erbärmlich ich bin..."

"Erbärmlich nicht, aber einsam", gestand ich meine Gedanken und wie er auf mich wirkte.

Ich hörte ihn nur leise seufzen, es hatte etwas Schweres an sich und stumm saßen wir da, es war das beste wenn ich jetzt einfach schweige.

"Du liebst das Landleben sehr", stellte Jungkook fest und ich erklärte:"Ich kann mir kein besseres Leben vorstellen!"

Verstehend nickte der Jüngere und haperte kurz mit sich, bevor er sich verlegen dazu überwand mich zu fragen:"Würdest du dir Zeit nehmen, um mir zu zeigen, was das Leben hier so toll macht? Ich würde mein Leben gerne auch so lieben, wie du es tust..."

Ich brauchte gar nicht zu überlegen, da stimmte ich zu und beschloss Jungkook zu zeigen, was mein Leben hier ausmachte. Und die Hoffnung in mir, dass er das Leben ebenfalls lieben lernt, stand an oberster Stelle. Dies wird wohl mein Ziel in den nächsten Wochen sein.

Jungkook zu zeigen, wie toll das Leben hier sein kann!

𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt