Ich sah kurz noch zu meiner Oma rüber, bevor ich auf ihn zuging und mich neben ihn auf die Bank setze, dabei kein Wort sagte, weil ich ihn nicht stören wollte.
"Kann es sein, dass du mich verfolgst?"
Überrascht sah ich zu ihm rüber, wie er langsam seine Augen öffnete und mich stumm musterte.
Ich legte ein unschuldiges Lächeln auf meine Lippen, kratze mich leicht am Nacken und fragte schmunzelnd:"Wie kommst du darauf, ich kann doch auch einfach kommen, um mich mit Gott auszuquatschen."
Skeptisch sah er mich an und mir war bewusst, dass ich sofort aufgeflogen war. Doch hatte ich überhaupt versucht, es zu verheimlichen?
Er seufzte schwer und schüttelte den Kopf, wobei er sagt:"Sorry, aber du wirkst wirklich überhaupt nicht, wie jemand, der sich freiwillig hier hinsetzt."
Da kannte er mich wohl schon gut genug, dachte ich grisend und fragte interessiert:"Sitzt du denn freiwillig hier, oder wurdest du hier hin verschleppt?"
Lässig lehnte ich mich dabei mit dem Arm nach vorne auf die Bank und drehte mich seitlich zu ihm, um ihn weiter ansehen zu können.
"Ich bin freiwillig hier", was seine knappe und wohl ehrliche Antwort, weswegen ich fragend die Augenbrauen hob:"Du bist also gläubig?"
Sanft schüttelte er den Kopf, wobei ihm seine schwarzen Haare ins Gesicht fielen und ich nur fragend zu ihm sah.
Er legte leicht den Kopf in den Nacken und sag hoch, als ich sah, wie er kurz schluckte und erklärte:"Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, aber ich hoffe es und ich hoffe, dass er meine Sorgen und Bitten hört..."
"Sorgen und Bitten?"
Ich wusste einfach nicht was er meinte, es war, als würde er in Rätseln sprechen und es schien so, als würde er sie nicht aufdecken wollen.
Denn plötzlich hatte er einfach nur ein sanftes Lächeln auf den Lippen, sah mich intensiv an und ich erschauderte fast, bei seinen Augen, welche so viel Schmerz zeigten. Er sah unfassbar gequält aus, während er sein Lächeln erzwang und mir absolut nichts einfiel, was ich hätte sagen können.
Ich war wie erstarrt und sah nur stumm dabei zu, wie er sich erhob und langsam aus der Kirche schlenderte, dabei kein einziges Mal zu mir zurück sah.
Er ließ mich einfach zurück und ich seufzte angestrengt aus, ließ dabei den Kopf nach hinten fallen und sah hoch zur bemalte Decke.
"Dieser Junge macht mich noch verrückt", sagte ich zu mir selber und beschloss ebenfalls aufzustehen.
Meine Beine führten mich zu meiner Großmutter, welche mich nun auch entdeckte und verwundert fragte, was ich hier mache. Sie weiß natürlich, dass ich niemals freiwillig hier sein würde, weswegen ich ihr alles erklären und sie begann schultbewusst zu nicken.
"Ich vergesse die Zeit immer, wenn ich hier bin! Dann lass uns nach Hause gehen und Opa nicht länger allein lassen!", beschloss sie und verabschiedete sich von ihrer Freundin.
Draußen war es langsam schon dunkel, aber wir wussten den Weg nach Hause sowieso auswendig, da störte es auch nicht wenn es dunkel ist.
Ich sprach allerdings nicht wirklich mit meiner Oma, da mir Jungkook nicht aus dem Kopf gehen wollte und ich mich fragte, was ich als nächstes mit ihm machen soll...
Meine Oma bemerkte, dass ich nicht ganz anwesend war und fragte neugierig was los sei.
Ich sah sie erst überrascht an, aber erklärte schließlich seufzend:"Du weißt ja, dass vor kurzem neue Leute hierher gezogen sind. Eine Frau mit ihren Sohn. Ich möchte ihm zeigen, dass das Leben auf dem Dorf toll ist, aber mir fällt gerade nichts ein, was ich ihm zeigen könnte."
Niedergeschlagen ließ ich mein Kopf hängen und seufzte lautstark, doch dann hatte meine Oma einen grandiosen Einfall.
"Du könntest mit ihm bei uns Erdbeeren pflücken. Momentan ist die beste Zeit dafür, die Erdbeeren sind prächtig gewachsen und sowas konnte er wahrscheinlich nicht in der Stadt machen."
Begeistert nickte ich und legte liebevoll einen Arm um meine Großmutter und posaunt:"Du bist wirklich die Beste! Das ist eine tolle Idee!"
Gemeinsam lachend liefen wir weiter zurück und ich trug durchgehend ein Grinsen auf den Lippen.
Morgen wird ein toller Tag, dachte ich zufrieden und konnte es kaum abwarten, Jungkook zu zeigen, wie schön unsere Erdbeerfelder sind!
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𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]
Fanfictionᵃᵇᵍᵉˢᶜʰˡᵒˢˢᵉᶰ! "Dir wird nur wehgetan, mein Gänseblümchen..." Man meint immer im Dorf würde nichts los sein, das kann Taehyung aber ganz und gar nicht bestätigen. Er lebt seit seiner Geburt in dem selben kleinen Dorf, kennt jeden dort und ist glückl...