𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]

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Kurz war ich überrascht von der Frage, wusste nicht genau warum er das wissen will, meinte dann aber schließlich leicht beschämt:"Nicht wirklich, ich war grausam schlecht in der Schule, die meisten Lehrer mochten mich nicht und jede Sekunde,  die ich in diesem deprimierenden Gebäude saß ,dachte ich nur, wie ich mein Leben mit jeder Sekunde dort verschwende. Auch der ganze Leistunsstress war mir zu viel, ich bin einfach nicht für Schule gemacht, denke ich..."

Jungkook nickte verstehend, sah aber nicht zu mir, sonder einfach verträumt in die Ferne, so als würden seine Erinnerungen ihn in eine ganz andere Welt ziehen.

"Ich mochte meine Schulzeit", begann er dann plötzlich zu erzählen und interessiert hörte ich zu," vor allem die Mittelstufe. Damals war mein Leben noch perfekt, habe ich das Gefühl..."

Ich lachte etwas spöttisch auf und lehnte mich zurück, als ich meinte:"Wahrscheinlich war es nur dein Gefühl, denn das Leben ist nie perfekt. Manchmal merkt man es nur einfach nicht, es wird eben durch gute Zeiten verdrängt."

"Also findest du dein Leben nicht perfekt? Es wirkt immer so..."

Schmunzeldn schüttelte ich den Kopf, auf seine Frage hin.

Ich ließ mich endgültig nach hinten fallen, sah starr nach oben und atmete tief durch.

"Nein, ich finde mein Leben nicht perfekt. Wenn ich zusammen mit meinen Eltern, hier bei meinen Großeltern leben könnte, alle zusammen, jeden Tag mit ihnen zusammen lachen könnte. Immer mit ihnen reden, wenn mich was bedrückt. Ihnen zeigen, wer ich bin, was aus ihrem kleinen Jungen geworden ist und ich ihnen immer sagen könnte, wie sehr ich sie liebe. Dann wäre mein Leben perfekt. Aber es geht nicht. Meine Großeltern haben hier ihren Platz, meine Eltern in der Stadt. Sie müssen dort arbeiten, ansonsten könnten sie meine Großeltern, mich und sich selber nicht finanzieren. Zwar arbeiten wir auf unseren Erdbeerfeeld auch, aber das Geld würde nie reichen, wenn meine Eltern nicht so hart arbeiten würden. Ich habe lange Zeit nicht gewusst wo mein Platz ist. Ich liebe sowohl meine Großeltern, wie meine Eltern, aber ich musste mich entscheiden, wo ich leben will und habe mich für das Dorf entschieden..."

Jungkook schwieg wie so oft, er ließ sich alles durch den Kopf gehen, während ich meine Augen entspannt schloss und ein unscheinbares Lächeln meine Lippen formte.

"Trotzdem liebe ich mein Leben. Wenn es perfekt wäre, würde ich mich bestimmt zu Tode langweilen", lachte ich leicht auf, doch Jungkook konnte dieses Lachen nicht erwidern, er wirkte bloß ganz bedrückt, als er tonlos hauchte:"Lieber zu Tode langweilen, als gequält zu Leben..."

Ich verstand nicht was genau er damit meinte, aber was ich wusste war, dass ich ihn nicht darauf ansprechen sollte. Jungkook war sensibel, dass wusste ich mittlerweile. Er erzählte wenn er sich dafür bereit fand, davor wird man nichts aus ihm raus bekommen und dies akzeptierte ich.

Ich bin mir sicher, irgendwann wird er sich schon noch öffnen, wenn er will. Und ich kann jetzt schon versichern, dass ich dann mit einem Lächeln auf den Lippen, beriet bin, ihm zuzuhören, so lange wie er mich braucht...

"Ich glaube ich gehe langsam", brachte der Jüngere raus, nachdem wir noch eine Weile saßen und einfach schwiegen.

Ich erhob mich mit einem leisen Keuchen und sah zu ihm hoch, da er schon aufgestanden war und sich etwas dreckig von der Hose klopfte.

"War es ein schöner Tag für dich?", fragte ich und Jungkook sah zu mir runter, während er bloß meinte:"Es war in Ordnung."

Kopfschüttelnd schmunzelte ich über seine stumpfe Antwort, sah ihm aber überrascht hinterher, als er beiläufig sagte:"Kannst mich aber gerne öfters abholen!"

"Mit Vergnügen!", kam es über meine Lippen und glücklich ließ ich mich wieder zurückfallen.

Jungkook war wirklich ein besonderer Junge, so wie keiner, den ich kannte. Und diese Art machte ihn anziehend. Ich bin mir sicher, in Zukunft werden wir noch genügend Zeit miteinander verbringen und vielleicht werde ich immer mehr erfahren, was für ein Mensch dieser Junge ist, was für Gedanken er hat. Ich freue mich bereits darauf.