"Für was sind die Körbe?", fragte Jungkook irritiert und zeigte auf die zwei Körbchen in meinen Händen.
Ich grinste ich bloß an und trällerte:"Lass dich überraschen~"
Aus dem Augenwinkel erkannte ich noch wie er die Augen verdrehte, schließlich aber doch die Haustür schloss und mir folgte.
Heute war ein sonniger Tag, es wird also etwas anstrengend auf dem Feld die Beeren zu pflücken, aber das ist noch lange kein Grund für mich mein Plan zu känzeln.
Ich sah zurück zu Jungkook, welcher müde gähnte und seine Hände in die Taschen seiner Jeans steckte. Heute trug er auch bloß ein weißes Shirt, wodurch seine bleiche Haut zum Vorschein kam. Er geht wohl wirklich seltene in die Sonne, dabei würde ihm eine leicht gebräunte Haut bestimmt stehen.
"Wieso starrt du so?", brummte er heiser, sah dabei aber zur Seite und nicht zu mir, weswegen ich bloß schmunzelte und sagte:"Weil du so gut aussiehst."
Seine dunklen Augen schielten leicht zu mir, bevor er den Blick wieder abwandte und schweigend weiter lief.
Ich beließ es dabei und quatschte Jungkook den ganzen Weg über voll, mit belanglosen Themen. Er hörte mir aber stumm zu, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er mir überhaupt zugehört hat, oder doch nur verträumt in die Gegend gestarrt hat.
"Na, schon ein Plan was ich mit dir vorhaben?!", fragte ich spielerisch und stupste den Jüngeren an der Schulter an, weswegen er nur unzufrieden brummte und murmelte:"Erdbeeren pflücken?"
"Bingo!", strahlte ich übers ganze Gesicht und drückte ihm ein Korb in die Hand, als ich ihn mit aufs Feld zog und erklärte:"Meinen Großeltern gehört das Feld, wir verdienen so etwas Geld."
Stumm nickte der Schwarzhaarige und blieb ratlos stehen, als wir zwischen den ganzen leckeren Erdbeeren standen.
"Also habt ihr euch gedacht, ihr holt mich als billigen Arbeiter?", hakte er skeptisch nach, was ich mit einem rauen Lachen, kopfschüttelnd beantwortete.
"Nein, ich wollte bloß etwas Zeit mit dir verbringen und außerdem habe ich als Kind nichts lieber getan, als Erdbeeren gepflückt. Versuch es wenigstens", bat ich ihn und seufzend hockte er sich zu mir runter.
Zufrieden erklärte ich ihm, woran man erkennt, dass die Erdbeeren gepflückt werden können und stumm begann er damit. Er sah nicht begeistert aus, aber ebenso nicht abgeneigt, weswegen ich summend meinen Korb füllte.
Fragend sah er zu mir, als ich ihm eine Erdbeere hinhielt und ich grinsend sagte:"Probier mal, die sind unfassbar köstlich!"
"Ich bin Fructose intolerant", sagte er stumpf und sah mich ausdruckslos an, weswegen ich schmunzelte und jammerte:"Ach komm, Jungkook! Probier doch und hör auf, alles mit einer Ausrede abzuwehren!"
Er seufzte kaum hörbar und eigentlich hatte ich schon aufgegeben, da beugte er sich leicht vor und biss in die Erdbeere.
Langsam wich er wieder zurück, kaute etwas und schluckte schließlich mit den Worten:"Sie ist ganz süß."
Zufrieden und gleichzeitig stolz nickte ich und aß den Rest der Erdbeere auf.
"Aber das mit der Fructose war keine Ausrede", meinte er dann und fassungslos sah ich ihn an, während ich mir die nächste in den Mund stopfte.
"Echt nicht?!", fragte ich mit panischen Ton und brachte ihn so zum schmunzeln.
Lächelnd sah er mich an, seine Augen hatten ein amüsiertes Glänzen in sich, als er erklärte:"Keine Sorge, von einer Erdbeere wird schon nichts passieren."
Unüberzeugt nickte ich zögernd und machte so wie Jungkook weiter. Wir füllten unsere Körbe, während ich immer wieder über die Felder schwärmte und Jungkook mir stumm zuhörte.
Als die Körbe dann fast voll waren, gingen wir zu mir nach Hause. Ich erkläre Jungkook, dass er die Erdbeere gerne mit nach Hause nehmen kann und ich meinen Korb eben bei meiner Großmutter abgebe.
Jungkook folgte mir ins Haus und sah sich unauffällig um.
Meine Großmutter fand ich ihm Wohnzimmer, wo sie die Schränke putze und uns überrascht ansah.
"Das ist Jungkook", erklärte ich und meine Großmutter nickte verstehend, während sie ein herzliches Lächeln trug und auch Jungkook begrüßte, welcher das nur schüchtern erwiderte.
"So viele Erdbeeren habt ihr gesammelt? Wenn ihr wollt, kann ich daraus einen schönen Erdbeerkuchen machen!", sagte sie und ging mit einen Korb schon Richtung Küche.
Ich wollte gerade erwähnen, dass Jungkook den nicht essen kann, da stoppte er mich und sagte bloß:"Darüber würde ich mich sehr freuen!"
Lieblich lächelte er meine Großmutter an, welche nur vorschlug, dass ich Jungkook mein Zimmer zeigen kann und ich kam mir beinahe wie ein Teenager vor, welcher zum ersten Mal einen Freund mit nach Hause bringt...
Doch ich seufzte bloß leise und zog Jungkook mit nach oben in mein überschaubares Zimmer.
Es war wirklich nicht groß, hier stand bloß mein Bett, Schrank und eine kleine Kommode rum. Mehr passte in den Raum nicht rein, doch es reichte für mich und ich mochte es, dass ich vom Bett aus raus schauen konnte.
Jungkook stand im Zimmer und sah sich stumm um, er sah sich jedes noch so kleine Detail an und ich schmiss mich auf mein weiches Bett.
Kurz starrte ich bloß an die Decke und merkte, wie eine Stille einkehrte, die Jungkook allerdings unterbrach.
"Sind das deine Eltern?", fragte er und hielt ein Bild in den Händen, worauf ich, meine Großeltern und meine Eltern waren.
Lächelnd nickte ich und sah Jungkook an, welcher bloß das Bild in seinen Händen anstarrte.
"Ihr alle sehr wirklich aus, wie eine glückliche Familie", hörte man es tonlos von ihm und ich wurde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt. Allerdings war mir bewusst, dass ich nicht fragen sollte, was ich dann auch nicht tat und stattdessen auf meinem Bett sitzen blieb.
"Ich habe leider kaum Bilder von meinen Eltern und mir. Nur welche von früher", erzählte er dann plötzlich und ich sah überrascht zu ihm auf.
Mir ist schon aufgefallen, dass sein Vater nicht bei ihm lebt und ich fragte mich auch warum dies so ist. Bis jetzt habe ich mich allerdings nicht getraut zu fragen. Bis jetzt...
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𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]
Fanfictionᵃᵇᵍᵉˢᶜʰˡᵒˢˢᵉᶰ! "Dir wird nur wehgetan, mein Gänseblümchen..." Man meint immer im Dorf würde nichts los sein, das kann Taehyung aber ganz und gar nicht bestätigen. Er lebt seit seiner Geburt in dem selben kleinen Dorf, kennt jeden dort und ist glückl...