𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]

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Jungkook habe ich zuletzt vor zwei Tagen gesehen, er meinte er würde die nächste Zeit beschäftigt sein und zeitgleich hat er sich auch auf der Arbeit freigenommen. Immer wenn ich frage, weicht er allerdings aus, also weiß ich nicht genau was los ist, kann es mir aber natürlich denken. Es muss etwas mit seinen Eltern zutun haben und es macht mich traurig, verletzt mich vielleicht sogar, dass er sich immer noch nicht ganz öffnet.

Es ist sein gutes Recht, natürlich, ich will mich auch nicht aufzwingen, aber ich liebe den Jungen, ich will ihm zur Seite stehen wenn es ihm nicht gut geht, will ihm helfen, bei ihm sein...

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr belastet es mich. Ich sollte mich etwas ablenken. Schnell war es beschlossen, ich hab die anderen gefragt, ob sie Zeit habe und machte mich auf den Weg.

Jimin würde später auch bei Namjoon und den anderen auftauchen, ich werde jetzt schon vorbeischauen. Es war schon dunkel, leichter Regen nieselte auf mich herab, weswegen ich mich etwas beeilte und schneller als geplant ankam. Dies störte aber niemanden und herzlich wie immer wurde ich von Hoseok begrüßt, welcher mir die Tür öffnete.

"Na, wo haste denn dein Freund gelassen?", fragte er grinsend und traf ins Fettnäpfchen, weswegen ich wohl etwas bedrückt schaute, denn sofort legte sich auch seine Laune und er fragte besorgt:"Hey, alles gut bei dir?"

Ich seufzte leise und meinte bloß:"Ja, alles gut. Ich will einfach einen freien Kopf bekommen."

Hoseok nickte, schloss die Tür und ging gemeinsam mit mir ins Wohnzimmer, wo ich leicht schmunzelnd den Kopf schief legte und gestand:"So scheiße sieht die Tapete gar nicht aus."

"Natürlich nicht, habe ich immerhin ausgesucht!", lachte Hoseok und schmiss sich mit mir auf das Sofa. Man hörte Schritte und wenige Sekunden später trat Namjoon mit Yoongi ins Zimmer. Der eine hatte die Snacks parat, der andere den Alkohol, doch irgenwie war mir nicht nach trinken, auch wenn ich meinen Kopf frei bekommen wollte, ich hatte das Gefühl, der Alkohol wird mir diesmal nicht dabei helfen...

"Ich dachte Jungkook, wäre auch dabei", schnitt nun auch Namjoon das Thema an und ich musste mir verkneifen genervt zu seufzen.

"Ne, er ist heute nicht dabei!", gab ich etwas bissig von mir und mir entgingen natürlich nicht die Blicke der anderen, welche sich teils fragend, teils besorgt musterte.

Doch ich ging nicht weiter darauf ein und dachte auch nicht über Jungkook nach. Wenn er mein, anders beschäftigt zu sein, sodass er sich nicht mal richtig bei mir melden kann, werde ich mir auch nicht ständig einen Kopf um ihn machen. Er wird schon allein klar kommen, immerhin versucht er dies ja auch.

Kurz fiel mir Yoongis Blick auf, er sah beinahe so aus, als könnte er schon genau ahnen was los ist, doch er sagte nichts und griff lediglich nach den Chips.

Hoseok machte etwas Musik im Hintergrund an, während er und Namjoon quatschten. Zwar wollte ich mich in dem Gespräch beteiligen, doch hatte gleichzeitig nicht wirklich Lust dazu, weswegen ich den beiden nur halb zuhörte.

Nach einer Weile stand ich auf und ging in die Küche, um mir was zu trinken zu holen. Deprimiert griff ich nach dem Glas im Schränkchen als ich es fast fallen ließ, da ich gar nicht mitbekommen habe, wie mir Yoongi gefolgt ist.

Er ging allerdings nur still zum Kühlschrank und holte eine Cola raus. Fragend sah er mich an, als er sie mir entgegen hielt und ich sie bloß dankend ergriff. Weiterhin war eine kühle Stille im Raum, ich hatte nicht wirklich das Bedürfnis zu sprechen und Yoongi normalerweise auch nicht, doch diesmal sagte er:"Nur weil er dir nicht alles erzählst, solltest du dir nicht so einen Kopf machen."

Erstaunt sah ich ihn an, stockte sogar in meiner Bewegung und fragte bloß perplex:"Woher weiß du-"

Er unterbrach mich und erklärte ruhig:"Ich kenne dich mein Leben lang, ich weiß wie die anderen, wenn was nicht mit dir stimmt. Außerdem habe ich ne gute Menschenkenntnis, ich kann ahnen was bei euch beiden los ist."

Entmutigt stellte ich die Cola ab und murmelte:"Du wusstest schon immer, wenn was nicht stimmt..."

"Willst du dich ausquatschen? Die anderen sind beschäftigt, ich kann dir zuhören", fragte er mit einem sanften Ton und ich starrte bloß auf das halb befüllte Glas. Mit Yoongi konnte ich immer gut über meine Sorge rede, er war ein guter Zuhörer, also tat ich es diesmal auch wieder.

Ich erzählte ihm was los war, nicht so detailliert, aber so, dass er wusste was mein Problem ist und warum es mir nicht so gut geht. Er hörte geduldig zu. lehnte sich gegen den Kühlschrank und wartete bis ich fertig war.

"Nimm dir sein Verhalten nicht zu Herze. Ich glaube, er ist wie ich. Behält lieber alles für sich, versucht allein damit klar zukommen, um andere nicht zu belasten."

"Aber gerade, dass belastet mich doch! Ich bin durchgehend am nachdenken, wie ich ihm helfen kann und frage mich was ich tun kann, damit es ihm besser geht!", jammerte ich halb und ließ deprimiert die Schulter hängen.

Yoongi trat ein Schritt an mich rann und trug ein kleines aufmunterndes Lächeln auf den Lippen, während er sagte:"Hab Geduld, er vertraut dir, immerhin hat er sich dir schon geöffnet und seine Situation erklärt. Bestimmt wird er zu dir kommen, wenn er nicht weiter weiß. Du solltest ihn nicht unter Druck setzten oder sauer sein, dann wird er bestimmt ganz abblocken. Warte einfach ab und denk auch ein bisschen an dich. Wenn du so weiter machst, wird diese Beziehung nur eine große Last, dass willst du ja auch nicht."

"Natürlich nicht", sagte ich leise und schwieg einen Moment, biss sich meinen Blick hob und Yoongi dankend ansah,"es hilft echt immer wieder, mit dir zu reden."

Leicht lachte er auf und ging wieder an mir vorbei, wobei er bloß meinte:"Kein Ding, dafür bin ich gerne da!"