"Ist es echt in Ordnung, wenn du ständig bei mit pennst?"
"Klar, meine Mutter findet es toll und außerdem ist die heute eh nicht da."
Überlegend musterte ich Jungkook, welcher bloß mit gelangweilten Blick neben mir lief.
Gestern schon, hat er bei mir übernachtet und wollte es heute wieder tun, weswegen wir ein paar Sachen von ihm holen.
Heute war es etwas kälter draußen, es sah nach Gewitter aus und wir wollten uns beeilen, damit wir schnell wieder zurück sind.
"Wo ist deine Mutter denn?", fragte ich unüberlegt und bekam genervt zu hören:"Keine Ahnung, sie meinte sie fährt in die Stadt, aber locker trifft sich sich bloß mit meinem Vater!"
Es besorgte mich immer mehr, wie sich das ganze entwickelt und vor allem wie Jungkook darauf reagiert. Natürlich, es ist klar dass ihn sowas belastet, aber er ist durchgehend gereizt, sein Blick trieft vor Hass und manchmal weiß ich nicht, ob ich lieber meine Klappe halten soll, oder ihn trösten...
Mir wird immer mehr bewusst, dass ich absolut keine Ahnung habe, wie ich so mit ihm umgehen soll. Als er hierhin gezogen ist, wollte ich ihm unbedingt zeigen, wie toll das Leben ist, es ist mir leicht gefallen, ihn glücklich zu machen, aber jetzt plagt mich durchgehend die Angst, von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten. Ich will doch bloß, dass alles gut wird...
"Tae, du überlegst zu viel. Sei einfach wie immer."
Ertappt sah ich Jungkook ab, welcher zu mir schielte und ich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen zwang, während ich gestand:"Es fällt mir momentan ziemlich schwer, wie immer zu sein."
"Man merkt's", brummte er und blieb stehen, drehte sich zu mir und hob einen Finger, womit er mein Mundwinkel hoch zog und sagte,"aber ich vermisse dein Lächeln."
Kurz sah ich perplex in sein Gesicht, doch schnell wurde mein Lächeln etwas breiter und ich konnte nicht in mich halten. Ich zog ihn zu mir und legte meinen Kopf sanft auf seine Schulter ab, wobei ich flüsterte:"Ich werde es versuchen, für dich."
"Danke", kam es leise von ihm und schmunzelnd stellte ich fest, wie sich seine Wangen leicht verfärbten.
Sanft umschloß er meine Hand und zog mich weiter. Verträumt lächelnd lief ich ihm stumm hinterher und schließlich kamen wir vor seinem Haus an. Er kramte die Schlüssel raus und zog mich mit uns Haus.
"Kannst ruhig hier warten, ich hole eben mein Zeug."
Nickend sah ich ihm hinterher und lehnte mich an die Wand im Flur.
Kurz starrte ich auf mein Handy, doch hatte keine anricht oder sonstiges, weswegen ich es wieder weg steckte und meinen Blick hob.
Dabei fixierte ich das Bild genau vor mir und ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus.
Es war ein Bild von Jungkook und seiner Mutter. Diese trug ein herzliches Lächeln auf den Lippen, wie ich es schon oft bei ihr gesehen hatte und hatte ihre Hand stolz auf die Schulter.von Jungkook gelegt, welcher nur eins schwaches Lächeln auf den Lippen trug, welches kaum zu sehen war. Aber dennoch sah er glücklich aus, seine Augen zeigten viel mehr, als ein einfaches Lächeln. Sie sahen so erfüllt auf diesen Bild aus.
"Von wann das wohl ist...", fragte ich mich murmelnd und lehnte mich etwas vor. Jungkook sieht da noch relativ jung aus, als müsste es schon länger her sein-
"Das war nach der ersten Trennung von meinen Eltern."
Erschrocken sah ich zu Jungkook, welcher gerade die Treppen runter kam und eine Sporttasche bei sich hatte.
Er stellte sich zu mir und sah nun ebenfalls zu dem Bild, als er erzählte:"Meine Mutter hatte da gerade ihre Therapie angefangen und mit dem Trinken aufgehört. Ich war sehr stolz auf sie und dachte nun würde alles besser werden, wir werden endlich glücklich. Aber schon kurze Zeit später wusste ich es besser."
Besorgt sah ich Jungkooks Profil an, doch er zeigte nicht die Spur von Trauer oder Wut. Er sah ganz ruhig aus und ich war sicher, er hielt sich gerade nur wieder zurück.
"Na dann, lass uns ge-"
"Bitte hör auf!"
Fragend sah er zu mir zurück, er war gerade dabei zur Tür zu gehen, da hielt ich ihn auf und packte seine Hand.
Flehend traf mein Blick auf ihn und er wusste wohl nicht wovon ich sprach, weswegen ich erklärte:"Hör auf immer all deine Gefühle runter zu schlucken, dass ist nicht gut..."
Er sah mich an, als hätte ich ihn vor den Kopf gestoßen und weitere leicht seine Augen, bevor er sich beinahe beschämt auf die Lippen biss und meinem Blick nicht standhielt und meinte:"Sorry, ich...es kommt automatisch, ich musste immer alles runterschlucken, ich mach's nicht extra..."
"Du musst dich dafür nicht entschuldigen, aber du bist bei mir. Ich hör zu wenn dich was bedrückt, wenn du weinen willst. Wenn du schreist und wütend bist, oder auch wenn du vor Glück lachst. Lass mich Teil daran haben, Teil an dem was in dir vorgeht, bitte..."
Zögernd sah er mich an und nickte. Ich lächelte ihn erleichtert an, war sogar etwas stolz auf ihn und zog ihn mit raus.
Ich bin mir sicher, alles wird bald besser und er wird wirklich glücklich sein können!

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𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]
Fiksi Penggemarᵃᵇᵍᵉˢᶜʰˡᵒˢˢᵉᶰ! "Dir wird nur wehgetan, mein Gänseblümchen..." Man meint immer im Dorf würde nichts los sein, das kann Taehyung aber ganz und gar nicht bestätigen. Er lebt seit seiner Geburt in dem selben kleinen Dorf, kennt jeden dort und ist glückl...