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"Warte mal, deine Mutter weiß gar nicht, dass wir zusammen sind?", fragte ich überrascht, weswegen Jungkook uninteressiert mit den Schultern zuckte und sich sein Shirt über zog. Er hatte wieder bei mir übernachtet und irgendwie kamen wir auf seine Mutter. Ich dachte die ganze Zeit sie wüsste von uns, doch dem war nicht so und zweifelnd fragte ich:" Ahnt sie nichts, ich meine wenn wir so oft abhängen und du ständig bei mir schläfst?"

Er ließ sich wieder auf mein Bett fallen und meinte bloß:"Keine Ahnung, momentan hat sie kein Kopf dafür, das einzige was sie interessiert ist mein Dad, sie ist auch öfters weg. Es ist wieder die Phase wo sie sich nicht besonders für mich interessiert, auch wenn es vielleicht nicht ihre Absicht ist. Sie ist halt in ihrer Blase gefangen..."

Verstehend nickte ich und stützte mich etwas nach Hinten ab. Kurz zögerte ich fragte aber doch noch:"Würde deine Mutter was dagegen haben? Also gegen uns?"

Mit neutralem Gesicht schielte er zu mir und seufzte:"Ich glaube meine Mutter denkt sich schon, dass ich schwul bin, sie hat nichts dagegen, aber mein Vater würde Stress schieben, wenn er davon erfährt."

"Er ist also dagegen...", murmelte ich niederschlagen, da mich dies wirklich runter zog, doch leicht erschauderte ich, als mein Freund kalt murrte:"Er findet es ekelhaft und wenn er es erfahren würde, hätte er nur einen weiteren Grund auf mir rum zuhacken. Er würde durchdrehen. Damals als ich gemerkt haben, dass ich Männer attraktiv finde, habe ich sehr mit mir gehapert. Ich wusste wie die Einstellung von meinem Vater ist, damals hat es auch angefangen, dass es immer mehr Stress zwischen uns gab. Ich wollte mich nicht dafür verstecken, doch die Angst vor der Reaktion meines Vater war zu groß, weswegen ich nie mit meinen Eltern darüber gesprochen habe..."

Ich konnte ihn gut verstehen, es tat mir leid, denn es wirkte wirklich so, als würde es ihn schwer bedrücken, auch wenn er es hinter seiner kalten Fassade verstecken wollte, erkannte man die Traurigkeit hinter seinen Worten.

Nach einer Stille sprach ich das Thema wieder an, trat dabei aber wohl einen falschen Nerv mit meinen Worte...

"Aber wenn deine Mutter nichts dagegen hat, könntest du es ihr doch erzählen. Ich denke mal, du würdest dich dann freier fühlen-"

"Warum sollte ich ihr was erzählen?! Sie interessiert es nicht, was ich mache oder mit wem ich es treibe! Was ich mache, hat sie nicht zu interessieren, ich brauche ihr Meinung nicht dazu. Es juckt sie ja auch nicht, was ich von ihr und meinem Vater halte!"

Erschrocken weitete ich die Augen, denn der bissige Ton in seiner Stimme, verschreckte mich schon etwas und unsicher entschuldigte ich mich, was er mit einem angestrengten Seufzten beantwortete. 

"Hört mal, ich wollte nicht so harsch sein. Lass uns einfasch das Thema ändern, ich will mich damit nicht auseinander setzen!"

"Solltest du aber, es bringt nichts, wenn du immer vor allen Probleme weg läufst", rutschte es mir raus und auch wenn es das war, was ich dachte, hätte ich es mir wohl lieber stecken lassen...

"Ich lauf also vor all meinen Problemen davon!? Du hast doch keine Ahnung, versuch du doch mit jemanden zu reden, der sich manchmal ein Scheiß für dich interessiert und nur an sich denkt! Versuch mit Menschen klar zukommen, die alles an dich kritisieren, denen du es nie recht machen kannst! Ich habe es so oft versucht, aber immer bin ich vor eine Wand gelaufen, also sag mir, wie oft soll ich es noch versuchen!? Du hast keine Ahnung wie das ist, also tu nicht so, als wäre alles so einfach!"

Finster traf mich sein Blick, er hätte mich wohl gerade am liebsten erhängt und auch wenn ich oft geduldig bin, es reichte nun. Auch mir ging das alles langsam auf den Sack, ich mache mir ständig sorgen um ihn, will helfen aber egal was ich mache es ist falsch. Genau bei diesem Gedanken stockte ich. Egal was ich mache, es ist falsch...

Genau das ist es, so fühlt sich Jungkook durchgehend, er kann es seinen Eltern nicht recht machen. Das er frustriert ist, ist kein Wunder, wenn er es schon jahrelang so durchmachen muss. Ich möchte Rücksicht auf ihn nehmen, aber auch meine Grenzen sind bald erreicht. Wir beide wollen nichts als einfach glücklich sein, doch im Endeffekt machen wir uns gegenseitig unglücklich, oder nicht...

"Weiß du was, ich gehe für heute, es ist besser so", gab Jungkook wieder ruhiger von sich, auch wenn er gereizt klang und ich tat nichts, als teilnahmslos zu nicken und bloß zu hören, wie sich meine Tür schloss.

"Ach verdammt...", murrte ich frustriert und schlug die Hände vors Gesicht. Ich halt es nicht aus, ich muss mit jemanden darüber reden. Sofort kam mir wieder Yoongi in den Kopf, weswegen ich keine Sekunde zögerte und ihm schrieb, ob wie uns nicht treffen können. 

𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt