"Jungkook, sag schon, was ist los?", sanft zog ich den Jungen zu mir auf Bett, wo er sich schlapp fallen ließ und bedrückt zu Boden sah.
Schweigend knabberte er an seiner Unterlippe und seufzte schließlich aufgebracht hauchte:"Die gehen mir so auf den Sack, am liebsten würde ich explodieren, immer muss ich mich und meine Gefühle in den Hintergrund schieben! So langsam reicht es mir!"
"Wen meinst du?", bohrte ich weiter nach und legte sanft meine Hand auf seinen Oberschenkel, was er unkommentiert ließ und weiter zu Boden starrte.
"Meine Eltern, sie haben miteinander gesprochen. Ich habe es erst letztens mitbekommen, aber sie scheinen schon länger wieder Kontakt zu haben und zu telefonieren. Es ist immer so, sie streiten, mein Vater schlägt zu, meine Mutter fängt wieder an zu trinken und sie trennen sich. Ich ziehe mit meiner Mutter um und wir versuchen ein neues Leben zu beginnen und sobald ich anfange mich daran zu gewöhnen, taucht er wieder auf, meine Mutter schwärmt durchgehend von ihm und wir ziehen wieder zu meinem Vater. Immer und immer wieder, mein Leben ist ein Teufelskreis. Ich habe keine Lust das alles wieder durchzumachen, verdammt!"
Bemitleiden musterte ich Jungkook und war starr, als ich seine Tränen erkannte. Er gab keinen Ton von sich, weinte leise vor sich hin und mir wurde klar, er tat dies nicht zum ersten Mal.
Zwar wollte ich ihn in meine Arme schließen, doch dann zischte er:"Ich weiß jetzt schon, das beide mir wieder an den Kopf schmeißen werden, wenn es nicht klappt. Ich bin Schuld daran, dass sie nicht mehr so glücklich sind, wie früher. Ich hab es verdient verprügelt zu werden, ich soll mich nicht in ihre Angelegenheiten einmischen! Sie habe ja so viel für mich getan und ich tu nichts als undankbar zu sein! Wirklich, ich habe das Gefühl, wenn das alles nochmal passiert drehe ich durch! Was kann ich für den ganzen Scheiß, ich habe nie was falsch gemacht, immer wollte ich der gute Sohn sein, der sich zurückhält und kein Wort sagt, aber langsam reicht es. Selber wenn ich so bin, bringt es nichts, sie geben mir die Schuld, egal was ich mache!"
Kurz war ich wirklich froh, dass Jungkook nichts kaputt schlug, denn so sah er momentan aus. Er war aufgesprungen und dampfte förmlich vor Wut, was ich natürlich nachvollziehen konnte.
"Mit deinen Eltern zu sprechen bringt also nicht...", stellte ich fest und er seufzte schwer, während er vor mir stehen blieb und sagte:"Nein, ich habe es schon so oft versucht. Mein Vater schlägt zu, sobald ich was sage und meine Mutter trägt ihre rosarote Brille. Das bringt bei beiden nichts..."
Ich nickte verstehend und dachte nach, was ich tun könnte um ihm zu helfen, doch es war eine schwierige Situation. Ich hatte mit sowas noch nie zutun, wusste nicht, wie weit ich mich einmischen sollte und was ehrlich gesagt etwas überfordert.
Dennoch fragte ich Jungkook:"Warum ziehst du nicht aus? Du bist alt genug um allein zu leben, klar es wäre schwer und so, aber du hättest ja mich."
Doch er schüttelte schwach seinen Kopf und pure Trauer lag in seinem Blick, als er erklärte:"Ixh kann meine Mutter nicht allein lassen, da geht nicht. Auch wenn ich es hasse, wie sie sich immer wieder auf meinen Vater einlässt und mich dabei, sowie meine Gefühle, so gut wie ignoriert, liebe ich sie. Sie braucht mich, wenn mein Vater wieder scheise baut, sie besucht mich, wenn sie sich wieder trennt und am Boden zerstört ist. Sie braucht mich einfach..."
"Aber was brauchst du? Du muss auch mal an dich denken, immerhin leidest du darunter! Deine Mutter ist erwachsen, sie muss auch allein damit klarkommen!"
"Es geht aber nicht so leicht, okay?! Ich kann sie nicht einfach so allein lassen, wenn sie in ihr Verderben rennt! Sie braucht jemanden der sie stürzt, wenn sie wieder in ein Loch fällt! Du hast keine Ahnung!", fuhr er mich wutentbrannt an und ich schwieg erschrocken.
Anstatt ebenfalls aus der Haut zu fahren, blieb ich ruhig, das war das Beste was ich jetzt tun konnte und leise murmelte ich:"Du hast recht."
Jungkook fuhr sich gestresst übers Gesicht und ließ seine Hände kurz in seinen schwarzen Haaren verharren.
Ich stand nun ebenfalls auf und überlegte nicht lange, da zog ich mein Freund an mich ran, drückte ihn fest gegen mich und hauchte:"Du bist nicht allein, ich werde da sein um dir zu helfen. Das wird schon wieder."
Jungkook erwiderte die Umarmung zögernd und ließ sich erschöpft gegen mich fallen, als er sagte:"Danke Tae, ich bin so unfassbar froh dich zu haben!"
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𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]
Fanfictionᵃᵇᵍᵉˢᶜʰˡᵒˢˢᵉᶰ! "Dir wird nur wehgetan, mein Gänseblümchen..." Man meint immer im Dorf würde nichts los sein, das kann Taehyung aber ganz und gar nicht bestätigen. Er lebt seit seiner Geburt in dem selben kleinen Dorf, kennt jeden dort und ist glückl...