"Manchmal denk ich mir, ich sollte einfach tun was meine Eltern verlangen. Dann würde mir so einiges erspart bleiben..."
Ich hätte nicht schockierter sein können, als Jungkook dies am nächste Morgen sagte. Wir saßen uns gegenüber, da ich mich um die Verletzungen kümmerte, womit ich aber schlagartig aufhörte.
"W-wie?", kam es stockend aus mir, da ich nicht glauben konnte, was er da gerade gesagt hat. Ungläubig versuchte ich seinen Blick auf mich zu ziehen, doch er sah bloß zu Boden, biss sich dabei auf die Lippe, was er aber schnell wieder ließ.
"Jungkook, das kann jetzt nicht dein Ernst sein! Weiß du was du da sagst?"
"Klar weiß ich was ich da von mir geben, aber versuch mich doch zu verstehen! Immer wenn ich meinen eigenen Willen durchbringen will, läuft alles schief und die Schuldgefühle meiner Mutter gegenüber fressen mich auf. Ich meine, wenn meine Eltern es noch mal versuchen, vielleicht wird es diesmal ja was. Vielleicht können wir doch noch eine glückliche Familie werden..."
Ich wusste nicht wie ich fühlen sollte. Es war Wut, Verständnislosigkeit und irgenwie auch Hass ihm gegenüber, weswegen ich förmlich vom Stuhl aufsprang und finster zu ihm runter sah, während ich zischte:"Jungkook, was soll das?! Warum bist du so, warum denkst du nur so, ich verstehe dich nicht! Deine Eltern, sie nehmen absolut keine Rücksicht auf dich, deinen Gefühlen oder deiner Meinung. Wenn du nicht spurst, tun sie alles um dir das Gefühl zu geben der Grund für alles Schlechte zu sein. Wenn du dich wehrst verprügeln sie dich. Verdammt, ja sie sind deine Eltern, aber irgendwann reicht es, es gibt Grenzen und diese wurde schon längst überschritten! Sie haben nicht das Recht, so mit dir umzugehen, dich so einzuschränken! Es ist dein Leben, also lebe es so wie du es willst und hör auf dich so an deine Eltern zu klammern und anzupassen! Du bist stark genug, um auch ohne sie klar zu kommen, warum verstehst du das nicht?!"
Jungkook ballte die Hände zu Fäusten und auch wenn in seinen Augen Hilflosigkeit aufblitzte, sah er mich beinahe hasserfüllt an. Ich war fast schon erschreckt über seinen Blick, funkelte aber ebenfalls finster zurück, als er sagte:" Du verstehst nichts! Nie kannst du nachvollziehen, wie ich mich fühle, versuch dich in meine Lage zu versetzten und gib zu, dass du ebenfalls so hilflos wie ich wärst! Du hast absolut keine Ahnung, du weißt einfach nicht wie scheiße schwer das Leben sein kann, da deins einfach perfekt ist!"
Wutentbrannt griff ich in sein Shirt und zog ihn etwas hoch. Es war unfassbar, aber ich musste mich tatsächlich zurückhalten ihm nicht eine zu scheuern. Stattdessen brüllte ich:" Du verdammter Egoist, du hast so einen ekelhaften Tunnelblick und bist allein auf dich fixiert! Denkst du echt dein Leben wäre das schlimmste von allen?! Denkst du wirklich, du allein hättest das schlimmste Schicksal auf dieser Welt!? Hör auf dich so aufzuspielen, ich höre immer nur wie schlecht es dir geht, aber nie denkst du an das Wohl deiner Mitmenschen! Hast du eine Ahnung wie viele Sorgen ich mir mache? Wie oft ich daran denke, wie ich dir helfen könnte und wie sehr es mich mit runter zieht?!"
Jungkook sprang auf, stieß mich von sich weg, weswegen ich ein paar Schritte zurück stolpere und ich erkannte mit was einen kalten Blick er mich anstarrte. Ich folgte seinen Lippen und hörte wie er sagte:"Ich bin ja so eine Last! Weißt du was, wenn es dich so sehr stört dir mein Geheule anzutun, dann verpiss dich doch! Ich brauche dich nicht, ich brauche niemanden von euch, ich bin vorher auch gut allein klar gekommen!"
Es wurde stiller im Raum, denn ich war nicht in der Lage etwas zu erwidern, zu tief war ich getroffen und zu sehr schmerzten mir seine Worte gerade. So dachte er also über mich, über uns alle...
Tief atmete ich mit Gesenken Blick ein und hauchte tonlos:"Wenn das so ist, macht das alles wohl wirklich keinen Sinn mehr. Wir machen uns gegenseitig nur unglücklich, vielleicht war das alles ein großer Fehler. Ich hätte mich nie in deine Angelegenheiten einmischen sollen, aber am Ende ist man ja immer schlauer..."
Frustriert biss ich die Zähne zusammen, die Worte verließe meine Mund automatisch und schon hatte ich gesagt:"Es ist vorbei mit uns, wir werden wieder getrennte Wege gehen."
Jungkook sagte nichts dazu, da hatte ich schon meine Sachen geschnappt und bin aus dem Haus gerannt. Erst als ich die Tür hinter mir zuknallte und einige Meter von dem Haus entfernt war, realisierte ich was genau wir getan haben und ich konnte nicht in mich halte. Die Tränen flossen über mein Gesicht und ein verzweifeltes Geräusch drang aus mir. Es war doch einfach alles zum kotzen...
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𝐆ä𝐧𝐬𝐞𝐛𝐥ü𝐦𝐜𝐡𝐞𝐧[ᵛᵏᵒᵒᵏ]
Fanfictionᵃᵇᵍᵉˢᶜʰˡᵒˢˢᵉᶰ! "Dir wird nur wehgetan, mein Gänseblümchen..." Man meint immer im Dorf würde nichts los sein, das kann Taehyung aber ganz und gar nicht bestätigen. Er lebt seit seiner Geburt in dem selben kleinen Dorf, kennt jeden dort und ist glückl...