erste Zärtlichkeiten

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Weitere acht Wochen sind nun vergangen. Soweit läuft es ganz gut. Albträume habe ich kaum noch welche und seit Anfang November gehe ich auch wieder arbeiten. Das Problem mit der Wut, habe ich dank Matt gut in den Griff bekommen. Sein Training hat es echt in sich, aber es ist genau das Richtige für mich. Das einzige, was ich immer noch nicht schaffe ist, mich vor Colin auszuziehen. Zärtlichkeiten, intim werden oder ein einfacher, richtiger Kuss, das sind alles Dinge, die noch nicht möglich sind. Ich würde ihm das alles gerne geben, aber habe einfach Angst. Das ist so frustrierend.

(01.12.2019)

Als am Sonntag Morgen mein Wecker klingelt, bin ich bereits wach. Ich schalte den Wecker aus, setze mich auf und strecke mich. Colin „hey Kätzchen......Leg dich wieder hin." Ria „Nee......Ich bin doch um 10:00 Uhr mit Matt verabredet." Colin setzt sich nun auch auf. Er fährt sich mit der rechten Hand durch die Haare und sieht mich an. Colin „ach ja." Er sieht grade so süß aus. Colin „kann ich mit kommen? Matt meinte zu mir, dass du echt gut bist." Ria „klar." Ich stehe auf und suche mir etwas zum anziehen raus. Ria „ich geh ins Bad" Colin„okay" Ich verlasse das Schlafzimmer und gehe direkt ins Bad. Nach etwa einer halben Stunde, bin ich soweit fertig. Ich räume noch fix alles auf, dann verlasse ich das Bad und gehe in die Küche. Colin sieht mich lächelnd an und hält mir eine Tasse Kaffee entgegen. Ria „danke." Colin mustert mich einen Moment, dann streicht er mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Diese liebevolle Geste, ist so schön, doch macht sie mich innerlich traurig. Er gibt sich so große Mühe, bei mir alles richtig zu machen und ich kann ihm nichts zurück geben. Colin „alles okay?" Ria „ja klar. Du solltest dich auch fertig machen." Colin nickt, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und verlässt dann die Küche. Seufzend setze ich mich mit meinem Kaffee und einer Schüssel Müsli an den Tisch. Nach etwa 20 Minuten ist Colin bereits fertig. Ich bin Gedanklich so abwesend, dass ich nicht gemerkt habe, dass er in der Küche steht und mich ansieht. Colin „woran denkst du?" Ich sehe zu ihm und lächle kurz. Ria „nichts besonderes." Colin „okay. Kannst du deine Sportsachen in einen Rucksack packen?" Ria „klar, nur warum?"Colin „naja, ich dachte mir......Also nur, wenn du nichts dagegen hast, dass wir mit dem Motorrad zur Boxhalle fahren." Er will mit mir fahren? Verdammt Colin, hör auf so süß zu sein. Ria „das würde ich wirklich gerne." Colin „sehr gut." Colin dreht sich daraufhin um und verlässt die Küche. Ich stelle noch fix mein Geschirr in den Geschirrspüler, dann gehe ich ins Schlafzimmer um meine Sportsachen um zupacken. Danach noch Schuhe und Jacke an und fertig. Ich gehe mit dem Rucksack zur Tür. Colin reicht mir meinen Helm, dann öffnet er die Haustür und verlässt die Wohnung. Ich verschließe noch schnell die Haustür, dann gehe ich zu Colin und seinem Motorrad. Ich setze mir meinen Helm auf, setze mich hinter ihn und schlinge meine Arme um seinen Bauch. Colin „bereit?" Ria„ja". Colin lässt das Motorrad an und fährt los. Kurz vor 10:00Uhr parkt er direkt vor der Boxhalle. Colin steigt ab und hebt mich dann von seinem Motorrad. Ich nehme den Helm ab und fahre mir mit den Fingern durchs Haar. Colin und ich betreten anschließend die Boxhalle. Um die Uhrzeit ist hier noch nicht wirklich etwas los. Als wir in die große Halle kommen, sehe ich Matt. Er steht am Ring und telefoniert. Als er uns sieht, zeigt er mit einer Handbewegung in Richtung Umkleidekabine. Ich nicke ihm zu und drehe mich dann zu Colin. Ria „ich gehe mich kurz umziehen. Du kannst ja hier warten." Colin „okay." Colin geht zu Matt, während ich in der Damenumkleide verschwinde. Ich ziehe mir meine Sportkleidung an, verstaue meine Sachen in einem Spind und gehe zurück in die Halle. Matt „können wir anfangen?" Ria „jap. Ich binde mir nur kurz die Haare hoch." Matt schnappt sich die Handpratzen (große Handschuhe mit einem großen Polster auf der Handfläche) und klettert in den Ring. Ich mache mir einen Pferdeschwanz und klettere dann ebenfalls in den Ring. Colin „jetzt bin ich gespannt." Ich schenke Colin ein süßes Lächeln, dann ziehe ich mir Boxhandschuhe an. Matt zieht sich die Handpratzen an, stellt sich mir gegenüber und geht in Position. Matt „ich bin soweit. Fang ruhig an." Ich atme ein Mal tief durch, dann schlage ich das erste Mal zu. Mit jedem Schlag fühle ich mich befreiter. Matt „du schlägst nicht mit voller Kraft zu!" Ich halte kurz inne und sehe ihn verwundert an. Colin „sah aber so aus." Matt „ja. Nur sonst schafft sie es mit ihrer linken, meine Hand richtig weg zuschlagen." „glaube ich nicht." Parker? Ich drehe mich um und sehe meinen Bruder, der sich neben Colin stellt. Was macht der denn hier? Ria „was machst du denn hier?" Parker „ich wollte mal sehen, ob ich in Zukunft, vor meiner kleinen Schwester Angst haben muss." Ich verdrehe die Augen. So ein Blödsinn. Colin sieht mich schmunzelnd an. Matt „nu schlag richtig zu!" Ria „tu ich doch." Matt „du schlägst wie ein Mädchen, das Angst hat, sich nen Nagel abzubrechen!" Ich sehe Matt empört an. Parker „also doch wie ne Tussi. Dachte ich mir." Ria „gehts noch?" Ohne groß zu überlegen, verpasse ich Matt eine Linke. Matt „geht doch!" Colin „na komm Kätzchen. Verpass ihm eine, für den dummen Spruch!" Ria „Matt oder Parker?" Colin grinst mich an und mein Herz macht einen kleinen Freuden Hüpfer. Das hat es schon lange nicht mehr gemacht. Matt „na los Ria! Nu hau raus......Ich weiß das du das kannst" Ich atme noch Mal tief durch, dann schlage ich im Wechsel links, rechts, links, rechts mit voller Kraft gegen die Handpratzen. Wie in einem Rausch schlage ich immer wieder zu. Colin„ey Matt, nicht schwächeln." Matt und schwächeln? Ich halte inne und sehe zu ihm. Matt „ich schwächel nicht......aber ich bin ehrlich, von dir eine verpasst bekommen, möchte ich auch nicht." grinsend ziehe ich mir die Handschuhe aus und klettere aus dem Ring. Colin reicht mir meine Wasserflasche und sagt „ich bin beeindruckt." Etwas verlegen sehe ich auf den Boden. Colin „ziehst du dich gleich um?! Wir haben eine Überraschung für dich." Ich trinke noch einen Schluck, dann sehe ich ihn überrascht an. Ria „was für eine Überraschung?" Parker „wenn wir das sagen, ist es keine mehr." Ich gebe Colin die Wasserflasche und gehe dann schnell duschen. Als ich soweit fertig bin, gehe ich mit meinem Rucksack und meinem Helm zurück in die Halle. Matt hat sich ne Jacke übergeworfen und steht neben Colin und Parker. Matt „kommt mit, die Überraschung steht am Hintereingang." Matt geht vor und wir laufen ihm hinterher. An der Hintertür bleibt Matt schließlich stehen. Colin „mach bitte die Augen zu." Ria„muss das sein?" Colin „bitte Kätzchen. Vertrau mir." Ich schließe die Augen und Colin legt seine warmen Hände auf meine Hüfte. Ich höre wie Matt die Tür öffnet. Colin führt mich nach draußen und bleibt nach wenigen Schritte stehen. Colin „bereit Kätzchen?" Ria „mal sehen." Matt „mach die Augen auf." Ich öffne sie daraufhin langsam und glaube dann nicht, was ich sehe. Ria„Das kann nicht sein?! Wie? Woher? Wann?" Colin stellt sich neben mich und sagt „Matt hat dein Motorrad repariert. Somit kannst du endlich wieder fahren." Ria „Aber? Wie? Das war doch bestimmt teuer" Matt „Parker und Colin haben das bezahlt. Ich hab es nur repariert." Völlig perplex sehe ich die Drei an. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich gehe zu meinem Motorrad und sehe es mir genauer an. Matt hat wirklich gute Arbeit geleistet. Ria „ihr seit total irre......Das kann ich doch nicht einfach so annehmen." Parker „doch!" Colin „und wie du kannst." Mit Tränen in den Augen, umarme ich erst Matt und dann Parker. Danach gehe ich zu Colin und nehme ihn ebenfalls in den Arm. Colin drückt mich etwas an sich, dann flüstert er mir ins Ohr „Ich hoffe es gefällt dir. Du hast es verdient." Ich nicke leicht und schließe für einen Moment die Augen. Colin hätte auch so einiges verdient, aber ich kann einfach nicht. Matt „ich muss wieder rein......." Matt verabschiedet sich von uns und geht dann wieder in die Halle. Ich löse mich von Colin, sehe zu Parker und frage „deswegen bist du hier? Richtig?" Parker nickt grinsend. Danach sehe ich wieder zu Colin „Und wegen der Überraschung sind wir mit dem Motorrad her gefahren, stimmts?" Colin „ganz genau. Ich wollte, dass du nach dem Training selber nach Hause fahren kannst." Ich sehe die beiden kurz glücklich an, dann gehe ich zurück zu meinem Motorrad. Der Schlüssel steckt bereits. Colin „fahr los Kätzchen. Wir sehen uns zuhause." Lächelnd setze ich meinen Helm auf, schwinge mich auf mein Motorrad und fahre los. Wie ich dieses Gefühl vermisst habe. Ich fahre durch das Weihnachtlich geschmückte San Francisco und bin einfach glücklich. Um dieses Gefühl, der puren Freiheit etwas länger zu spüren, fahre ich einen Umweg nach Hause. Gegen 15:00 Uhr komme ich Zuhause an. Ich parke neben Colins Motorrad, steige ab und gehe zur Tür. Ich betrete die Wohnung, packe den Helm weg und ziehe Schuhe und Jacke aus. Irgendwas riecht hier total lecker. Ich gehe in die Küche und sehe wie Colin eine Auflaufform aus dem Ofen zieht. Hat er etwa gekocht. Ich lehne mich gegen die Wand und beobachte ihn etwas. Ich hab ihn gar nicht verdient. Colin stellt das Essen auf den Tisch, dann dreht er sich zu mir. Colin „alles in Ordnung?" Ria „ähm....ja, klar.." Colin stellt sich vor mich, wischt mit seinen Daumen die Tränen weg und fragt „wenn alles in Ordnung ist, warum weinst du dann?" Ich hab gar nicht gemerkt, dass ich weine. Ria „keine Ahnung. Ich hab grade festgestellt, dass ich dich gar nicht verdiene." Colin „wie kommst du denn auf seinen Quatsch?" Ria „du bist so toll zu mir und ich? Ich meine jetzt kochst du auch noch." Colin grinst mich fast schon frech an, dann sagt er „glaub mir Kätzchen, ich bin genau richtig für dich. Und außerdem, hab ich nicht wirklich gekocht. Ich hab Kartoffeln geschnitten und fertig Soße drauf gekippt. Ist jetzt keine große Kunst." Ria „trotzdem." Colin tippt mir mit dem Zeigefinger auf die Stirn und sagt „kleiner Sturkopf......Lass uns essen, bevor es kalt wird." Ich nicke ihm zu und setze mich dann mit ihm an den Tisch. Colin füllt mir etwas Gratin auf den Teller, dann setzt er sich mir gegenüber. Während wir essen, sieht Colin mich die ganze Zeit an. Ria „warum siehst du mich an?" Colin „nur so........Hast du Lust, nach dem Essen zum Weihnachtsmarkt zu fahren?" Ria „Klar, warum nicht. Dann zieh ich mir aber was anderes an." Colin „Musst du nicht. Du siehst immer hübsch aus Kätzchen." Etwas verlegen sehe ich auf meinen leeren Teller. Ob er mich noch hübsch findet, wenn ich ihm die Narben zeige? Ich seufze leise, dann stehe ich auf und decke den Tisch ab. Anschließend gehe ich ins Schlafzimmer um mich um zuziehen. Als ich grade fertig bin, geht die Schlafzimmertür auf. Ich drehe mich um und sehe wie Colin lächelnd im Türrahm steht. Ria „Warum lächelst du?" Colin „nur so." Ria „Okay.....Ich geh noch kurz ins Bad, dann können wir los." Colin nickt. Ich gehe kurz ins Bad, schminke mich etwas und kämme mir noch ein Mal mein Haar. Anschließend ziehe ich mir Schuhe und Jacke an und schnappe mir meine Handtasche.

True Love - Colin & Ria Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt